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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Lass los und akzeptiere deine Gefühle.«
    In diesem Sinne gingen wir auseinander, und ich trat nach draußen, um mich auf den Bordstein zu setzen und auf Marcus zu warten. Ich sah den Umschlag an. Betrachtete, wie Adrian meinen Namen geschrieben hatte. Drei Mal hätte ich den Umschlag beinahe geöffnet … drückte mich aber jedes Mal davor. Schließlich sah ich Marcus vorfahren, und der Umschlag verschwand in meiner Handtasche.
    Sobald er mich aufgelesen hatte, redete er aufgeregt über die großen Pläne, über das, was vor uns lag. Ich hörte kaum hin. Ich dachte nur an Adrian und wie leer mir mein Leben ohne ihn erscheinen würde. Marcus und ich würden Wade und Amelia am Bahnhof treffen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass einer von ihnen mich so verstand wie Adrian – selbst wenn sie menschlich waren und den gleichen Hintergrund hatten. Keiner von ihnen würde seinen trockenen Humor haben oder seine verblüffende Einsicht. Und unter all diesen Gefühlen brodelten die heißeren Erinnerungen … wie wir uns geküsst hatten, wie es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen …
    »Sydney? Hörst du überhaupt zu?«
    Ich blinzelte und sah zu Marcus hinüber. Ich glaube, es war wieder einer dieser Momente, in denen er nicht glauben konnte, dass ihm jemand nicht an den Lippen hing. »Entschuldigung«, murmelte ich. »Ich war in Gedanken woanders.«
    Er grinste. »Na, dann denk eben an Strände und Margaritas, denn dein Leben wird sich bald verändern.«
    Bei ihm waren es immer Strände und Margaritas. »Du hast den Teil über die Versiegelung des Tattoos ausgelassen. Es sei denn, dein Tätowierer ist gleichzeitig Barkeeper.«
    »Typisch Sydney, schön und witzig.« Er lachte. »Wir werden uns prächtig amüsieren.«
    »Wie lange werden wir da unten sein?«
    »Na ja, wir werden uns zuerst um die Tätowierungen kümmern. Das ist das Wichtigste.« Ich war erleichtert, dass er es ernst nahm. »Dann werden wir uns bedeckt halten und ein paar Wochen lang die Sehenswürdigkeiten genießen. Danach werden wir zurückkommen und einigen Spuren folgen, die uns zu anderen unzufriedenen Alchemisten bringen.«
    »Und dann wirst du den Prozess wiederholen?«, fragte ich. Im Rückspiegel sah ich die Skyline von Palm Springs verschwinden, während wir nach Norden fuhren. Eine plötzliche Sehnsucht überkam mich. »Du wirst andere dazu bringen, kritische Informationen von den Alchemisten zu besorgen, und sie dann befreien?«
    »Genau.«
    Eine Minute lang fuhren wir schweigend weiter, während ich seine Worte verdaute. »Marcus, was machst du eigentlich mit diesen Informationen, die du da sammelst? Ich meine, was wirst du wegen Master Jameson unternehmen?«
    »Ich werde weiter Beweise finden«, antwortete er prompt. »Dies ist die größte Spur, die wir jemals hatten. Jetzt können wir mehr herausfinden und wirklich vorankommen.«
    »Es ist doch schon mehr als eine Spur. Warum verrätst du es nicht den Moroi?«
    »Die Alchemisten würden es abstreiten. Außerdem wollen wir nichts übereilen.«
    »Aber es ist doch egal, ob sie es abstreiten«, sagte ich. »Zumindest wissen dann die Moroi Bescheid.«
    Er warf mir einen Blick zu, der mich an einen Vater erinnerte, der versuchte, einem Kind gegenüber Geduld aufzubringen. Vor uns war der Weg zum Bahnhof ausgeschildert. »Sydney, ich weiß, dass du ungeduldig bist, aber vertrau mir. Wir haben es immer so gemacht.«
    »Aber ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist.«
    »Du hast eine Menge Ideen für jemanden, der sich uns gerade erst angeschlossen hat.« Er kicherte. Ich wünschte, er würde damit aufhören. »Wart’s nur ab, dann wirst du schon verstehen.«
    Mir gefiel seine herablassende Art nicht. »Ich nehme an, ich verstehe bereits. Und weißt du was? Ich glaube nicht, dass ihr überhaupt irgendetwas unternehmt. Ich meine, ihr habt einige unglaubliche Informationen enthüllt … aber was kam dann? Ihr wartet nur ab. Ihr lauft weg und schleicht herum. Was soll das denn bringen? Eure Absichten sind gut … aber das ist auch alles.« Fast schon konnte ich Jills Stimme hören: Sie reden. Du handelst.
    Ironischerweise war Marcus sprachlos.
    »Ihr könntet so viel tun«, fuhr ich fort. »Als ich von dir erfahren habe, schienst du alles Potenzial der Welt zu besitzen. Eigentlich hast du es immer noch. Aber es wird verschwendet.« Er bog auf den Parkplatz des Bahnhofs ein und wirkte immer noch maßlos verblüfft.
    »Wo zum Teufel kommt das jetzt her?«, fragte er

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