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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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töten? Einen anderen, jemanden, von dem man erwarten sollte, dass er unparteiisch und gerecht ist. Wie kann er mit dieser Form von Mord Erfolg haben?«
    Sie schloss die Augen, holte Atem und ließ sich in dem Schlick versinken. Er war gar nicht mal so zäh oder so blutig, doch Frosch hinterließ einen starken Eindruck. Es gefiel ihm nicht, auf diese Weise zu töten. Die Typen waren Mistkerle; sie halfen ihm bei der Planung, aber hinter seinem Rücken lachten sie über ihn. Er wusste, dass sie ihn auslachten. Himmel nochmal, er wollte nicht zwei Schuljungen umbringen, zwei langweilige Streber. Sie hätten ihm wenigstens Sportler geben können. Vielleicht würde er ihnen ein paar Körperteile abschneiden wollen, während sie zusahen. Diese verdammten Mistkerle schikanierten ihn. Und warum? Bloß, weil sie es konnten. Jetzt würde er zwei mickrige Streber kaltmachen müssen, die ihr Leben lang von anderen schikaniert worden waren. Dieser Bürohengst manipulierte das Spiel wahrscheinlich – bestimmt hatte er wieder eines seiner
endlosen psychologischen Profile erstellt und gesehen, dass ihn genau das krank machen würde.
    Junge Stimmen erhoben sich zu einem Jammern. Sie bettelten und flehten.
    Tut mir leid, Leute, es ist nur ein Spiel, versteht ihr. Ich muss das für mein Team tun, aber wenn es vorbei ist, werde ich diesen blöden Sesselfurzer finden und zusehen, wie er für euch stirbt. Er hat euch ausgewählt, nicht ich.
    Das Flehen wurde eindringlicher. Sie konnte ihre Augen sehen. So jung. So furchtsam. Sie waren nie mit einem Mädchen zusammen gewesen, und sie würden sterben. Frosch redete weiterhin auf sie ein und beruhigte sein Gewissen auf Kosten seiner beiden Opfer. Er wollte ihnen verständlich machen, dass ihm gar nichts anderes übrigblieb. All das war Teil der Bruderschaft. Er brauchte Vergebung.
    Mädchenhafte Angstschreie. Tränen rannen an Kindergesichtern hinunter. Sie konnten nicht älter als fünfzehn sein. Zwei junge Knaben, deren Leben gerade erst begann. Mom. Dad. Ich habe euch lieb. Es tut mir leid. Entschuldigung.
    Wofür hätten sie sich entschuldigen sollen? Doch nur dafür, dass ein Mörder sie in eine Falle gelockt hatte und ihrem Leben ein Ende bereiten würde. Sonst nichts. Sie hatten nicht lange genug gelebt und nicht genug echten Mist gebaut, um sich für etwas entschuldigen zu müssen. Zwei Jungen, die intelligent und in elektronische Sperenzchen vernarrt waren.
    Sie erschauerte von Kopf bis Fuß, und ihre Muskeln verkrampften sich. Sie waren noch Kinder, und Frosch würde sie töten und sie dann in winzige Stücke sägen. Wenigstens war er so gnädig, sie mit einem einzigen Schuss
in den Kopf zu töten, um sicherzugehen, dass sie nicht litten. Und dann begann er sie in Stücke zu schneiden. Jeden in genau dreißig Stücke.
    Immer mit der Ruhe, Kleines. Ich bin bei dir. Fühle mich. Sieh mir in die Augen. Nur in deinem Kopf bist du in weiter Ferne, aber wenn du dich an mir festhältst, können sie dich nicht mitreißen. Ich bin dein Anker.
    Warum ausgerechnet dreißig Teile? Worin besteht die Bedeutsamkeit dieser Zahl? Dreißig musste etwas zu bedeuten haben. Für Frosch war es bedeutsam. Ein Signal, eine Nachricht, aber an wen?
    Kaden ließ seine Hände von ihren Schultern auf ihre Taille gleiten und hielt sie fest; er brauchte den Körperkontakt mehr als sie. Ihr Verstand erstaunte ihn damit, wie er Daten erfasste, schnell arbeitete und Theorien verwarf. Etwas Derartiges hatte er noch nie gesehen. Aber es forderte seinen Tribut.
    Erhalte die Barriere aufrecht.
    Ihr war es nicht in Fleisch und Blut übergegangen, diesen Wall aufrechtzuerhalten, um sich abzugrenzen. In der Regel ging sie vollständig in dem Mörder und den Opfern auf. Vielleicht waren die Einzelheiten ein wenig verschwommen, aber Kaden kam zu dem Schluss, dass sie selbst durch die Handschuhe genug aufnahm, um ihren Verstand zu gefährden.
    »Was ist bedeutsam, Tansy?«, murmelte sie vor sich hin. »Dreißig Silberlinge, das ist das Einzige, was mir dazu einfällt. Was könnte das damit zu tun haben …« Sie verstummte und riss die Augen weit auf. Blut rann aus ihrer Nase.
    Zieh dich zurück, lass die Verbindung vollständig abreißen.
    Sie schluckte, blinzelte und sah ihn dann mit ihren undurchsichtigen
Augen an. Blut sickerte aus ihrem Mund und aus einem Ohr.
    Kadens Finger spannten sich fester um ihr Handgelenk, und er zog sie in den Schutz seines Körpers. Sein Verstand machte einen energischen Vorstoß und

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