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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Investition.«
    Nachdem Tom das Zimmer verlassen hatte, fiel Joanna wieder ein, dass sie ihn fragen wollte, wo sie die Briefe aufgeben konnte, die sie an ihre Mutter geschrieben hatte. Inzwischen waren es mehrere, und sie hatte die Umschläge in ihrem Schreibtisch aufbewahrt. Da ja niemand wissen durfte, wo sie herkam, hatte sie es nicht gewagt, sie zur übrigen Post zu legen, die täglich abgeholt wurde, denn natürlich stand der Name des »Red Lantern« darauf. Das nächste Postamt war in Millington, zu weit entfernt, um es ohne Auto zu erreichen, und sie hatte auch niemanden bitten wollen, sie dorthin zu fahren.
    Rasch nahm sie die Kuverts aus der Schublade und eilte ihm hinterher.
    »Mr. Prescott, warten Sie.«
    Tom blieb stehen und drehte sich um. »Ja?«
    »Ich habe hier ein paar Briefe an meine Mutter, und ich wusste nicht, wo ich sie aufgeben sollte. Könnten Sie das vielleicht für mich tun?«
    »Natürlich«, er nickte, »es ist gut, dass du sie nicht in die übrige Post getan hast. Ich werde mich auch in Zukunft darum kümmern.«
    Joanna händigte ihm die Umschläge aus. »Vielen Dank.«
    »Kein Problem, du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du etwas brauchst.«
    Mit einem zufriedenen Lächeln schaute er ihr hinterher, bis sie in ihrem Zimmer verschwunden war. Dann steuerte er auf sein Schlafzimmer zu, welches auf der anderen Seite der Treppe lag. Dort nahm er den silbernen Brieföffner von seinem Schreibtisch und schlitzte geschickt die Kuverts auf. Nachdem er den Inhalt entnommen hatte, machte er es sich auf seinem Bett bequem und begann zu lesen.
    Wie üblich saß Joanna am Abend in der Bibliothek und war in ihre Lektüre versunken, als Jake plötzlich hereinkam.
    »Hallo«, grüßte sie ihn zurückhaltend, und er lächelte.
    »Hey.«
    Er ging auf sie zu, hob ihr Buch ein wenig an und warf einen Blick auf den Titel.
    »Gesellschaftstänze«, sagte er überrascht. »Willst du tanzen lernen?«
    »Ich muss wohl«, erklärte sie unbehaglich. »Ihr Bruder möchte, dass ich ihn am nächsten Samstag zu dem Ball begleite, und ich nehme an, dass dort getanzt wird.«
    Einen Augenblick lang machte er ein verblüfftes Gesicht, dann nickte er. »Ja.« Nach einem kurzen Zögern fügte er hinzu: »Ich glaube allerdings nicht, dass du das Tanzen so lernen wirst.«
    »Schade, ich fürchte, ich werde mich ganz schrecklich blamieren.«
    »Weißt du was?« Er ging zu einem kleinen Schrank, öffnete ihn und ein CD-Spieler kam zum Vorschein. »Wenn du möchtest, bringe ich es dir bei.«
    Einen Moment kramte er in den CDs herum, wählte schließlich eine aus und wenig später ertönte eine getragene Melodie. Er nahm ihr das Buch aus der Hand, legte es beiseite und zog sie von der Couch hoch.
    »Darf ich bitten, Mylady?«, fragte er mit einer leichten Verbeugung.
    Sie lachte. »Gerne. Aber ich warne Sie, ich werde mich vermutlich reichlich ungeschickt anstellen, und Ihnen garantiert mehr als einmal auf die Füße treten.«
    »Bei deinem Federgewicht werde ich es überleben«, schmunzelte er. Er legte einen Arm um ihre Taille, griff mit der anderen nach ihrer Hand. »Keine Angst, entspann dich und vertrau mir. Ich werde es dir zeigen, ganz langsam, Schritt für Schritt.«
    Bereitwillig ließ sie sich von ihm führen, folgte seinen Anweisungen und passte sich seinen Bewegungen an.
    »So ist es gut«, lobte er sie nach einer Weile, »du bist ein Naturtalent.«
    Gemächlich drehten sie sich zu den Klängen des Walzers, und irgendwann war Joanna entspannt genug, nicht dauernd auf ihre Füße zu sehen. Weich schmiegte sie sich in Jakes Arme und bemerkte, wie angenehm es sich anfühlte, mit ihm zu tanzen. Sein Griff war fest, ohne grob zu sein, er führte sie so sicher, dass sie sich in perfektem Einklang bewegten.
    »Ich glaube, das reicht für heute«, sagte er nach etwa einer Stunde, und mit Bedauern löste sie sich aus seinen Armen.
    Er stellte die Musik aus und schaute sie fragend an. »Morgen Abend wieder?«
    »Ich möchte Ihnen keine Mühe machen«, erwiderte sie zurückhaltend, obwohl sie am liebsten spontan ja gesagt hätte.
    »Es macht keine Mühe«, lächelte er, »im Gegenteil. Ich habe schon lange nicht mehr getanzt, und es hat mir großen Spaß gemacht.«
    Von diesem Abend an trafen Jake und Joanna sich wieder regelmäßig in der Bibliothek und setzten ihre Tanzstunden fort. Nach und nach zeigte er ihr weitere Standardtänze, brachte ihr geduldig alle nötigen Schritte bei und erklärte ihr nebenbei, was sonst noch zu

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