Magisches Spiel
Leben zu verdanken, und ihr blamiert mich.«
»Du weißt nicht, mit was für einer Sorte von Männern du es hier zu tun hast, Tansy, aber ich weiß es.« Don strengte sich enorm an, mit sanfterer Stimme zu sprechen. »Schätzchen, diese Männer stehen in Whitneys Diensten. Es kann gar nicht anders sein.« Er schnippte mit den Fingern, damit sie zu ihm kam.
Keiner der Männer rührte sich. Damit machten sie es Tansy regelrecht unmöglich, zu ihm zu gehen, selbst wenn sie geneigt gewesen wäre, es zu tun.
Sie sah ihren Vater finster an. »Du irrst dich, Dad«, sagte sie. »Fredrickson hat für Whitney gearbeitet, nicht Kaden und seine Männer.«
»Da wir schon dabei sind, Mr Meadows«, sagte Kaden mit gesenkter Stimme, »würde ich Sie gern nach Ihrem Verhältnis zu Dr. Whitney fragen.«
Einen Moment lang herrschte Stille. Dons Gesicht rötete sich noch mehr, als stiege sein Blutdruck. »Das geht Sie nichts an.«
Kaden sagte nichts dazu und wartete. Die Spannung im Raum nahm zu, und die Luft wurde dick.
Sharon presste sich eine Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf. »Wir verabscheuen Peter Whitney.«
»Sharon.« Dons Stimme war ein Peitschenknall.
Seine Frau zuckte zusammen, doch sie sah ihn aufmüpfig an. »Ich habe es laut ausgesprochen. Mir ist gleichgültig, ob er es erfährt. Ich verabscheue diesen Mann, und ich will, dass er endlich aus unserem Leben verschwindet. Ich will, dass er aus dem Leben unserer Tochter verschwindet.«
Kaden griff hinter sich und verflocht seine Finger mit Tansys Fingern. Deine Mutter sagt die Wahrheit. Das musste er Tansy zugestehen. Sie war entsetzt über das Benehmen ihres Vaters. Es entrüstete sie, und es war ihr peinlich, dass er die Männer, die ihm das Leben gerettet hatten, derart geringschätzig behandelte. Außerdem hatte sie schreckliche Angst, er könnte tief in Whitneys Geschäfte verwickelt sein. Kaden fand, sie sollte wissen, dass ihre Mutter selbst wenn ihr Vater schuldig war, keine Schuld trug.
»Wussten Sie, dass Fredrickson für Whitney gearbeitet hat?«
Don kniff missbilligend die Lippen zusammen und weigerte sich, zu antworten.
Sharon schüttelte den Kopf. »Es war ein solcher Schock für uns. Whitney ist ein Verrückter, und er hat sich jahrelang an unsere Familie gehängt. Wir haben Fredrickson eingestellt, als Whitney anfing, uns Angst einzujagen – nun ja, mir hat er Angst eingejagt. Ich habe mich vor ihm gefürchtet, und ich habe nicht verstanden, was er von Tansy wollte. Er hat die Adoption für uns arrangiert, und anfangs war ich ihm sehr dankbar, aber sogar schon als kleines Mädchen konnte Tansy ihn nicht leiden, und ich wollte, dass sie wegen ihrer … Störung einen anderen Arzt aufsucht.« Sie warf ihrer Tochter einen Blick zu, um sich für die Formulierung zu entschuldigen, doch Tansy sah ihren Vater an. Der Schock war ihr deutlich anzusehen.
»Warum haben Sie keinen anderen Arzt für sie ausfindig gemacht?«, fragte Kaden mit ruhiger Stimme.
»Das geht Sie nichts an!«, brüllte Don. »Sharon, ich verbiete das. Unser Privatleben hat nichts mit diesen Menschen zu tun. Du bist erschöpft und verängstigt. Es
besteht keine Notwendigkeit, diese Diskussion im Augenblick fortzusetzen.« Er sah Kaden herausfordernd an. »Oder doch? Ihre Männer sehen aus, als könnten sie eine heiße Dusche und ihren Nachtschlaf gebrauchen. Sie sind überall mit Blut beschmiert. Ich schlage vor, wir vertagen das auf morgen früh.«
Er will Gelegenheit haben, allein mit Mom zu reden und sie dazu zu bringen, dass sie dir nichts erzählt – und mir auch nicht. Er hat Fredrickson eingestellt, als Mom solche Angst um uns hatte. Er muss von Anfang an gewusst haben, dass Fredrickson für Whitney gearbeitet hat .
Aus Tansys Stimme war herauszuhören, dass sie die Tatsachen akzeptiert hatte, und das war schmerzhafter als Tränen. Sie brauchte kein weiteres Wort zu hören.
Kaden zuckte die Achseln »Von mir aus. Wir haben ein Zimmer für Sie vorbereitet. Das Haus wird gut bewacht, Mr Meadows, und wir haben an sämtlichen Türen und Fenstern Alarmanlagen. Die Telefone funktionieren im Moment nicht, aber wir haben reichlich zu essen, falls Sie hungrig werden sollten. Einer meiner Männer wird in der Nähe sein, fragen Sie ihn, wenn Sie etwas brauchen, und er wird Ihnen zeigen, wo Sie es finden.« Er nahm Tansy an der Hand und zog daran. »Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht.«
Sie sah weder ihre Mutter noch ihren Vater an und ging ohne ein Wort mit
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