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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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der Flucht ist … sich die ganze Zeit versteckt … na, dann nutzt man eben diese Augenblicke der Freiheit. Und wenn einen hübsche Mädchen verschwinden lassen.«
    »Woher weißt du, dass wir frei sind? Wie kannst du dir so sicher sein, dass mich die Alchemisten nicht beobachtet haben?«, fragte ich. Ich war mir ziemlich sicher, nicht beobachtet worden zu sein, und wollte ihn hauptsächlich testen.
    »Weil sie am ersten Tag aufgetaucht wären.«
    Da hatte er recht. Ich stemmte die Hände in die Hüften und versuchte, geduldig zu sein. »Wie lange willst du spielen? Wann können wir reden?«
    »Wir können jetzt gleich reden.« Sein nächster Ball traf den Zehnpunktering, und Marcus jubelte vor Freude. »Ich kann gleichzeitig reden und werfen. Schieß los. Ich werde dir so viele schockierende Geheimnisse verraten, wie ich kann.«
    »Ich bin nicht so leicht zu schocken.« Aber ich würde diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen. Ich sah mich um, doch er hatte recht. An diesem lauten Ort würde uns niemand belauschen, wir konnten uns ja selbst kaum verstehen. »Warum bist du bei den Alchemisten rausgeflogen?«
    »Ich bin nicht rausgeflogen. Ich bin gegangen.« Diese Runde war zu Ende, und er warf die nächste Münze ein. »Wegen eines Moroi-Mädchens.«
    Ich erstarrte und konnte nicht glauben, was ich gehört hatte. Marcus Finch hatte seine große Rebellion angezettelt … weil er eine Beziehung zu einer Moroi gehabt hatte? Es ähnelte meiner eigenen Situation zu sehr. Als ich nichts sagte, blickte er mich an und bemerkte meinen Gesichtsausdruck.
    »Oh. Oh. Nein, nichts in der Art«, sagte er, als ihm klar wurde, was ich dachte. »Diese Grenze würde nicht einmal ich überschreiten.«
    »Natürlich nicht«, antwortete ich und hoffte, dass ich meine Nervosität gut verbarg. »Wer würde das schon tun?«
    Er wandte sich wieder dem Spiel zu. »Wir waren Freunde. Ich war nach Athen beordert worden, und sie lebte dort mit ihrer Schwester.«
    Das brachte mich aus der Fassung. »Athen … du bist in Athen gewesen? Das war einer der Orte, an die ich gern geschickt werden wollte. Stattdessen bin ich nach St. Petersburg gegangen, aber ich habe immer gehofft, dass ich vielleicht, vielleicht, nach Griechenland geschickt werden würde. Oder sogar nach Italien.« Das war fast schon Geplapper, aber er schien es gar nicht zu bemerken.
    »Was spricht gegen St. Petersburg? Mal abgesehen von den vielen Strigoi dort.«
    »Dagegen spricht, dass es nicht Athen oder Rom ist. Mein Dad hat eigens darum gebeten, dass man mich nicht an einen dieser Orte entsendet. Er dachte, ich würde dort zu abgelenkt sein.«
    Marcus hielt wieder inne und warf mir einen langen, festen Blick zu. In seinen Zügen las ich Mitgefühl, als spielte sich meine ganze Geschichte und das Familiendrama vor seinen Augen ab. Ich wollte nicht, dass er Mitleid mit mir hatte und wünschte, ich hätte nichts gesagt. Ich räusperte mich.
    »Also, erzähl mir von diesem Mädchen in Athen.«
    Er ging darauf ein. »Wie gesagt, sie war eine Freundin. Unheimlich witzig. Oh Mann. Sie war echt zum Schreien. Wir haben ständig zusammen rumgehangen – aber du weißt, dass das nicht so richtig gern gesehen wird.«
    Ich lachte beinahe über seinen kleinen Scherz. Nicht so richtig? Das war eine Untertreibung. Alchemisten im Außendienst sollten nicht mit Moroi in Verbindung stehen, es sei denn, es war für eine geschäftliche Angelegenheit unumgänglich oder hatte damit zu tun, Strigoi aufzuhalten und zu verbergen. Meine Situation war dagegen etwas einzigartig, da meine Mission es sogar von mir verlangte, täglich mit ihnen zu reden.
    »Wie dem auch sei«, fuhr er fort. »Es ist jemandem aufgefallen, und ich habe dafür eine Menge unliebsame Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Ungefähr zur selben Zeit hörte ich zum ersten Mal all diese Gerüchte … wie zum Beispiel, dass Alchemisten Moroi gegen ihren Willen festhielten. Und dass einige Alchemisten sogar Kontakt zu den Kriegern des Lichts unterhielten.«
    »Was? Das ist unmöglich. Wir würden niemals mit diesen Freaks zusammenarbeiten.« Die Vorstellung von Moroi-Gefangenen war absonderlich, aber es war der zweite Teil, der mich wirklich sprachlos machte. Ich konnte es nicht einmal verarbeiten. Er hätte genauso gut sagen können, dass die Alchemisten mit Aliens zusammenarbeiteten.
    »Das dachte ich auch.« Er warf einen weiteren Ball und wirkte höchst zufrieden, als er dreißig Punkte machte. »Aber ich habe immer mehr Gerüchte

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