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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Wäldern und zu den Köhlereien für schwere Wagen nicht passierbar sind.
    Dorrin greift mit den Sinnen zu den dicken Wolken im Westen hinaus. Er lächelt, als er feststellt, dass der Regen bald aufhören wird. Doch das Lächeln vergeht ihm, als Meriwhen die Mähne schüttelt und ihm nach Pferd riechende Tropfen ins Gesicht schleudert.
    In seiner Gürteltasche stecken drei Goldstücke, die Liedral ihm für das Modell der Sägemühle über Jarnish und über Willum, den Schiffsausrüster unten in Diev, geschickt hat. Seine Hand wandert zur Gürteltasche. Drei Goldstücke für ein Modell? Oder hat Liedral ihm mehr geschickt, als sie selbst dafür bekommen hat?
    Er hat noch einige andere Modelle, die er verkaufen könnte. Ob Willum eins nehmen würde? Dann könnte er eine Vorstellung bekommen, was sie wert sind, auch wenn die Leute in Spidlaria sicher mehr dafür zahlen würden. Er lenkt Meriwhen auf die Grasböschung neben der Straße und dann auf den Weg, der zur Hauptstraße und zu Hemmils Sägemühle führt.
    Kaum hat er den überdachten Bereich betreten, als Pergun ihn auch schon begrüßt.
    »Hast du schon einmal so ein scheußliches Wetter gesehen? Die Weinhändler sagen, es wird ihnen die Lese ruinieren, und die Bauern können das Getreide von den Feldern nicht einfahren. Wir müssen langsamer arbeiten, weil die Kunden die Ware wegen der unbefahrbaren Straßen nicht mehr abholen können. Und da bist du nun.«
    »Warum auch nicht? Es hat begonnen, kurz bevor wir frische Holzkohle bekommen sollten, und Yarrl will für alle Fälle etwas zurückhalten.«
    »Was willst du jetzt? Wieder einmal Holzabfälle?«
    »Nein. Einen kleinen Lorkenstamm, ungefähr so dick.« Er deutet den Durchmesser, etwa doppelt so dick wie sein Daumen, mit den Fingern an.
    »Das wird Hemmil dich aber teuer bezahlen lassen.«
    »Das ist mir klar. Wo sind die Hölzer?«
    »Am hinteren Ende auf dieser Seite dort.« Pergun schüttelt den Kopf. »Ich säubere jetzt die Grube unter der Säge. Du kannst mich ja rufen, wenn du mich brauchst.«
    Dorrin wandert durchs Lager, und nach einiger Zeit hat er einen passenden Stamm gefunden. Ein Ende ist nutzlos, denn das Holz hat Risse, aber die restlichen sechs Ellen sind kerzengerade gewachsen und dick genug. Er nimmt den Stamm und geht zur Säge zurück.
    Pergun klettert, mit Schweiß und feuchtem Sägemehl bedeckt, aus der Grube.
    »Der hier? Was mag der kosten?«
    »Mindestens ein Silberstück. Lorke wächst langsam«, erklärt Pergun.
    Dorrin überlegt und sieht bedauernd zum hinteren Ende des Lagers. »Ein Kupferstück könne ich vielleicht erübrigen, aber ein Silberstück, Pergun?«
    »Ein halbes Silberstück, und du wirst kein besseres Holz in Certis finden. Hemmil verkauft Lorke sowieso nicht sehr gern.«
    »Zwei Kupferstücke, und du schneidest es mir zu.«
    »Du verstehst vielleicht etwas von Pflanzen, Dorrin, aber Holz ist schwerer und mehr wert«, meint der schwarzhaarige Mühlenarbeiter, indem er blinzelt und in Richtung der Schreibstube nickt. »Vier Kupferstücke, aber nur, weil ich keinen Streit mit einem Heiler haben will.«
    Dorrin holt seine Börse hervor. »Ich will dich nicht hereinlegen«, sagt er fest, »aber drei und ein bisschen, das ist alles, was ich habe. Dann habe ich nur noch ein Kupferstück zum Essen.« Sein Kopf pocht etwas dabei, denn Reisa verwahrt einen Teil seines Geldes für ihn.
    Der Mühlenarbeiter runzelt die Stirn, dann zuckt er mit den Achseln. »Es gefällt mir nicht, aber wenn das alles ist, was du hast, dann geht es eben nicht anders. Aber du musst die Abfälle zum Abfallkorb tragen.«
    »Das kann ich gern tun, und noch ein paar andere Dinge dazu, wenn es hilft.«
    Der Mann mit dem dunklen Bart grinst. »Darauf hätte ich auch eher kommen können.«
    Dorrin lacht amüsiert. Jetzt muss er nur noch das Hartholz zuschneiden, was mit seinem Messer einige Tage dauern wird, und sobald er sich noch ein paar Kupferstücke verdient hat, muss er ein wenig am Schmiedeofen arbeiten. Und all das für eine Idee, von der er noch nicht einmal weiß, ob sie überhaupt funktionieren wird. Aber geordnetes Holz und geordneter Schwarzer Stahl sollten auf jeden Fall einen besseren Stab ergeben.

 
XLVII
     
    D orrin stellt das Kästchen aus schlichter Roteiche auf den Schreibtisch. Er hat inzwischen Zierscharniere angebracht, die er allerdings zweimal anfertigen musste, weil sie beim ersten Versuch nicht gepasst haben.
    »Sicher, du könntest natürlich auch ein einfaches

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