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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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viel, wenn auch unterschiedlich viel –, ist es schwierig, sich einzufügen. Ich wollte das, was sie alle hatten.«
    Kaden blieb stumm. Vielleicht würde er es verstehen, aber er hatte ein schlechtes Gefühl, und ein Teil von ihm litt bereits mit Tansy. Während Don redete und er ihn ansah, die Form seiner Augen und das silberne Haar
registrierte, begannen sich die Einzelteile zu einem Bild zusammenzufügen.
    »Whitney hat diese eingebaute Antenne für übersinnliche Fähigkeiten. Er kann auf der Straße an jemandem vorübergehen, und sogar dann, wenn die Leute es selbst nicht wissen, weiß er es sofort. Er kann sein Gehirn abschirmen, und er kann Menschen mit paranormalen Gaben entdecken, aber darauf beschränkt es sich bei ihm. Man kann ihm viel Schlechtes nachsagen, Mr Montague, aber er ist ein Patriot, auch wenn seine Visionen für das Land noch so krankhaft sind. Natürlich habe ich ihn in jungen Jahren nicht als krankhaft angesehen. Er war älter, er war klug, was die wenigsten Menschen waren, und er hatte mehr Geld als irgendjemand sonst auf dem Planeten. Alles, was er sagte, klang äußerst vielversprechend.«
    Kaden blieb geduldig, obwohl er den Mann am liebsten geschüttelt hätte. Seine Enthüllungen würden Tansy wehtun  –  und sie würde alles erfahren müssen. Der Teufel sollte den Mann für seine kindische Habgier holen.
    »Whitney hatte eine Vision von einer Welt, in der keine Männer in Schlachten sterben. Er hat gesagt, wir könnten Supersoldaten erschaffen. Ich habe ehrlich nicht geglaubt, die übersinnlichen Gaben der Menschen seien stark genug. Meine waren es nicht. Ich fühle manchmal Dinge. Wenn ich einen Hubschrauber oder ein Flugzeug sehe, kann ich es neu entwerfen, damit es besser funktioniert, schneller ist und sich leichter manövrieren lässt, weil ich die Mängel ›sehe‹.«
    »Und Sie haben von Natur aus einen Schutzschild.«
    Don nickte. »Lange Zeit wusste ich es nicht. Wie viele Menschen gibt es denn schon, die Gedanken lesen können? Ich habe Sharon während des Aufbaustudiums kennengelernt.
Sie war so klein und zerbrechlich, und sie hatte ein schwaches Herz. Ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt, aber ihr finanzieller Hintergrund bewegte sich in den Regionen von Whitney, und obwohl ich dabei war, mir einen Namen zu machen, konnte ich in der Hinsicht absolut nicht mithalten. Ich hätte nie geglaubt, dass sie mich auch nur eines zweiten Blickes würdigt.«
    Kaden begann zu verstehen. Don Meadows war ein Dummkopf. Es drehte sich alles um seine Frau.
    »Ich konnte sie dazu bringen, dass sie sich mit mir trifft, und schließlich hat sie mich dann geheiratet. Ihre Familie war wütend und hat angedroht, sie zu enterben, aber sie hat mich trotzdem geheiratet. Am Ende hat ihr Vater mich bei meinen Projekten finanziell unterstützt, und wir hatten Glück und haben genügend Regierungskontakte geknüpft, um mehr als erfolgreich zu sein.«
    »Aber …«, half Kaden ihm auf die Sprünge. Don Meadows umkreiste das Thema und hoffte, das würde genügen, ohne dass er seine Verbindungen zu Whitney offenlegte. Kaden hatte nicht die Absicht, ihm das durchgehen zu lassen.
    Meadows seufzte tief und streichelte Sharons schlaffe Hand. »Lange bevor Sharons Vater mir eine Chance gegeben hat, habe ich für Peter gearbeitet. Er hatte ein riesiges Forschungszentrum, und dort bekam ich meine eigene Abteilung. Ich habe mir ausgemalt, vielleicht eines Tages sein Partner zu werden und Sharons Familie zu zeigen, dass wir sie nicht brauchen. Peter und ich haben eine Geschäftsreise nach Europa unternommen. Ich war sechsundzwanzig. Sharon war krank und konnte nicht mitkommen.« Er schüttelte den Kopf und verzog gequält sein Gesicht. »Sie ist von zarter Gesundheit und sehr anfällig.«

    Kaden nickte. Er wusste bereits, was kommen würde.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist.« Don rieb sich die Stirn. »Ich denke ständig darüber nach. Ich habe getrunken, und da war dieses Mädchen. Sie kann nicht mehr als fünfzehn Jahre alt gewesen sein.« Er blickte mit gequälten Augen zu Kaden auf. »Dreizehn. Sie war dreizehn.« Er schüttelte wieder den Kopf. »Ich kann mich so gut wie gar nicht an jene Nacht erinnern. Ich weiß nur, dass ich den Verstand verloren haben muss. Der Sex war nicht im gegenseitigen Einvernehmen. Das weiß ich, weil ich hundertmal die Bandaufzeichnung gesehen habe, und die ist widerwärtig. Es ist verdammt ekelhaft zu wissen, dass man zu etwas Derartigem fähig ist, wenn es

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