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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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laufen über die Rückenmuskeln des Schmieds, wenn der Hammer gehoben wird und niederfällt und die Zange das heiße Eisen wendet. Dann ist das Eisen zu sehr abgekühlt und wird wieder ins Schmiedefeuer gelegt. Der Schmied wartet, bis das Metallstück heiß genug ist, dann kommt es erneut auf den Amboss.
    Schließlich wird das Stück, ein kompliziertes, verdrehtes Bremsgestänge, neben dem Schmiedefeuer zum Abkühlen abgelegt. Erst jetzt legt der Handwerker den Hammer beiseite und dreht sich um. »Wer bist du, Junge?«
    »Mein Name ist Dorrin. Ich würde gern Euer Lehrling werden. Jarnish sagte, Ihr könntet vielleicht einen gebrauchen.«
    »Jarnish? Was versteht ein Kommis schon vom Schmiedehandwerk?«
    Dorrin lächelt höflich.
    »Du bist ein magerer kleiner Bursche, aber du frisst sicher wie ein Schwein. Alle jungen Burschen machen das.« Der Mann mit dem breiten Brustkorb umkreist Dorrin. »Und wie kommst du auf die Idee, du könntest ein Schmied werden?«
    »Ich war schon woanders Lehrling.«
    »Und warum bist du nicht mehr dort?«
    »Ich komme aus Recluce.«
    »Oh, einer von denen bist du? Und warum haben sie dich hinausgeworfen?«
    »Ich wollte Spielzeug machen, kleine Maschinen. Sie halten nicht viel davon.«
    »Ich auch nicht, das kann ich dir sagen.«
    »Ich bin der Arbeit gewachsen.«
    »Rechnest du damit, dass du in ein oder zwei Jahren die Werkstatt übernehmen kannst, Junge?«
    »Nein, Ser. Ich erwarte nicht, die Werkstatt zu übernehmen.«
    »Ist sie nicht gut genug für dich?«
    Dorrin beißt sich auf die Zunge. »Wenn ich ein guter Schmied werde, dann sollte ich gehen, bevor Ihr soweit seid, dass Ihr sie aufgeben wollt. Wenn nicht, werdet Ihr jemand anders finden.«
    »Ha! Immerhin ein kluger Kopf. Was weißt du über das Schmiedehandwerk?«
    »Ein wenig … aber noch nicht genug.«
    »Bist du bereit, den großen Blasebalg dort zu bedienen? Kannst du Nägel machen? Ein guter Schüler kann an einem Morgen hundert Stück herstellen. Wie gut kannst du Bleche vernieten? Gut genug, dass es eine saubere Schweißnaht wird? Kannst du eine Stange gleichmäßig zuschlagen, ohne sie zu spalten?«
    »Normalerweise schon.« Dorrin spürt, dass jemand sich nähert, aber er dreht sich nicht zu dem Neuankömmling um.
    »Das ist harte Arbeit. Du hörst gut zu und machst, was ich sage. Und du wirst nicht frech.«
    »Darf ich Fragen stellen?«
    Der Schmied runzelt die Stirn.
    »Wenn du den da gehen lässt, Yarrl, bist du ein verdammter Weißer Narr.« Es ist eine energische Stimme.
    Der Schmied schaut zu der kräftig gebauten Frau hinüber. »Hier geht es ums Schmieden, Reisa.«
    Dorrin folgt dem Blick des Schmieds und zwingt sich, Reisa gleichmütig zu betrachten, obwohl er sieht, dass der rechte Arm der grauhaarigen, breitschultrigen Frau direkt unter dem Ellenbogen endet. Schließlich wendet sich der Schmied wieder an Dorrin.
    Yarrl zuckt mit den Achseln. »Ich kann nicht viel zahlen. Essen, ein Bett im Eckzimmer der Schmiede und eine Kupfermünze für den Achttag, bis du gut genug bist, um selbständig zu arbeiten. Wenn du nicht begreifst, was ich brauche, und binnen eines Achttages nicht fähig bist, ordentliche Nägel zu machen, kannst du dich zum Teufel scheren.«
    »Einverstanden. Gibt es einen freien Stand im Stall, den ich benutzen kann? Ich würde als Gegenleistung auch den Stall sauber halten.«
    Yarrl öffnet den Mund, schließt ihn wieder und zögert ein paar Sekunden, ehe er wieder das Wort ergreift. »Du willst im Stall schlafen?«
    »Ich habe ein Pferd, Ser.«
    »Wie willst du es füttern? Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich dein Tier füttere.«
    »Nein. Wenn ich gut bin, werde ich genug verdienen, um es selbst zu versorgen. Wenn nicht, werdet Ihr mich sowieso nicht behalten. Ich habe noch ein paar Münzen, die für den Anfang reichen sollten.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Yarrl …« Wieder unterbricht ihn die tiefe Stimme der Frau.
    »Also gut … du kannst den Stall sauber halten, aber das machst du außerhalb der Arbeitszeit. Und jetzt stell dein Tier ein und komm gleich hierher zurück. Du kannst meinetwegen sofort beginnen, deinen Lebensunterhalt zu verdienen.«
    »Ja, Ser.«
    »Wenigstens ist er höflich.« Der Schmied dreht sich wieder um und hebt den Hammer.
    Reisa lächelt Dorrin an, schüttelt ganz leicht den Kopf und sagt: »Ich zeige ihm inzwischen den Stall.«
    Dorrin folgt der einarmigen Frau zur Scheune. Im ersten Stand steht ein Maultier, die beiden nächsten Stände sind

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