Magisches Erbe
Alchemisten Splittergruppen gibt, die mit den Kriegern zusammenarbeiten.«
Er hatte recht. Das wollte ich tatsächlich wissen.
Er nahm meine Hand. »Sydney, ich weiß, dass das alles etwas viel ist. Ich mache dir keinen Vorwurf, dass du zweifelst. Das ist sogar genau der Grund, warum wir dich brauchen. Du bist klug. Du hast scharfe Augen. Du stellst Fragen. Und genau wie bei mir werden dich diese Fragen in Schwierigkeiten bringen – falls sie das nicht schon getan haben. Verlass die Alchemisten, solange du kannst – zu deinen eigenen Bedingungen.«
»Ich habe dich gerade erst kennengelernt! Ich werde doch nicht die Gruppe verlassen, die mich großgezogen hat.« Ich zog die Hand zurück. »Ich war bereit, euch anzuhören, aber jetzt bist du zu weit gegangen.«
Ich drehte mich um und marschierte auf die Tür zu, nicht mehr bereit, weiter zuzuhören. Doch als ich wegging, wurde mir erst richtig klar, was er gesagt hatte. Obwohl man mir meine Verbindung mit Rose verziehen hatte, fand sich wahrscheinlich trotzdem noch ein schwarzer Fleck in meiner Akte. Und obwohl ich wegen Marcus Finch nicht allzu sehr nachgebohrt hatte – hatte es vielleicht Stantons Argwohn geweckt, dass ich ihn überhaupt zur Sprache gebracht hatte? Wie lange würde es dauern, bis viele kleine Dinge einen Sinn ergaben?
Ich drückte die Türen auf und trat in den hellen Sonnenschein hinaus. Er vertrieb die Dunkelheit von dem, was ich gerade gehört hatte. Marcus war direkt hinter mir und berührte mich an der Schulter.
»Sydney, es tut mir leid. Ich will dir keine Angst machen oder dich verschrecken.« Die eingebildete Haltung war verschwunden. Er meinte es todernst. »Ich spüre einfach etwas an dir … das mir sehr ähnlich ist. Ich denke, dass wir auf derselben Seite stehen, dass wir dieselben Dinge verfolgen. Wir sind beide den Moroi nahegekommen. Wir wollen ihnen helfen – ohne belogen oder benutzt zu werden.«
Ich musterte ihn argwöhnisch. »Sprich weiter.«
»Bitte, hör uns an.«
»Ich dachte, das hätte ich gerade getan.«
»Du hast nur mich angehört«, korrigierte er mich. »Ich möchte aber, dass du die anderen auch kennenlernst und ihre Geschichten hörst. Sie werden dir mehr über das erzählen, was sie durchgemacht haben. Sie werden dir davon berichten.« Er tippte auf seine Tätowierung. »Und wenn du mehr über diese Aufgabe hörst … also, dann wirst du es auch tun wollen, glaube ich.«
»Na klar. Die große Wahnsinnsaktion, die eine Verschwörung zwischen Alchemisten und Kriegern aufdecken wird.« Er blieb ernst, was mich mehr beunruhigte, als wenn er plötzlich erklärt hätte, dies sei nur ein einziger großer Witz. »Also was? Holst du die anderen, und wir machen uns alle einen schönen Tag in der Spielhalle?«
Er schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Ich werde sie woanders versammeln und dir dann mitteilen, wo du uns treffen kannst. Aber es muss wieder auf die letzte Minute geschehen. Wir dürfen keine Entdeckung riskieren.«
»Ich kann keine Weltreise machen«, warnte ich ihn. »Kein Mensch interessiert sich für Ausflüge nach L. A. , aber wenn ich durch den ganzen Staat kutschiere, wird das genau die unerwünschte Aufmerksamkeit erregen, von der du gesprochen hast.«
»Ich weiß, ich weiß. Es wird eher in der Nähe sein. Ich muss nur sicherstellen, dass es dort ungefährlich ist.« Er war jetzt wieder der aufgeregte, gut gelaunte Marcus, den ich kennengelernt hatte. »Wirst du es tun? Wirst du dich uns anschließen?«
Wider Willen war ich neugierig. Obwohl ich mich weigerte, an eine Verbindung zwischen den Kriegern und den Alchemisten zu glauben, wollte ich herausfinden, welche Spuren die Gruppe zu haben glaubte. Außerdem wollte ich einfach seine rätselhafte Gruppe sehen, Punkt. Wie hatte Adrian sie genannt? Marcus und seine tollkühnen Gesellen? Und dann war da natürlich die Tätowierung. Marcus machte ständig Anspielungen auf ihre Geheimnisse, hatte mir aber immer noch keine Einzelheiten genannt.
»Ich werde es tun«, sagte ich schließlich. »Unter einer Bedingung.«
»Und welcher?«
»Ich möchte jemanden mitbringen«, sagte ich. »Ich schwöre, du kannst ihm vertrauen. Aber nachdem Sabrina mich mit einer Waffe bedroht hat, musst du verstehen, dass es mich ein bisschen nervös macht, deiner Gruppe zu begegnen.«
Marcus sah fast so aus, als ginge er darauf ein, aber dann schreckte er plötzlich zurück. »Doch nicht etwa Adrian?«
»Nein, nein. Dieser Typ ist ein Dhampir. Er hat kein
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