Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
gekommen war. Er hatte nicht geglaubt, zu solchen Gefühlen überhaupt fähig zu sein.
Jake spürte, wie Emma an seinem Haar zerrte. Er liebte die kleinen, atemlosen Seufzer, die sie ausstieß, und die Art, wie sie sich an ihn schmiegte. Sie war großzügig, empfänglich für alles, was er ihr zeigte, und ganz versessen darauf, ihm zu gefallen. Auch das war ihm neu. Sein Leopard witterte jede Lüge und Täuschung. Doch Emma war echt. Süß, freigiebig, offen und willig. Ein Geschenk - nur dass das Geschenk einen Preis hatte. Dabei war Emma gar nicht bewusst, wie viel sie verlangte und wie viel er zu geben bereit war, so schwierig es auch für ihn war.
Jake fasste Emma am Knöchel und schob ein Knie weiter hoch, veränderte seine Position und horchte auf den kleinen Kick in ihrer Stimme, der ihm verriet, dass er ihr süße Qualen bereitete. Jedes Mal, wenn er sich bewegte, fühlte er sich wie in einer anderen Dimension, wie auf einer neuen Existenzebene. Und obwohl er das Gefühl gar nicht näher ergründen wollte, hatte diese Vereinigung etwas beinahe Spirituelles, denn vor allem wollte er Emma erfreuen und zum Höhepunkt bringen.
Jake wusste, dass er sich in ihr verlor, doch im Augenblick zählte nichts als das unglaubliche Glück, das ihn erfüllte, der leise Seufzer, mit dem sie sich hingab, der erstickte Schrei, mit dem sie seinen Namen rief, ihr zufriedenes Schnurren und seine herzzerreißende emotionale Befriedigung, die der körperlichen in nichts nachstand. Verblüfft stellte Jake fest, dass er das eine nicht mehr vom anderen unterscheiden konnte.
Liebe . Er hatte dieses Wort immer gehasst, denn es musste für alles herhalten und bedeutete nichts mehr. Es war trivial und nichtssagend. Nur eine leere Worthülse . Doch als er mit klopfendem Herzen auf Emmas seidenweichem,
erhitztem Körper lag, erkannte er, dass es mehr gab als nur Sex. Viel mehr. Ein Leben ohne Emma war für ihn nicht mehr denkbar. Doch er hatte Angst, sie könnte erfahren, wie es in ihm aussah.
Jake küsste Emma auf den Mundwinkel und rollte von ihr herunter, ohne sie anzuschauen; er wollte nicht, dass sie ihm ins Gesicht sah - und ihn durchschaute.
Emma schenkte Jake noch eine zweite Tasse Kaffee ein, ehe er aufbrechen musste. Susan war während des gesamten Frühstücks sehr still gewesen. Emma war nicht ganz sicher, ob Jake sie so einschüchterte, dass es ihr die Sprache verschlagen hatte, oder ob sie vor Neugier platzte und befürchtete, die Fragen nicht mehr zurückhalten zu können, sobald sie den Mund aufmachte.
Emma sah stirnrunzelnd zu Jake hinüber und deutete mit dem Kopf auf Susan. Jake schnitt eine Grimasse, stärkte sich mit einem Schluck Kaffee und gab sich einen Ruck.
»Wie lange wirst du denn bei uns bleiben, Susan?«
Susan ließ die Gabel fallen und lief rot an. »Ich bin bald wieder weg.«
Jake seufzte übertrieben. »Ich meinte doch nicht, dass du abreisen sollst, ich wollte nur freundlich sein.«
Unter dem Tisch versetzte Emma ihm einen schmerzhaften Tritt.
»Au!« Jake brachte seine Schienbeine in Sicherheit und schaute an seinem makellosen Hemd hinunter. Es war ihm gelungen, den Arm ruhig zu halten und keinen Kaffee zu verschütten. Sein Blick verriet Emma, dass er später Rache üben würde. Nun ja, vielleicht war sein Ton etwas herablassend
gewesen, aber immerhin hatte er mit dem Mädchen gesprochen, oder?
Emma beugte sich vor. »Jake, ich habe vergessen dir zu sagen, dass Susans Vater heute ihren Mathelehrer Harold Givens herschickt. Kannst du ihn auf die Liste von Jericos Wächter am Tor setzen?«
»Und wie lange bleibt der?« Jake konnte seinen Unmut nicht ganz verbergen. Ihm gefiel es nicht, Fremde im Haus zu haben.
Gewöhnlich wurde einmal in der Woche, an wechselnden Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten, ein Sicherheitscheck durchgeführt, doch das reichte Jake nicht mehr, seit der kleine Mikrochip entdeckt worden war. Jetzt war ihm jeder suspekt, der das Grundstück betrat, insbesondere Harold Givens, denn er gehörte zu den beiden Verdächtigen in dieser Sache. Normalerweise unterschrieben Jakes Leute, bevor er sie einstellte, einen wasserdichten Vertrag, der sie während und nach ihrer Anstellungszeit zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtete. Doch von ungebetenen Gästen konnte er das nicht gut verlangen, so gern er es auch getan hätte.
»Ich könnte ihn bitten, nicht herzukommen«, meinte Susan hastig und senkte den Blick.
Jake sah sie finster an. »Habe ich etwa gesagt, dass er
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