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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Lehrlinge haben.« Pergun hält inne. »Gehst du eigentlich nie zu Kyril? Wir treffen uns dort manchmal nach Feierabend.«
    »Ich war noch nicht da. Ich kenne Diev nicht sehr gut, und nach der Arbeit bin ich meist viel zu müde, um die Gegend unsicher zu machen.«
    »Du bist zu jung, um nicht neugierig zu sein.« Pergun schüttelt den Kopf. »Du wirst am Ende noch die junge Herrin Petra heiraten und überhaupt nicht mehr aus dem Haus kommen.«
    »Gewiss nicht die junge Herrin Petra, so freundlich sie auch ist«, protestiert Dorrin.
    »Dann komm und schau dir Diev an.«
    »Vielleicht werde ich das tun.« Dorrin drückt Pergun die Kupfermünze in die Hand.
    Pergun schüttelt den Kopf. »Jederzeit nach Feierabend … und bring ein paar Kupferstücke mit. Mehr braucht es nicht.«
    Dorrin hebt das Holz auf. »Heute wohl nicht, aber ich werde bald einmal kommen.«

 
XXXIX
     
    S töhnend schleppt Dorrin sich in den freien Raum mitten in der Scheune und beginnt mit den Übungen, die Lortren ihm vor einem Jahr gezeigt hat. Ist es wirklich schon so lange her? Er konzentriert sich auf den Stab und versucht, die Ordnung, die in ihm ist, in den Stab und in seine Bewegungen einfließen zu lassen. Nach einer Weile hängt er den Sandsack an den Balken und versetzt ihn in Schwung, dann stellt er sich auf und versucht, aus einer guten Position zuzustoßen.
    »Uff …« Er ist dem zweiten Stand zu nahe gekommen, und der Stab prallt von der Holzwand ab. Als er versucht, das Gleichgewicht wieder zu finden, rutscht Dorrin auf dem losen Stroh aus und strauchelt. Zwischenfälle wie dieser haben ihn überzeugt, wie sinnvoll es ist, an einem verborgenen Ort zu üben.
    Schließlich, als genügend Strohhalme im Gesicht und auf der schweißnassen Haut der unbedeckten Arme kleben, lässt er den Stab sinken.
    »Die Bewegungen sind gut, aber du benimmst dich, als würdest du nicht glauben, dass es jemals ernst werden könnte.« Reisa steht an der Tür.
    Dorrin lässt den Stab auf den gestampften Lehmboden fallen.
    »Du gehst nicht energisch genug vor, und wenn du dich wirklich so wehren müsstest, dann würde ein guter Schwertkämpfer nur einen Schritt ausweichen müssen.«
    »Ich weiß. Kadara sagt mir das auch immer.« Dorrin deutet zum pendelnden Ziel. »Deshalb habe ich mir ja den Sandsack aufgehängt.«
    »Wenn du nachsetzt, musst du einen größeren Ausfallschritt machen«, erklärt Reisa lächelnd. »Eigentlich bist du sogar ziemlich gut. Vor allem für einen Schmied, der gleichzeitig ein Heiler ist. Was könntest du wohl mit einem Schwert ausrichten?«
    »Nichts.«
    »Liegt das daran, dass du ein Heiler bist?«
    Dorrin wischt sich mit dem nackten Unterarm die Stirn ab, dann nickt er.
    »Sind deine Freunde mit ihren Schwertern genauso gut?«
    »Besser, viel besser.«
    Eine Bö fährt durchs offene Scheunentor herein und lässt die Hose um Reisas Beine flattern. »Ich wünschte …« Die grauhaarige, einhändige Frau schüttelt den Kopf.
    »Ihr wünscht, Ihr wärt in Recluce geboren?« Dorrin löst das Seil, an dem der Sandsack hängt. »Wo wurdet Ihr ausgebildet?«
    »An einem weit entfernten Ort.« Sie sieht sich über die Schulter um. »In Südwind.«
    »Wünscht Ihr, Ihr wäret nie fortgegangen?«
    »Manchmal schon. Aber was man sich wünscht, vergisst man nie, ganz im Gegensatz zu den Dingen, die man erreicht hat.« Reisa hält inne. »Bist du zum Abendessen da?«
    »Ich glaube nicht. Ich will mich mit Brede und Kadara im Gasthof treffen.«
    »Sie sind sich wohl zu fein, um herzukommen.«
    Dorrin nimmt den Sandsack herunter und wartet, dass die Frau des Schmieds weiterspricht.
    »Wenn du etwas wirklich gut kannst«, sagt sie nachdenklich, den Blick auf die eigene Vergangenheit gerichtet, »wird das Chaos dich aufspüren. Bei dir wird es aber länger dauern.«
    »Warum?« Dorrin wickelt das Seil auf, an dem der Sandsack gehangen hat.
    »Du hast noch nicht alles gelernt, was man wissen muss.« Reisa lächelt leicht. »Aber hör nicht auf das Genörgel einer alten Frau. Viel Vergnügen mit deinen Freunden.« Sie verlässt die Scheune so leise, wie sie gekommen ist.
    Nachdem er sein Übungsgerät verstaut hat, holt Dorrin die Wurzelbürste, um Meriwhen zu striegeln. Die Stute schaudert leicht und drückt sich schräg an die Wand. Er tätschelt ihre Flanke. »Mädchen, wir müssen dafür sorgen, dass du in Form bleibst.«
    Nach dem Putzen wäscht er sich am Brunnen und trocknet sich in seiner Kammer ab. Dann zieht er die saubere

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