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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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verstanden habe.« Er geht zum Brunnen und nimmt den Deckel ab. »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern die Arbeitskleidung und den Geruch loswerden.«
    Liedral blickt zur Scheune.
    »Ich glaube nicht, dass es sie stören würde. Du kannst dein Pferd neben Meriwhen einstellen.«
    »Ich erledige das, während du dich wäschst.«
    Als Dorrin den nächsten Eimer Wasser hebt, blökt Zilda, und die dünne Kette, mit der sie an einen Pfosten der Veranda gebunden ist, klirrt. »Also gut, meine Kleine.« Er stellt das Wasser zur Seite, geht zu ihr und krault sie zwischen den Ohren.
    »Ist sie deine zweite Freundin?« Petras Stimme klingt gleichmütig. Sie steht in der Küchentür. Sie trägt eine graue Hose und ein weites Hemd, und wenn sie das Kraushaar nicht hätte, würde sie Liedral sogar ein wenig ähnlich sehen.
    »Zilda? Ich glaube schon. Sie ist jedenfalls sicher.«
    »Ich meinte die Händlerin. Man sieht nicht viele weibliche Händler.«
    »Meist geht sie als Mann durch, vor allem in der Nähe von Fairhaven.«
    »Ist sie gekommen, um dich zu besuchen?«
    »Ich weiß es nicht genau. Sie hat es mir nicht gesagt.«
    »Dorrin, ihr Männer seid einfach unmöglich.« Petra seufzt. »Magst du sie?«
    »Natürlich. Sie war gut zu mir, anständig und hilfsbereit.«
    »Lass den armen Mann in Ruhe, Petra, und hilf mir in der Küche.« Reisas Stimme klingt nicht ganz so streng, wie sie es den Worten nach hätte sein können.
    »Ich komme gleich, Mutter.« Petra tätschelt Zilda, dann lächelt sie Dorrin an. »Ich glaube, ich werde sie mögen, Dorrin.« Sie kehrt in die Küche zurück.
    Dorrin wäscht sich am Brunnen den schlimmsten Dreck von den Armen und aus dem Gesicht. Zuerst Kadara und Brede, jetzt Reisa und Petra. Warum ist Liedral fünf Tagesreisen von ihrem normalen Weg abgewichen? Er zieht sich einen weiteren Eimer Wasser herauf, den er in seine Kammer mitnehmen will, und blickt zur Scheune, wo er Liedral pfeifen hören kann, während sie ihr Zugpferd striegelt.
    Als er gewaschen, rasiert und abgetrocknet ist, zieht Dorrin das leichtere braune Hemd, die Hose und die Stiefel an und kämmt sich. Bevor er die Tür wieder öffnet und über den gestampften Lehm zur Veranda geht, sieht er sich noch einmal im Zimmer um, das auf einmal kahl und beinahe leer scheint.
    Liedral, Petra und Reisa sitzen schon auf Hockern unter dem vorspringenden Hausdach, das gleichzeitig die Veranda schützt. Zilda bettelt Reisa an, stößt gegen ihr Bein und klirrt mit der Kette, die Dorrin an mehreren Abenden gemacht hat, hauptsächlich, um die Technik zu lernen.
    »… die Kleine hier schaut zu ihm auf, fast wie zu einem Vater …«
    »… zu jung dazu«, lacht Petra.
    »Jetzt siehst du nicht mehr wie ein Schmied aus«, meint Liedral. Auch sie hat sich vom Staub und Schmutz von der Reise befreit und die dunkle Jacke ausgezogen. Sie trägt ein dunkelgrünes Hemd, das fast bis zum Hals zugeknöpft ist.
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Jetzt sieht er aus wie ein unschuldiger Heiler.«
    »Unschuldig?« fragt Petra.
    Dorrin errötet.
    »Unschuldig«, bestätigt Reisa. »Aber es ist eine sehr erfahrene Unschuld.«
    Liedral lächelt verständnisvoll.
    »Äh … hmm«, hüstelt Yarrl in der Küchentür.
    Reisa steht auf und setzt sich in Bewegung. »Zeit fürs Abendessen.«
    »Das war es schon vor einer ganzen Weile«, knurrt Yarrl.
    »Oh, Papa. Du hattest dich noch nicht gewaschen, und Dorrin auch nicht.«
    »Waschen, waschen, waschen. Man könnte meinen, ich wäre ein stinkender alter Ziegenbock oder so.«
    »Nun ja … alt wohl nicht«, widerspricht Petra.
    »Kind.« Yarrl kann sich das Lächeln nicht ganz verkneifen.
    Als die anderen vor ihren Tellern am Tisch sitzen, holt Petra einen schweren Porzellantopf aus dem Kohleofen, der mit den Eisenstreben und der Keramikverkleidung beinahe aussieht wie ein kleiner Schmiedeofen. Sie stellt den Topf auf eine Tonscheibe, die mitten auf dem Eichentisch liegt. Reisa verteilt Körbe mit Brot an den Enden des Tisches. Ein kleiner Teller mit getrockneten Früchten kommt neben den Eintopf.
    »Greift zu, Händlerin«, fordert Yarrl Liedral mit einem Nicken auf.
    »Nach Euch, Ser«, antwortet Liedral.
    »Aber nur, weil Ihr darauf besteht.« Yarrl ist über ihr höfliches Benehmen offenbar sehr erfreut.
    »Was gibt es denn Neues aus der Gegend jenseits von Spidlar?« fragt Reisa.
    »Ich weiß kaum, wo ich beginnen soll.« Liedral hält inne, dann sagt sie: »Die Weißen Magier lassen nach wie vor auf den

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