Magisches Spiel
einen so sehr abstößt.«
Erbitterung schwang in seiner Stimme mit, sogar Selbsthass. Don führte die Hand seiner Frau an seine Lippen. »Peter hat die Sache bereinigt – mit seinem Geld, versteht sich –, und wir sind nach Hause zurückgekehrt. Er hat mir geschworen, niemand würde je etwas davon erfahren.«
»Und Sie haben ihm vertraut? Sie hatten nicht den Verdacht, er könnte etwas damit zu tun gehabt haben, dass Sie sich derart untypisch verhalten haben?«
»Ich musste ihm vertrauen. Er war mein Freund. Erst viel später bin ich auf den Gedanken gekommen und hatte inzwischen so viel zu verlieren. Sharon konnte keine Kinder bekommen. Sie wusste, dass ich Kinder haben wollte. Ich hatte Angst, wenn sie erführe, dass ich sie nicht nur betrogen hatte, sondern dass ich zu einer Vergewaltigung fähig war, zu tierischer Brutalität, dann würde sie mich verlassen. Sie würde glauben, ich hätte sie ihres Geldes wegen geheiratet. Ein Teil von mir wollte das Geld tatsächlich, und ich hatte ein Kind vergewaltigt.
Mein Gott!« Er ließ den Kopf in seine Hände sinken. »Sie machen sich keine Vorstellung davon, was für ein Gefühl es ist, zu wissen, dass man ein Monster in sich trägt.«
»Haben Sie es seitdem jemals wieder getan?«
Don riss abrupt den Kopf hoch, und in seinen Augen loderte Wut. »Nein! Eher würde ich mich erschießen, wenn ich jemals eine solche Neigung verspürte. Ich weiß nicht, was in jener Nacht passiert ist, aber ich habe mich selbst gesehen. Ich war derjenige, der dieses Kind vergewaltigt hat. Das Video war nicht gefälscht.«
»Aber jemand hat dort überhaupt erst die Kamera aufgestellt.«
Don nickte. »Ja. Aber ich habe erst fünf Jahre später erfahren, dass es ein Video gibt.«
»Als Whitney Tansy zu Ihnen gebracht hat. Sie ist Ihre leibliche Tochter, stimmt’s?«
Don schluckte schwer, senkte wieder den Kopf und schüttelte ihn. »Whitney hat mich in sein privates Labor bestellt und mir Tansy gezeigt. Sie hätten sie sehen sollen. Ganz weißblondes Haar und diese Augen. Sie hatte denselben Mund wie ihre Mutter. Ich wusste auf den ersten Blick, dass sie meine Tochter ist. Whitney hat mir die Aufnahme gezeigt. Und er hatte auch Bänder von dem Mädchen während der Schwangerschaft, in einer Umgebung, die wie ein Krankenhaus wirkte. Sie hat das Baby an Whitney verkauft. Später hat er behauptet, sie sei bei einem … Autounfall gestorben, und vielleicht stimmt das ja sogar; ich habe sie gesucht, aber ich konnte sie nicht finden.«
»Und Whitney hatte Tansy fünf Jahre lang bei sich gehabt.«
Don nickte. »Er hatte ihre übersinnlichen Anlagen gesteigert.
Anscheinend besaß das Mädchen, ihre Mutter, übernatürliche Gaben, und Peter wollte sehen, was er aus dem Baby machen konnte. Sie war nicht das einzige kleine Mädchen, das er hatte. Er hat mir erzählt, es seien Waisen, die er aufgelesen hat, unerwünschte Kinder. Er hatte Pflegerinnen für sie, und er hat gesagt, er wollte sie loswerden und gäbe sie zur Adoption frei. Er hat gesagt, ich könnte Tansy mitnehmen, unter der Bedingung, dass er weiterhin ihr Arzt bleibt, damit er ihre Fortschritte verfolgen kann.«
»Und Sie haben gestutzt.«
»Ja, zum Teufel. Der Mistkerl. Er hatte meine Tochter. Er hatte mich reingelegt. Und als er mir die Aufnahme vorgespielt hat, ist mir klargeworden, dass er derjenige gewesen sein muss, der hinter der Kamera stand; dass er vor all den Jahren an dem, was ich getan habe, beteiligt war.« Er seufzte tief, lehnte sich an das Kopfende des Bettes zurück und streichelte immer noch Sharons Hand. »Er war schon immer ein Verrückter. Ich habe die Anzeichen gesehen, aber ich wollte sie nicht wahrhaben. Er war mein Freund, und ich hatte nicht gerade viele Freunde.«
»Und er hat Ihnen Türen geöffnet.« Kaden würde ihn nicht so leicht davonkommen lasen. Don Meadows war ein intelligenter Mann. Und er war ehrgeizig. Er wollte die Dinge, die er durch seine Verbindung zu Whitney bekam – den Respekt, die Kontakte und das Geld.
»Das kann ich nicht leugnen.«
»Dann hat er Ihnen also seinen Vorschlag unterbreitet. Er wollte, dass Sie Ihre eigene Tochter adoptieren. Und wenn Sie nicht nach seiner Pfeife tanzten, würde er das Leben zerstören, dass Sie sich so sorgfältig aufgebaut hatten.«
»Er würde Sharon und ihrer Familie das Video zeigen. Er hat gesagt, er ginge damit an die Öffentlichkeit. Dieses Video ist ekelhaft«, sagte Don. »Es hätte uns alle zerstört.«
»Und die anderen
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