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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schweren Lederschurz hin, der auf einer Bank liegt. »Du bedienst den Blasebalg. Er hat ein normales Gegengewicht, und der Hebel ist abgewinkelt, so dass es nicht zu schwer für dich sein dürfte. Das Eisen soll beinahe weißglühend werden wie die Ecke hier.«
    Dorrin zieht die Lederschürze an und hofft, dass seine Hände bald wieder Schwielen bekommen, ehe er sich allzu viele Blasen zuzieht.

 
XXXVI
     
    » W arum müssen wir überhaupt etwas gegen Recluce unternehmen? Die Schwarzen tun ja doch nichts weiter, als auf ihrer Insel zu sitzen und die Ordnung zu kultivieren. Wer Ärger macht, wird hinausgeworfen – normalerweise zu unserem Nutzen.«
    »Wir reden jetzt nicht über militärische Maßnahmen«, erklärt Jeslek freundlich. »Aber seid Ihr es nicht auch müde, dass unser Gold nach Recluce fließt, so dass die Schwarzen es dazu verwenden können, Waren aus Nordla und Hamor einzukaufen?«
    »Ihre Gewürze und Weine sind besser und billiger«, grollt eine dunkle Stimme aus der letzten Reihe.
    »Ihre Tischlerarbeiten sind es teilweise auch«, ergänzt eine andere Stimme.
    »Und die Wolle …«
    »Wollt Ihr die wirklich tragen, Myral?«
    »Also gut … und was schlagt Ihr vor, Jeslek?«
    »Nichts Weltbewegendes. Nur einen dreißigprozentigen Zoll auf alle Waren aus Recluce.«
    »Dreißig Prozent? Dann würde ich lieber das rote Gebräu aus Kyphros trinken«, rumpelt der Bass.
    »Genau das meinte ich.«
    »Das wird die Zahl der Schmuggler erhöhen.«
    »Wir werden einen Teil des Geldes dazu verwenden, eine Flotte aufzubauen, mit der wir genau dies verhindern können.«
    »Und der Rest? Wird der in Eure Taschen wandern, Jeslek?«
    »Schwerlich. Die Entscheidung liegt beim Rat, aber ich würde vorschlagen, dass wir es aufteilen und einerseits die Bezüge der Ratsmitglieder anheben, zweitens den Hauptplatz erneuern lassen und drittens den Straßenbau fördern. Möchte sich jemand dazu äußern?«
    »Wird das nicht dazu führen, dass noch mehr Gold in Spidlar landet?«
    »Was ist mit Sarronnyn?«
    »Südwind wird es gefallen …«
    Nachdem sie das Sitzungszimmer verlassen haben, wendet Sterol sich an die rothaarige Anya. »Sehr einfach. Einfach, aber klug.«
    »Sie werden es billigen.«
    »Natürlich. Sein Ansehen wird steigen, und die Flotte wird größer werden.«
    »Was wird Recluce unternehmen?«
    »Nichts. Sie werden die Handelsbeziehungen über das Meer verstärken und jammern.« Sterol lächelt leicht. »Allerdings wird dies dazu führen, dass ein Teil des Handelsverkehrs von Lydiar nach Spidlar umgelenkt wird. In etwa einem Jahr werden wir Spidlar übernehmen müssen, wenn wir nicht unsere eigenen Händler arbeitslos machen wollen.«
    »Glaubt Ihr denn …« Die rothaarige Magierin lässt den Satz unvollendet. Sie wirkt ein wenig gereizt.
    »Bis dahin wird Jeslek Erzmagier sein und darauf drängen, den Handel mit Recluce völlig einzustellen. Er wird es natürlich nicht offen sagen. Der Aufschlag wird dann hundert Prozent betragen, und der Schwarze Rat wird sich Sorgen machen, weil Recluce sein ganzes Geld für Korn und Mehl aus Hydlen ausgeben muss, zumal zuviel verdirbt, wenn es von Hamor herangeschafft wird. Die Schwarzen werden mit dem Schicksal hadern, sie werden stöhnen und jammern, aber die Bevölkerung ist zu sehr gewachsen, als dass sie es riskieren könnten, mit dem Wetter herumzupfuschen, wie Creslin es getan hat. Und, was noch wichtiger ist, sie haben nicht einmal jemanden, der dazu fähig wäre.«
    Anya nickt und blickt kurz zum Sitzungssaal.
    »Die Unzufriedenheit wird Unordnung erzeugen, das wird zum Chaos führen, und als Folge werden weitere Verbannte aus Recluce kommen. Sie werden wie gelähmt sein – eine Zeitlang wenigstens.«
    »Das klingt, als glaubtet Ihr, Jesleks Pläne könnten Erfolg haben.«
    »In Zeiten von Veränderungen der Erzmagier zu sein bringt gewisse … Probleme mit sich.« Sterol lacht leise. »Wir müssen zurück und der Abstimmung beiwohnen, auch wenn es sich wohl nur um eine Formalität handelt.«
    »Ob er mit seinen Plänen Erfolg haben wird?«
    »Vielleicht – es sei denn, er ist zu erfolgreich, was sicherlich geschehen wird.« Sterol geht zum Sitzungssaal zurück. »Nun kommt schon, Anya.«
    Anya runzelt die Stirn, folgt dann aber doch ohne ein weiteres Wort dem Erzmagier in den Sitzungssaal des Rates.

 
XXXVII
     
    » D as ist alles.« Yarrl lässt den Hammer sinken.
    Dorrin wartet, bis der große Blasebalg sich wieder ausgedehnt hat, dann stellt er den

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