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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Heilerinnen war sie sehr häuslich. Heiler blieben gern in der Nähe ihres Rudels und ihres Territoriums. Häufig wurden sie schon vor allen anderen sesshaft, nahmen Bedürftige auf und hatten Freude an der eigenen Familie. In New York wäre sie vor Heimweh fast umgekommen.
    Doch Nate war eher ein Herumtreiber. Als Teenager hatte er das Rudel für ein paar Jahre verlassen und war schließlich als Mann zurückgekehrt: stark, loyal und erfahren. Was er wohl in ihr sah? Heimat? Ruhe und Verlässlichkeit? Nicht besonders aufregend. Kein Wunder, dass er sie nicht begehrte!
    Mittlerweile war sie vollkommen aufgelöst; ihre Freunde hätten sie in diesem Zustand kaum wiedererkannt. Da läutete ihre Kommunikationskonsole, das Notfallsignal leuchtete auf. Im Nu war sie hellwach und die Heilerin übernahm. »Schieß los.«
    Juanitas Gesicht erschien auf dem Bildschirm. »Dorian hat sich in der Nähe des Festplatzes beim Kampftraining den Arm gebrochen. Es sieht böse aus.«
    »Bewegt ihn nicht.« Tamsyn schaltete den Bildschirm aus und zog sich mit Lichtgeschwindigkeit an. Dann schnappte sie sich ihre Notfallausrüstung und stürzte aus dem Haus.
    Die kalte Luft schnitt ihr beim Dauerlauf ins Gesicht. Wäre Dorian nicht so nahe gewesen, hätte sie einen Wagen genommen, aber bei diesen ausgefahrenen Waldwegen war sie zu Fuß schneller. Die Wege waren mit Absicht so schlecht; wer hier nicht Acht gab, blieb stecken. Ein zusätzlicher Verteidigungsgürtel. Die DarkRiver-Leoparden würde es kein zweites Mal unvorbereitet erwischen.
    Juanita kauerte neben Dorian, der an einen Baum gelehnt saß. Sie sah besorgt aus, doch der Junge verzog keine Miene. Mit seinen elf oder zwölf Jahren konnte er seine Gefühle schon besser verbergen als mancher Erwachsene.
    »Wie habt ihr beiden es denn geschafft, ihm den Arm zu brechen?«, fragte Tamsyn und hockte sich neben Dorian.
    »Karate. Ikkyu - Braungurt«, antwortete Juanita.
    Tamsyn machte Juanita keinen Vorwurf, dass sie solch fortgeschrittene Kampfkünste gegenüber Dorian eingesetzt hatte; er war schließlich kein Kind mehr. Dorian war nur ein latenter Leopard, er konnte nicht die Gestalt seiner anderen Hälfte annehmen. Vielleicht hätte ihm das zum Nachteil gereicht, wenn er nicht alles daran gesetzt hätte, so mordsgefährlich zu sein, dass ihn alle wie eine Raubkatze behandelten.
    »Ein einfacher Bruch, glatt durch«, stellte Tamsyn fest. »Du hast noch mal Glück gehabt.«
    Strahlend blaue Augen blickten in ihre. »Wann kann ich ihn wieder benutzen?«
    »Wenn ich es dir sage.« Noch bevor er dagegen protestieren konnte, hatte sie ihm schon mit der Druckpistole ein Schmerzmittel in den Arm gejagt. Dann überprüfte sie ihre Diagnose noch einmal mithilfe eines transportablen Tiefengewebsanzeigers, richtete den gebrochenen Arm und legte ihm dann einen leichten Gips an. Dorian hatte die Widerstandsfähigkeit und die Heilungskräfte eines Gestaltwandlers, also würde er den Arm viel schneller wieder benutzen können als ein Mensch oder Medialer.
    »Nita, kannst du mich mal kurz mit Dorian allein lassen?« Sie schaute die schöne Juanita fragend an.
    Juanita nickte. »Ich muss sowieso gleich eine Wachschicht übernehmen.«
    »Ich sorge dafür, dass er nach Hause kommt.«
    Dorians Miene verfinsterte sich, aber er hielt den Mund, bis Juanita hinter den Bäumen verschwunden war. »Was denn?«
    Tamsyn schüttelte den Kopf über seine Sturheit und setzte sich hinter ihn. Dann schlang sie ihm die Arme um den Hals und presste ihre Wange an seine. »Ikkyu, das ist der dritte Braungurt, nicht wahr?« Bei dominanten Männchen oder solchen, die es einmal werden würden, musste man behutsam vorgehen. Mit Druck würde sie bei Dorian gar nichts erreichen.
    Er entspannte sich ein wenig. »Ja. Nächsten Monat fang ich mit schwarz an.«
    »Beeindruckend. Als ich nach New York bin, warst du noch beim ersten Braungurt.«
    Er ließ sich noch weiter in ihre Arme ziehen. Berührung war beinahe das Wichtigste in einem gesunden Rudel.
    Denn das sorgte für Verbindung, verlieh ihnen Kraft. Lächelnd fuhr sie ihm mit den Fingern durch das seidige blonde Haar, das so gar nicht zu ihm zu passen schien. Wohlig schmiegte er sich an sie.
    »Juanita habe ich schon bald überholt«, erklärte er stolz. Offenbar hatte der Armbruch sein Selbstbewusstsein nicht sonderlich angekratzt.
    Tamsyn grinste. »Und wen verprügelst du als Nächstes?«
    Daraufhin lächelte er sogar. »Soll ich Nate für dich übernehmen?«
    Anscheinend

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