Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
das will erledigt sein«, gibt Willum lächelnd zurück. »Guten Tag, junger Herr Dorrin.«
    Dorrin nickt. »Guten Tag, Meister Willum.«
    Im Norden haben sich über dem Meer Wolken zusammengeballt, die für später eine Abkühlung versprechen, aber sonst nicht viel. Dorrin befestigt die leere Tasche am Sattel. Meriwhen wiehert, als er aufsteigt, und er tätschelt ihr den Hals. »Braves Mädchen.«
    Im Staub kurz vor dem Ende des gepflasterten Straßenabschnitts, etwa eine Meile hinter der Brücke am Ortsausgang von Diev, liegt ein Heuwagen auf der Seite, die Heuballen sind über die ganze Straße verteilt. Der Fuhrmann lädt bedächtig den Rest ab und stapelt die Ballen am Straßenrand. Der Eisenreifen des zerbrochenen Hinterrades lehnt an der Seite des Wagens.
    »Schaff deine dreckigen Gäule aus dem Weg …«
    »Du hast uns doch kommen sehen …«
    Zwei andere Fuhrleute schimpfen aufeinander, weil sich die Kanten ihrer Wagen ineinander verhakt haben, so dass ihre Fuhrwerke jetzt die Straße blockieren.
    Dorrin weicht der Unfallstelle aus und lenkt Meriwhen aufs Gras neben der Straße.

 
XLVIII
     
    D ie beiden Soldaten reiten ungefähr eine halbe Meile vor ihrem Trupp und suchen sich am Südrand der Straße, dicht an der steilen Böschung, ihren Weg. Die Sonne steht im Westen schon dicht über dem Horizont. Sie sprechen nicht miteinander, sondern lauschen aufmerksam, ob im Norden im lichten Tannengehölz noch einmal ein Knacken zu hören oder im trockenen Grasland im Süden abermals ein Rascheln zu vernehmen ist. Über den Tannen stehen Ahornbäume mit fast kahlen und verdrehten Ästen, an denen nur noch wenige abgestorbene Blätter hängen.
    Der blonde Mann zügelt sein Pferd und nickt nach links. Die Frau blickt in die betreffende Richtung. Kaum fünfzig Ellen vor ihnen beginnt ein Weg. Er nimmt den Bogen zur Hand, spannt ihn und klappt den Deckel des Köchers auf. Die Frau löst die Gurte ihres Langschwerts. Das Kurzschwert aus Westwind ist längst bereit.
    Als es in einer Gruppe von Tannen knapp oberhalb der Straße noch einmal knackt, gibt der Blonde seinem Wallach die Sporen, und die beiden Reiter gehen, dicht über die Hälse ihrer Pferde gebeugt, gegen die Baumgruppe vor.
    Ein Pfeil verfehlt den Mann knapp, und er zügelt sein Pferd, legt einen Pfeil ein und schießt, noch bevor sein Pferd ganz zum Stehen gekommen ist.
    »Oooh …« Das scharfe Einatmen und Stöhnen sprechen eine deutliche Sprache.
    Der blonde Soldat hat schon den nächsten Pfeil eingelegt.
    »Nicht schießen, nicht schießen! Ich komme herunter.«
    Die Soldatin zügelt ihr Pferd ein Stück weiter den Weg hinunter. »Komm du lieber auch heraus, Junge.«
    »Ihr spidlarischen Hunde! Lasst meinen Jungen in Frieden, er hat Euch nichts getan!« Ein kahlköpfiger Mann mit zottigem, rotem Bart, in dessen rechtem Arm ein Pfeil steckt, humpelt auf die Straße.
    Ein Junge, der nicht viel jünger ist als die Soldaten, richtet sich im hohen, trockenen Gras auf.
    »Halte die Hände oben«, befiehlt die rothaarige Schwertkämpferin.
    »Ihr seid ja eine Frau.« Er sieht an ihr vorbei zu seinem Vater.
    »Ich bin Soldatin.« Sie wirft ihr Schwert hoch und fängt es wieder auf. »Ich kann damit auch fest genug werfen, um dich zu durchbohren, wo du stehst.«
    »Miststück …«, murmelt der Junge.
    »Man hat mich schon mit schlimmeren Ausdrücken belegt. Und jetzt komm hier herauf. Wo sind eure Pferde?«
    »Wir haben keine.«
    »Die Spuren erzählen mir etwas anderes.«
    Der Junge schaut zu ihr hoch, dann rennt er bergauf. Sie nimmt den Arm zurück und lässt die Klinge fliegen. Der Junge geht stöhnend zu Boden, und die Soldatin steigt ab und ist bei ihm, bevor er sich bewegen kann.
    »Ihr habt meinen Jungen getötet!«
    »Ich werde ihn töten, wenn du dich bewegst«, sagt der blonde Soldat scharf. Hinter sich hört er das Waffenklirren und die Fußtritte seiner Abteilung.
    Die Rothaarige birgt ihr Kurzschwert und reißt den Jungen hoch. »Der Schnitt am Bein ist nicht so schlimm. Wenn ich dich hätte umbringen wollen, Junge, dann wärst du jetzt tot.«
    Er windet sich, aber ihre Hände sind wie Stahl, und sie hat breitere Schultern als er. Sie zieht ein Stück Seil aus dem Gürtel und fesselt ihm die Hände. Bis sie ihn auf die Straße getrieben hat, ist auch der Rest ihres Trupps eingetroffen, und Brede hat den kahlköpfigen Mann gefesselt.
    »… Teufelskatze hat schon wieder einen …«
    »… der Große auch …«
    »… möchte ich nicht in die

Weitere Kostenlose Bücher