Magisches Spiel
phänomenal lange Zeiträume die Luft anzuhalten, aufspüren kannst, solltest du auch Schwert finden können. Die beiden arbeiten zusammen.«
»Beim Militär.«
»Ich glaube, sie sind beim Militär oder waren es früher. Sie könnten einen weiteren Job haben, etwas, was mit Sicherheit zu tun hat.« Sie holte Atem. »Ja. Sie betreiben alle miteinander einen Sicherheitsdienst. Die Idee stammt von dem Puppenspieler. Er hat sie dazu gebracht, zu glauben, es sei ihre eigene Idee gewesen. Er stellt sich geschickt dabei an, andere zu manipulieren. Er hat Whitney manipuliert. Aber wie? Wie hat er das angestellt? – Du glaubst gar nicht, wie dicht ich dir auf den Fersen bin«, flüsterte sie. »Und du wirst mir nicht entwischen.«
Kaden blieb in ihrem Innern. Ihn faszinierte die Geschwindigkeit, mit der sie Bildern und Gedanken Informationen entnahm und sie mit verblüffender Treffsicherheit
zusammensetzte. Ihr Gehirn versetzte ihn immer wieder in Erstaunen.
»Er hat diese Männer sorgfältig ausgewählt. Für seine eigenen Zwecke. Er hat Whitney überlistet. Den allmächtigen Whitney.« Ihre Augen leuchteten, und sie stach mit einem Finger in die Luft. »Er hat während der Testphase für Whitney gearbeitet, Kaden. Kannst du ihn auf dem Weg aufspüren? Es muss Unterlagen geben. Whitney kann die Testreihen nicht selbst durchgeführt haben. Er brauchte nur diejenigen unter die Lupe zu nehmen, die in den ersten Runden bestanden hatten. Und zu dem Zeitpunkt hat er sie nur im Hinblick auf ihre übersinnlichen Anlagen überprüft und nicht daraufhin, ob diese Männer für eine Verstärkung ihrer Anlagen psychisch geeignet waren.«
»Wir glauben, dass Whitney für seine private Armee die Anlagen einiger Männer verstärkt hat, die durch das Ausschlussverfahren nicht für das Programm infrage kamen. Eine Anzahl von Männern, die sich den Tests unterzogen hatten, wurde im Lauf der folgenden zwei Jahre als vermisst oder tot gemeldet, aber den einen oder anderen von ihnen haben wir gefunden, quicklebendig, mit verstärkten Anlagen und genmanipuliert. Könnten diese Mörder ein Teil von Whitneys Armee sein?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nachdem er sie weiterentwickelt hatte, hatten sie nichts mehr mit Whitney zu tun. Diese Männer gehören dem Puppenspieler. Er hat sie durch die Auswahlprüfung geschleust und dafür gesorgt, dass sie vor Whitney bestehen. Er hat es getan, um sich persönlich zu bereichern, und aus keinem anderen Grund. Er hatte von Anfang an einen Plan. Kannst du ihn finden?«
»Lily könnte es gelingen, durch Whitneys Aufzeichnungen dahinterzukommen, wer es ist. Fast alle Unterlagen,
die das Militär über uns hatte, sind zerstört worden. Das, was noch existiert, ist strengstens geheim. Whitney hat in seinem Forschungslabor an uns experimentiert, nicht auf einem Militärstützpunkt, und nur sehr wenige Menschen wussten davon.«
»Diese Menschen wirst du finden müssen, wenn du den Puppenspieler willst. Er ist gut. Richtig gut, wenn er Whitney überlisten kann.«
»Was will er mit den Killern? Macht es ihn an, die Morde zu planen?«
Sie zog die Stirn in Falten und rieb sich die Schläfen. »Er plant sie nicht. Das tun die Teams.«
Kaden streckte einen Arm über den Tisch und wischte mit der Kuppe seines Daumens das Blut fort, das ihr aus der Nase rann. »Wir machen jetzt Schluss, Kleines.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann noch mehr herausholen.«
»Wir machen Schluss. Sonst bekommst du eine Gehirnblutung, und dann stecken wir in Schwierigkeiten. Ich habe jede Menge Hinweise. Ich glaube, mit den Informationen, die du mir gegeben hast, sollte ich Frosch finden können. Ehemaliger Angehöriger des Militärs oder sogar heute noch beim Militär, betreibt gemeinsam mit seinen Teamgenossen einen Sicherheitsdienst, eine starke Affinität zum Wasser.« Sie stützte ihren Kopf wieder in ihre Hand und rieb sich die Schläfen. »Geh nicht mit ihm ins Wasser, Kaden. Ich kann fühlen, dass du es vorhast. Du willst ihn dazu bringen, dass er dich zu seiner Unterwasserkolonie führt, aber das Wasser ist sein Element.«
Er nahm ihre geschwollene Hand und führte sie an seine Lippen. »Mach dir um mich keine Sorgen, Liebes. Ich kann auf mich aufpassen.«
16
»WAS IST PASSIERT?«, fragte Tansy, als Ryland, Gator und Nico das Haus betraten.
Die Sonne war untergegangen und hatte die Fenster in Schatten getaucht. Tansy hatte im Lauf des Tages mehrfach schlafen müssen, während sie darauf wartete, dass ihre
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