Magisches Spiel
und sie streichelten, während ihr Mund sich über ihm schloss, eng und heiß.
Kaden erwachte augenblicklich zum Leben, denn ihr traumhafter Mund hatte schnell gelernt und war nun erfahrener. Er liebte sie noch einmal und tat es so lange wie möglich sehr sanft, doch es war unausweichlich, dass er sie irgendwann roh und hart anpackte, sich tiefer und schneller in sie stieß und alles gab, was seine Person ausmachte. Es spielte keine Rolle, dass er sie beide wieder zum Orgasmus brachte. Die Gier seines Körpers mochte zwar vorübergehend gestillt sein, doch das Verlangen seiner Seele würde sich niemals stillen lassen. Sie zu berühren und sie zu lieben war das reinste Wunder.
Er legte sich hinter sie, schlang seinen Arm besitzergreifend um ihre Taille und lauschte ihrem Atem. Er könnte sie ein Leben lang so dicht an sich schmiegen. Er
wartete dort im Dunkeln, während ein Zimtduft und der Geruch von Sex in der Luft hingen, bis sie im Tiefschlaf lag. Erst dann hauchte er einen zarten Kuss auf ihren Nacken und zog behutsam ihre Hand von seiner. Er rollte sich vorsichtig vom Bett, zog seine Jeans und ein Hemd an und schnallte sich den Gürtel mit der Waffe und den nötigsten Dingen um, bevor er aus dem Zimmer schlich.
Ryland erwartete ihn im Flur. »Das hat reichlich lange gedauert.«
»Ich wollte sichergehen, dass sie schläft, nur für den Fall, dass etwas schiefgeht.«
Ryland nickte. »Wir werden uns von außen Zugang verschaffen müssen. Er hat die Tür verbarrikadiert.«
Kaden zuckte die Achseln. »Er ist nicht dumm, aber er ist ein solcher Scheißkerl. Er steckt bis über beide Ohren in Whitneys Schweinereien. Seine Frau ist allerdings sauber. Ich konnte deutlich sehen, was in ihr vorgeht, und sie verabscheut Whitney. Ich glaube, Whitney ist der einzig echte Quell von Streitigkeiten in ihrer Ehe gewesen.«
»Sie wollte Tansy zu einem anderen Arzt bringen, und ihr Mann hat ihr diesen Wunsch abgeschlagen«, sagte Ryland. »Ich frage mich, warum er das wohl getan hat.« Er zog die Stirn in Falten, beugte sich zu Kaden vor und schnupperte. »Zimt?«
»Halt den Mund, du verfluchter Kerl«, fauchte Kaden und drängte sich an ihm vorbei.
Ryland schnupperte noch einmal und stieß einen leisen Pfiff aus. »Du riechst lecker. Ich bekomme Hunger. Vielleicht auf Zimtbrötchen.«
Kaden schubste ihn unsanft fort.
Nico stand neben der Haustür und erwartete sie dort.
Wie immer würde er ihnen Rückendeckung geben. Er kniff die Augen zusammen, als die beiden Schattengänger näherkamen. »Was zum Teufel ist das für ein Geruch?«
»Kadens würziges neues Aftershave.«
»Scher dich zum Teufel, Rye«, sagte Kaden und bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Ihr könnt euch beide zum Teufel scheren.«
»Ich glaube, sein Blutzuckerspiegel sinkt«, erklärte Ryland. »Das muss an all den Leckerbissen mit Zimtgeschmack liegen, die er heute Nacht bekommen hat.«
Nico setzte eine Unschuldsmiene auf. »Diese Frau, die du dir zugelegt hast, riecht schwach nach Zimt.«
»Dieser Geruch macht hungrig, stimmt’s?«, sagte Ryland.
»Allerdings. Ich kann es kaum erwarten, Dahlia davon zu berichten. Dem Eismann wird ganz heiß, und er ist hin und weg, wenn er Zimt riecht. Wer hätte das gedacht?«
»Zwingt mich nicht, euch zu erschießen.« Kaden riss die Haustür auf. »Ich lege euch nämlich im Handumdrehen um, ohne es jemals zu bereuen.«
Ryland grinste ihn an und wirkte nicht im Entferntesten eingeschüchtert. Er begann leise eine Melodie vor sich hin zu summen.
Kaden warf ihm einen aufgebrachten Blick zu. »Was tust du denn jetzt schon wieder?«
Nico versetzte ihm einen Stoß in die Rippen. »Kennst du diese Melodie etwa nicht? Man sollte meinen, es sei dein Lieblingssong. Von Musik hast du wirklich keinen Schimmer. Neil Young hat etliche ganz tolle Songs geschrieben.« Als Kaden ihn immer noch verständnislos ansah, sang Nico den Text zu Rylands Begleitung: »I wanna live with a cinnamon girl … «
»Gleich erschieße ich euch wirklich.« Kaden schüttelte den Kopf.
Das würden sie ihn niemals vergessen lassen. Morgen würde jeder von beiden ihm ein Album von Neil Young kaufen, auf dem der Song »Cinnamon Girl« war. Er schüttelte den Kopf und ließ sich sein Grinsen nicht ansehen. Wahrscheinlich würde er es sich sogar anhören, aber der Teufel sollte ihn holen, wenn er das auch nur einem von den beiden gegenüber jemals zugab.
Er begrüßte Tucker, der Wache schob und aus den Sträuchern auftauchte, als
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