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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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losgelassen.
    Und er war nicht gewillt, dieses Versprechen zu brechen.
    Tamsyn hielt ihn für grausam, dabei hatte sie ja das Drama seiner Eltern nicht mitansehen müssen. Seine Mutter war viel zu jung und sein Vater viel zu fordernd gewesen. Innerhalb von zehn Jahren hatten sie einander zerrüttet.
    Die Vorstellung, er könnte Tamsyn das antun, quälte ihn, denn er wusste, wie ähnlich er seinem Vater war. Auch mit ihm würde das Zusammenleben nicht so leicht sein. Er erwartete totale Bindung, vollkommene sexuelle Hingabe und Kontrolle.
    Heute Nacht empfand er die gleiche Begierde wie der Leopard. Die Raubkatze hatte Tamsyn schon gewollt, als sie gerade fünfzehn geworden war. Bereits damals hatte sie für den Leoparden die Witterung einer reifen Gefährtin gehabt, doch der Mann wusste, dass sie noch längst nicht so weit war. Aber jetzt ... Er würde sie in diesem Augenblick nehmen, wenn er ihr dann noch in die Augen sehen könnte. Denn damit würde er ihr auch noch das letzte bisschen Freiheit rauben.
    »Nein.« Das würde er ihr nicht antun. Womöglich war sie frustriert und auch wütend, aber sie würde ihm vergeben.
    Das taten Gefährten nun mal.
    Nie im Leben würde sie Nathan das vergeben! »Ich halte es nicht mehr aus!« Schon die leichte Berührung der Decke war zu viel für Tamsyns überreizte Sinne. Ihr empfindlichster, geheimster Punkt pulsierte vor Begierde. Es gab nur einen Mann, den sie jetzt haben wollte, mit dem sie ihre Lust ausleben wollte. Nur würde Nate da leider nicht mitspielen.
    Weshalb war er heute Abend nur aufgekreuzt? Wollte er sie quälen? Ihre Leopardin war trunken von seinem Duft, geradezu
    süchtig nach seinem männlichen Aroma. Und wollte mehr. Viel mehr. Womöglich war er deshalb vorbeigekommen
    - vielleicht war auch sein Leopard ausgehungert. Sie schnaubte verächtlich. Er wollte ihr wohl eher die Leviten lesen, weil sie ihn am Nachmittag einfach so hatte stehen lassen.
    Nate war absoluten Gehorsam gewöhnt, vor allem von ihr. Mit fünfzehn war alles, was er sagte, für sie das Evangelium. Mit sechzehn hatte sie ihm hin und wieder eine patzige Antwort gegeben, aber letztendlich hatte sie seine Entscheidungen immer akzeptiert. Und er hatte sie nie enttäuscht. Nate war ihr Fels in der Brandung ...
    besonders an jenem dunklen Tag vor zwei Jahren, als sie Lucas' Vater nicht hatte retten können.
    »Carlos wollte sterben«, hatte ihr Nate ins Ohr geflüstert, während sie ihm schluchzend in den Armen gelegen hatte. Damals hatte er sie noch in den Arm genommen. »Ohne Shayla hat er nicht mehr leben wollen.«
    Das Gefühl, versagt zu haben, konnte er ihr zwar nicht nehmen, aber dennoch verstand sie, was er sagen wollte.
    Der Bund zwischen Gefährten war stark und wunderbar. Zwar konnten Gefährten auch getrennt voneinander überleben, aber es schmerzte. Wie sie selbst nur zu gut wusste! Dabei war ihr Gefährte ja nicht umgekommen, sondern lebte. Er wollte sie nur nicht berühren.
    Das war komplett abwegig. Schließlich waren Gestaltwandler keine Medialen. Für sie war die Berührung ebenso wichtig wie die Luft zum Atmen. Tamsyn dachte sich überhaupt nichts dabei, wenn sie Rudelgefährten zum Trost umarmte und küsste. Aber dass ihr Gefährte ihr sogar das verweigerte ...
    »Das ist mir doch egal«, log sie. »Genau das ist es, verdammt!« Sie schob die Laken beiseite und stand auf, um sich ein Glas Wasser zu holen. Eiskaltes Wasser. Selbst ihre Haut tat weh.
    Sie schenkte sich ein Glas ein und trat ans Fenster. Eigentlich hatte sie sich mit dem Anblick ihres Baumes ablenken wollen, doch dann entdeckte sie einen schlafenden Leoparden auf einem der Äste. Die Zeichnung des Fells konnte sie nicht genau ausmachen, aber sie wusste ohnehin, wer es war. Nathan. Der Mann wollte den Bund mit ihr nicht vollziehen, dennoch bildete er sich ein, sie beschützen zu dürfen? Zum Teufel mit ihm! Mit einem Knall stellte sie das Glas ab und war schon halb aus der Tür, als sie an sich herunterblickte.
    Sie hatte nichts am Leib außer einem alten Fußballtrikot. Es gehörte Nate. Vor Jahren hatte Tamsyn es ihm dreist gestohlen, weil sie unbedingt seinen Geruch um sich haben wollte. Der weite Ausschnitt erlaubte einen großzügigen Blick auf ihre vollen Brüste, in der Länge bedeckte es ihre Schenkel nur zur Hälfte. Vielleicht sollte sie sich noch rasch etwas anderes anziehen. Draußen war es eisig.
    Nate würde es bestimmt überhaupt nicht passen, wenn sie so halbnackt hier ... Sie schlug sich gegen

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