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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Tuch eingeschlagen hat. »Leg ruhig noch eine Handvoll drauf. Jarnish will ja nicht, dass sie uns auf der Straße verhungern.«
    »Ihr braucht aber nicht …«, protestiert Dorrin.
    »Du auch nicht, mein Junge. Und jetzt nimm die Früchte und mach dich auf den Weg.«
    »Danke.«
    »Unsinn! Mach dich einfach auf den Weg, und bring mir irgendwann einmal ein kleines Schmuckstück aus deiner Schmiede vorbei.«
    »Das werde ich tun.«
    Jaddy kümmert sich wieder um den Teig, und Dorrin nimmt das mit Trockenfrüchten gefüllte Tuch und geht die Treppe hinunter zum Stall.
    »Was ist das?«
    »Trockenfrüchte. Birnäpfel und Pfirsiche.«
    Kadara schüttelt den Kopf, während Dorrin die Früchte in die linke Satteltasche packt. Dann kämpft er mit Decke und Sattel und Satteltaschen und schließlich auch noch mit dem Pferdegeschirr.
    »Bist du bereit?« fragt Brede, der schon seinen Wallach zur Stalltür hinausführt. »Ich habe den Pferdemist zum größten Teil nach draußen geschaufelt.«
    »Ihr zwei …« Kadara lässt die Zügel ihrer braunen Stute schnalzen.
    »Rotschöpfe fängt man eher mit Honig als mit Essig«, bemerkt Brede ruhig.
    Dorrin steigt in den Sattel und folgt den beiden auf die immer noch überfrorene, von tiefen Furchen durchzogene Straße hinaus. Im Süden ist die Sonne endlich über die Bäume gestiegen, die den Hof des Kommis begrenzen. Nur einige dünne und hohe weiße Wolken sind auf den grünblauen Himmel getupft.
    »Die Straße dort führt in die Berge.« Brede deutet nach Westen.
    »Ich habe gehört, was der Kommis gesagt hat.«
    Dorrin nickt nur und folgt den Freunden. Er fasst den Stab mit der behandschuhten linken Hand. Die drei reiten in gleichmäßigem Schritt nach Westen, wo die erste leichte Steigung der Straße beginnt.
    Unzählige Hügel später rutscht Dorrin unbehaglich im Sattel hin und her. Beine und Hinterteil sind trotz der vielen Meilen, die er schon geritten ist, von blauen Flecken überzogen. Ob er sich jemals ans Reiten gewöhnen wird? Vor ihm sitzt Kadara auf ihrer braunen Stute entspannt im Sattel und macht abwesend einige Übungen mit dem Schwert, dann steckt sie es wieder in die Scheide.
    Dorrin betrachtet seinen Stab, dann holt er tief Luft und zieht ihn aus dem Lanzenköcher. Langsam lockert er die Schultern.
    »Dorrin …«
    Er dreht sich um. Brede liegt flach auf dem Hals seines Wallachs.
    »Ich habe ja nichts dagegen, wenn du übst, aber würdest du dich bitte umsehen, bevor du damit beginnst? Das Holz ist ziemlich hart.« Brede grinst.
    »Entschuldige. Ich habe nicht angenommen, dass du direkt hinter mir bist.«
    »Was hat Lortren noch gesagt? Dass man nicht einfach irgend etwas als gegeben annehmen darf …«
    Dorrin errötet.
    »Eigentlich machst du dich aber gar nicht so schlecht, solange du nicht so tust, als wärst du ein Schwertkämpfer.«
    »Nein, ich bin wirklich nicht besonders gut«, widerspricht Dorrin. »Es fällt mir schwer, ein Gefühl für das Holz zu bekommen.« Er betrachtet das Hügelland jenseits der Straße und den schlammigen Weg, der zu einem kleinen Steinhaus führt. Eine weiße Rauchfahne steigt aus dem Kamin in den klaren Nachmittagshimmel und weht über die kleine, von einer Mauer umgebene Scheune und eine Außentoilette hinweg.
    »Warum denn das?«
    »Ich glaube, weil der Stab im Grunde doch eine Waffe ist, und Waffen dienen der Zerstörung. Und die Zerstörung ist das Chaos.«
    Brede nickt. »Ein Glück, dass ich nicht so sehr der Ordnung verpflichtet bin.«
    »Ich bin auch froh darüber«, stimmt Kadara zu.
    »Wie weit ist es noch?«
    Brede seufzt. »Mindestens noch einer oder sogar anderthalb Tage bis Diev, wenn die Angaben der Händlerin richtig waren.«
    »Bisher hat Liedral keine einzige falsche Angabe gemacht.«
    Kadara dreht sich nicht um, aber Dorrin kann spüren, dass sie grinst.
    »Hör auf damit.«
    »Womit soll ich aufhören? Ich habe doch überhaupt nichts gesagt.« Kadara zieht das Kurzschwert mindestens zum dritten Mal an diesem Morgen aus der Scheide und lässt es durch die Luft wirbeln.
    Dorrin sieht seinen Stab an, dann macht er langsam mit den Übungen weiter. Als Meriwhen die Kuppe einer der unzähligen Erhebungen dieses endlosen Hügellandes erreicht, muss er schon wieder seine Sitzhaltung verändern.
    Die Steinmauern, die die eintönigen braunen Wiesen von der Straße abtrennen, sehen etwas anders aus als in Kleth.
    »Eigentlich müsste bald eine Schutzhütte kommen«, meint Brede zuversichtlich. »Dann können wir eine

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