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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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leer.
    »Petra ist mit dem Braunen und dem Wagen auf dem Markt.«
    »Ist Petra Eure Tochter?«
    »Das ist sie, und sie ist ein gutes Mädchen.« Reisas Stimme wird eine Spur schärfer.
    »Dann habt Ihr Glück«, sagt Dorrin lächelnd.
    »Du bist bei einem Schmied in die Lehre gegangen?«
    »Ja, das bin ich mal. Heiler bin ich auch gewesen.«
    »Und du willst jetzt wieder als Schmied arbeiten? Die Arbeit ist nie zu schaffen, nicht einmal für Yarrl.«
    »Irgendwie … irgendwie ist es mir wichtig, mit Metall zu arbeiten.«
    »Ich dachte es mir schon. Aber du bist immer noch ein Heiler, was? Einer von den Schwarzen?«
    »Ja.« Dorrin betrachtet ihren rechten Arm.
    »Nein, ich weiß schon, dass mir damit niemand helfen kann. Heilst du auch Tiere?«
    »Wenn es nicht zu schlimm ist.«
    »Ziegen?«
    »Das habe ich noch nie gemacht, aber ich kann es versuchen.«
    »Stell dein Pferd ein und bring deine Sachen in deinen Verschlag. Viel hast du ja nicht dabei. Aber es ist immer noch besser als die Scheune, und wenn du ordentlich arbeitest, wird Yarrl dich die Kammer später besser einrichten lassen. Nachher kannst du dir dann meine Ziege ansehen.«
    Er nimmt den Heurechen und glättet den Lehmboden, dann streut er Stroh aus. Er sattelt Meriwhen ab, hängt den Sattel auf und striegelt rasch das Pferd. Dann nimmt er den Stab und die Satteltaschen über die Schulter und sein Bettzeug unter den Arm.
    Reisa führt ihn hinten herum zur Schmiede zurück. Sie benutzen jetzt eine Hintertür, die in einen fast kahlen Raum führt. Es gibt hier nur ein einziges, mit einem Laden gesichertes Fenster ohne Scheibe. Die groben Planken auf dem Boden sind staubig, und die einzigen Möbelstücke sind eine Strohmatratze auf einem breiten Brett, das in der Wand verankert ist, ein Hocker mit vier Beinen und ein wackliger Tisch, auf dem eine verbeulte Öllampe aus Kupfer steht.
    »Nicht viel, aber es ist gemütlich.«
    Dorrin legt das Bettzeug auf den Tisch und die Satteltaschen auf den Stuhl. Bevor er seine Sachen auf die Matratze legt, will er seine begrenzten Ordnungs-Sinne gebrauchen, um etwa vorhandenes Ungeziefer zu vertreiben. »Die Ziege?«
    Reisa dreht sich um, und Dorrin verriegelt hinter sich die Tür. In einem kleinen Pferch neben der Scheune steht eine Ziege mit aufgedunsenem Bauch.
    »Burlows verdammter Bock ist hier eingedrungen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ein Teil ist gepökelt, der Rest war unser Abendessen.«
    »Oh.« Dorrin tritt durch das Tor. Die Ziege weicht unsicher und mit zitternden Beinen vor ihm zurück. Er berührt ihre Schultern, dann die Flanken. »Sie ist trächtig.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich bin kein Tierheiler, aber ich würde sagen, sie trägt zu viele Kitze.«
    »Wie viele?«
    »Drei, würde ich sagen.«
    »Kannst du etwas tun?«
    Dorrin zuckt mit den Achseln. »Vielleicht.« Er lässt seine Sinne zur Ziege wandern und flößt ihr eine Spur von Ordnung ein, bezieht aber nur eins der ungeborenen Lämmer ein. Vielleicht hilft es. Schließlich verlässt er den Pferch wieder. Er wischt sich die Stirn ab und versucht, bei dem feuchten Geruch des Strohs nicht zu niesen.
    »Und?«
    »Ich bin nicht sicher. Es kann eine Weile dauern.«
    Reisa betrachtet die Ziege, »Sie steht nicht mehr ganz so unsicher da.«
    Dorrin lehnt sich an den Zaun und holt tief Luft.
    »Junger Mann, du musst etwas essen, bevor du in die Schmiede gehst. Setz dich auf die Veranda, ich werde dir etwas holen. Ich habe ganz vergessen, dass das Heilen eine anstrengende Arbeit ist.«
    »Danke.«
    Dorrin setzt sich auf die oberste Stufe zur Veranda, stellt die Stiefel auf die zweite Stufe und lauscht den gedämpften Hammerschlägen aus der Schmiede, während er sich das Gesicht von der Spätwintersonne wärmen lässt. In Diev ist der Frühling noch fern.
    »Hier.«
    »Danke, gnädige Frau.«
    Sie errötet. »So eine feine Dame bin ich nicht, junger Mann. Nun iss schon.«
    Auf dem zerkratzten Holzteller liegen zwei große Scheiben Haferbrot, dick mit Butter und dunkler Konfitüre bestrichen. Ein kleiner Keil Käse liegt zwischen den Scheiben. Reisa reicht ihm einen irdenen Becher mit kaltem Apfelwein. Dorrins Schwäche verfliegt, während er Brot und Käse isst.
    »Und jetzt gehst du am besten in die Schmiede.«
    Dorrin steht auf. »Vielen Dank.«
    In der Schmiede angekommen, zieht er sich Jacke und Oberhemd aus und behält nur das ärmellose Unterhemd an. Die ausgezogenen Sachen hängt er auf einen Pflock in der Ecke.
    »Da.« Yarrl nickt zu einem

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