Magisches Spiel
Glauben gelassen hat, er sei ermordet worden? Sie wussten doch bestimmt, dass er noch am Leben war?«
Don nickte. »Jemand ganz hoch oben, jemand mit echten Verbindungen, wollte seinen Tod. Sie wussten, dass er Soldaten von den Sondereinheiten genetisch weiterentwickelte, und sie empfanden das als abscheulich, als widernatürlich. Peter wollte Superwaffen für sein Land. Er wusste nicht, wer gegen ihn war, aber man hatte mehrfach versucht, ihn umzubringen, und man hatte Anschläge auf seine Soldaten verübt. Er hat mir erzählt, mindestens einen von ihnen hätten sie ermordet, und er hatte Angst um die anderen. Er musste verschwinden, solange er nicht wusste, wer seine Freunde sind.«
Ryland rührte sich wieder, als könnte es sein, dass er das Thema Lily weiterverfolgen wollte, doch er ließ es bleiben. Er war der Mann, auf den es der Klüngel, der
Whitneys Experimente als abscheulich und widernatürlich ansah, zu der Zeit abgesehen hatte. Ihn hatten sie als Nächsten ermorden wollen. Er hatte einige seiner Männer sterben sehen und war selbst nur knapp mit dem Leben davongekommen.
Er weiß mehr, als er uns sagt , übermittelte er Kaden telepathisch. »Wir waren in Käfigen eingesperrt«, sagte Kaden. »In Whitneys Forschungszentrum. Wir waren die Männer, denen Lily zur Flucht verholfen hat.«
»Ihr Vater wollte, dass sie den Männern bei ihrer Flucht hilft. Er hat mir erzählt, er hätte sie in eine Position manövriert, in der die Hoffnung bestand, sie könnte tun, was er nicht tun konnte«, sagte Don hastig. »Trotz all seiner Sünden wollte er, dass sämtliche Soldaten, die er weiterentwickelt hatte, am Leben bleiben und ihrem Land dienen.«
»Wusste er, wer seinen Tod wollte?«, fragte Kaden.
»Jemand ganz hoch oben in der Hierarchie. Wer auch immer es ist – derjenige arbeitet im Weißen Haus. Und Whitney konnte nicht an ihn herankommen. Zum Glück hat Peter viele Freunde, die ihn gedeckt und ihm geholfen haben, seine Arbeit fortzusetzen …«
»Sein Zuchtprogramm«, sagte Kaden. »Das, an dem Tansy teilnehmen soll. Deshalb will er sie haben.«
Don schüttelte den Kopf. »Er will nicht, dass ihr etwas Böses widerfährt. Das weiß ich. Als er erfahren hat, dass sein Feind ein Bündnis bildet, um seine Soldaten auszulöschen, hat er darauf bestanden, dass ich Fredrickson einstelle, damit er Tansy bewacht. Jemand hat sich Fredrickson gekauft.«
»Fredrickson hat für Whitney gearbeitet«, entgegnete Kaden. »Ganz gleich, wie Sie es drehen und wenden, es
wird Ihnen nicht gelingen, Whitney zu einem Heiligen zu machen, damit Sie vor sich selbst die Tatsache rechtfertigen können, dass er mit ihrer stillschweigenden Duldung Experimente an Kindern durchgeführt hat. Er hat an Ihrem eigenen Kind experimentiert und seine Experimente an Tansy fortgesetzt, während sie aufgewachsen ist. Sie haben es zugelassen. Und Fredrickson haben Sie engagiert, weil er es Ihnen befohlen hat. Seine Befehle lauteten, Tansy zu ergreifen, falls sie jemals dahinterkommt, was vorgeht. Sie hat Ihnen die falsche Frage gestellt, und Fredrickson hat seinen Auftrag ausgeführt. Er hätte sie zu Whitney gebracht.«
»Ich weiß, dass er ein Lump ist, aber er hätte für ihre Sicherheit gesorgt.«
»Er hätte sie zum Sex mit einem Mann gezwungen, mit dem sie keinen Sex haben will, genauso, wie er diese Dreizehnjährige dazu gezwungen hat, Sex mit Ihnen zu haben.« Kaden stand mit ungerührter Miene regungslos da, wie in Stein gemeißelt, bedrohlich.
Dons Gesicht wirkte plötzlich ganz zerknittert. »Sie verfluchter Kerl, Sie lassen mir aber auch gar nichts.«
»Sie hätten sie an ihn ausgeliefert.« Kadens Stimme war so kalt wie Eis.
Kaden , warnte ihn Ryland tonlos, denn er fürchtete ganz offensichtlich, was sein Freund tun könnte.
Kaden kannte sich selbst nicht mehr. Die Vorstellung, dass Don Meadows auch nur mit dem Gedanken gespielt hatte, seine Tochter an einen Mann wie Whitney auszuliefern, nachdem er die Experimente gesehen hatte und wusste, dass die Vergewaltigung einer Dreizehnjährigen und die Schläge, die Fredrickson seiner Frau versetzt hatte, auf Whitneys Konto gingen …
»Und all das wofür?«, fragte Kaden leise. »Um Ihr Image, Ihr Geld und Ihr angenehmes Leben nicht einzubüßen, hätten Sie Tansy zu einem Leben als Sklavin verdammt.«
»Nein! Sie verfluchter Kerl!« Don verwehrte sich gegen diese Anklage. »Ich wollte sie vor diesem Bündnis in Sicherheit bringen. Die sind viel stärker. Sie haben sich
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