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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Löwen verabredet. Die Soldaten ziehen den Krug vor, während die Leute aus der Stadt sich eher bei Kyril treffen und anstelle der Schenke oft einfach nur den Namen des Inhabers nennen.
    »Tja, jetzt ist wohl nur noch der Löwe übrig, mein Freund.« Der Soldat lenkt seinen Schimmel die Straße hinauf.
    Dorrin wirft einen letzten Blick zum ausgebrannten Gasthof und nimmt Meriwhens Zügel, um dem Soldaten zu folgen.
    »Mein Kupferstück, Herr? Ihr habt mich doch nicht vergessen?« Die Frau kommt zu Dorrin gewackelt. Ein Gefühl von Chaos – nichts Böses, sondern einfach nur Unordnung – geht von ihr aus.
    Dorrin kramt in seiner Börse und findet eine Kupfermünze, die er ihr zuwirft. »Hier.« Dann hebt er das Messer des jungen Räubers mit zwei Fingern hoch und wirft es ihr zu. »Nimm das auch, vielleicht kannst du es verkaufen.«
    Meriwhen trippelt zur Seite, als hätte die Stute Dorrins Abneigung gegen das mit Chaos getränkte Messer und die fast genauso chaotische Bettlerin gespürt. Dorrin nimmt das Pferd herum und reitet neben einem geschlossenen Kurzwarenladen, der in tiefem Schatten liegt und von der niedrig stehenden Sonne nicht mehr erreicht wird, durch eine schmale, gepflasterte Gasse. Als Dorrin sich nach ein paar Augenblicken umsieht, ist die Bettlerin von ihrem Posten vor dem niedergebrannten Krug verschwunden.
    Im Stall des Roten Löwen stehen fast nur Soldatenpferde. Dorrin steigt ab, hält die Zügel fest und späht zum Ende des schmalen Schuppens. Den Stab hält er in der linken Hand.
    »Heiler?« Der Stallbursche mit dem strähnigen Haar schaut von dem Heuballen auf, den er zum zweiten Stand geschleppt hat.
    »Hallo, Vaos. Dein Stall ist ja heute Abend ziemlich voll.«
    »Kyril wird sich freuen, aber die Soldaten sind unangenehm.«
    »Alle?«
    »Bei den Dämonen, nein. Aber man weiß vorher nie, welche ruhig bleiben und welche bösartig werden, wenn sie trinken. Und diejenigen, die bösartig sind, werden richtig bösartig.«
    Dorrin nickt.
    »Stellt Eure Stute in die letzte Box neben Kyrils Grauen. Kyril ist zu beschäftigt, um es überhaupt zu bemerken, und es sind beides gute Pferde.«
    »Bist du sicher?«
    »Vertraut mir, Heiler.«
    Dorrin grinst und klopft Vaos auf die Schulter. »Danke, mein Freund.«
    Vaos erwidert das Lächeln, dann blickt er etwas entmutigt zum schweren Heuballen.
    Dorrin stellt den Stab weg, übergibt dem Jungen die Zügel und nimmt den Heuballen auf die Schulter. »Wohin willst du ihn haben?«
    »Legt ihn in den zweiten Stand in den Futtertrog. Ich kann dort den Strick durchschneiden und das Heu weiter verteilen.«
    Im zweiten Stand wiehert ein weißer Hengst. Er bleckt die Zähne, als Dorrin sich dem Futtertrog nähert.
    Der Heiler hält inne, das Heu auf der rechten Schulter balancierend, und versucht, dem Pferd ein paar beruhigende Gedanken zu schicken. Nach einem kurzen Augenblick und einem weiteren Protest schnaubt der Hengst, und Dorrin gibt das Heu in den Futtertrog. Er berührt mit den Fingerspitzen die Stirn des Hengstes.
    »Der Weiße ist irgendwo verletzt.«
    »Ich habe ihn nicht hereinkommen sehen.« Vaos führt Meriwhen zum hinteren Ende des Stalls.
    Dorrin will gehen, und wieder protestiert der Hengst. Dorrin lässt die Hände über den Körper gleiten und findet die Spuren der Reitpeitsche. Er holt noch einmal Luft, schickt dem Tier ein wenig Heilkraft, Trost und Ordnung – nur ein kleines bisschen, mehr schafft er nicht, denn der Hengst ist in der Schulter mindestens acht Spannen hoch. Vaos sieht Dorrin fragend an, als dieser den Stand verlässt.
    »Er wurde ausgepeitscht.«
    »Diese verdammten Soldaten.« Vaos spricht die Worte nicht wie einen Fluch aus, sondern eher, als würde er eine Tatsache feststellen.
    Dorrin fragt sich, ob er Bredes und Kadaras Pferde übersehen hat. »Nicht alle.«
    »Ich hole etwas Korn für Eure Stute.«
    »Das ist aber nicht nötig.«
    Vaos grinst. »Ihr musstet auch nicht dem Hengst helfen.«
    Dorrin kann nicht anders, als das Grinsen erwidern. »Ich tue, was ich kann.« Er nimmt den Stab wieder an sich, während Vaos mit einer verbeulten Blechtasse in einem Fass herumwühlt. Dorrin tritt ins Dämmerlicht hinaus und geht zum Gasthof.
    »Schau mal da, ich habe dir doch gesagt, dass er auf die gleiche Idee kommen wird wie wir.« Als er Kadaras Stimme hört, bleibt Dorrin wie angewurzelt stehen. Sie wartet mit Brede vor der Tür des Gasthauses.
    »Wo habt ihr eure Pferde gelassen?« fragt Dorrin.
    »Wir mussten sie im

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