Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
veränderte seine Position gerade so viel, dass er Emma die Sicht auf Jake verstellte - und umgekehrt; eine kaum merkliche Bewegung, die Emma nur aufgrund ihrer erhöhten Wachsamkeit nicht entging.
»Lange vor Ihrer Geburt galt Bradley, Ihr Vater, als echter
Frauenheld. Er war gut aussehend und charmant, und nur wenige Damen konnten ihm widerstehen. Wir wollten eine ganz bestimmte Frau in unserer Familie. Eine …« Trent lächelte und fletschte die Zähne, sodass es Emma kalt über den Rücken lief. »Eine mit einer Abstammung und Blutlinie, die zu unserer Familie passte. Ich habe Bradley viel Geld gegeben, damit er diese Frau findet und zu mir bringt.«
»Wir haben noch den Vertrag, den er unterzeichnet hat, meine Liebe«, warf Cathy ein und beugte sich zu Emma hinab. »Möchten Sie ihn vielleicht sehen? Er hat eine gewisse Bedeutung für Sie.«
Emma fühlte sich abgeschnitten, gefangen, und irgendetwas in ihr veränderte sich, ihre Angst schlug um in Kampfbereitschaft. Sehr vorsichtig stellte sie das Weinglas auf dem Beistelltisch ab und schaute zu Cathy auf. »Warum sollte ein Vertrag, den mein Vater vor meiner Geburt unterschrieben hat, irgendeine Bedeutung für mich haben?«
Trent schwankte leicht hin und her, und sein Kopf bewegte sich mit, doch seine Augen blieben starr auf Emma gerichtet. »Er ist mir noch etwas schuldig.«
Emma zog eine Braue hoch. »Was soll das sein? Und da er tot ist, wie kann ich etwas damit zu tun haben?«
»Er schuldet mir seine Tochter.« Trent lächelte, beugte sich etwas vor und strich noch einmal über Emmas eingewickelten Arm.
Wieder zog sie eine Augenbraue nach oben. »Mein Vater schuldet Ihnen sein Kind?«
»Eigentlich seine Frau. Ich habe seinen Ausflug in den Regenwald finanziert, und er sollte mir eine passende junge
Frau bringen. Stattdessen hat er uns betrogen und sie selbst geheiratet, er hat das Geld genommen und sich mit ihr aus dem Staub gemacht. Er hat mir Frau und Geld gestohlen .«
Emmas seltsamer sechster Sinn verriet ihr, dass Trent die Wahrheit sagte. Ihre Kindheit war ein einziges Weglaufen gewesen, nie waren sie lange an einem Ort geblieben, hatten nie auf Dauer ein festes Zuhause gehabt oder eine Schule besucht. Manchmal waren sie nach ein paar Wochen in einer Stadt ohne Erklärung von heute auf morgen wieder verschwunden. Und vielleicht, bemerkte eine leise innere Stimme, die sie schaudern ließ, erklärte das, warum ihr Vater gefoltert worden war. Von jemandem, der nach ihr suchte? Oder vielleicht als Strafe. Stand vor ihr der Mann, der ihre Eltern ermordet hatte?
»Ich verstehe.« Was sollte sie sagen? Die Enthüllung, dass sie mit Josiah Trent verwandt war, machte sie ganz krank. Nun konnte sie sich etwas besser vorstellen, wie Jake sich wegen des bösen Bluts in seinen Adern fühlen musste. Und ihr geliebter Vater war angeblich in den Regenwald aufgebrochen, um ihre Mutter zu verführen und sie an Trent zu verkaufen . Dass Emma über das Benehmen ihres Vaters schockiert war, wäre eine glatte Untertreibung gewesen.
»Jake ist genauso skrupellos wie Ihr Vater. Ich fühle mich verantwortlich für Sie«, sagte Trent, und seine Stimme wurde weich, fast hypnotisch. »Er ist äußerst gefährlich. Wir haben immer wieder versucht, den Schaden, den er anrichtet, zu begrenzen, doch ich bin sicher, dass Sie ihn in Aktion gesehen haben. Es gibt nur wenige, die ihm die Stirn bieten können. Jake wusste von Ihnen und Ihren Eltern,
er hat den Vertrag gefunden und beschlossen, Sie zu sich zu holen. Nachdem er meine Tochter …«, Trent hielt inne, schluckte schwer und sprach dann stockend und voller Kummer weiter. »Sie hat sich nie wieder erholt und sich dem Alkohol zugewandt, um ihre Trauer zu ertränken.«
Cathy legte tröstend eine Hand auf seinen Arm.
Das alles hörte sich sehr plausibel an, doch Emmas Sinne waren hellwach, und der, der die Lügen riechen konnte, schlug laut Alarm. Shainas Tod war Trent und Cathy völlig egal. Emma beugte sich ein wenig vor, sie wollte aufstehen. Doch ihr wurde schwindlig, und ihre Muskeln versagten ihr den Dienst. Ihr Herz begann wild zu klopfen, als sie erkannte, dass sie unter dem Einfluss einer Droge stand. Entweder im Wein war etwas gewesen oder … Emma riss das Tuch von der offenen Wunde an ihrem Arm und ließ es zu Boden fallen.
»Er ist mein Sohn«, sagte Cathy und legte flattrig eine Hand an die Kehle. »Aber er hatte von Geburt an eine grausame Ader. Er hat etwas mit Ihnen vor. Ich will Sie nur
Weitere Kostenlose Bücher