Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
ging.
»Das habe ich gehört«, rief er ihr nach, und schaute ihr lächelnd hinterher.
Zu gerne wäre er ihr gefolgt, aber dann würde sie garantiert zu spät kommen. Müde und glücklich stellte er das Tablett mit dem Frühstück auf den Boden und rollte sich in die Decke, dachte an die letzte Nacht.
Trotz ihrer Unerfahrenheit war Joanna eine sehr leidenschaftliche und ungehemmte Geliebte gewesen, sie war ganz und gar eine Frau, das hatte er mit jeder Faser seines Körpers gespürt. Als ihm durch den Kopf ging, dass es noch viele Dinge gab, die er ihr zeigen und beibringen würde, machte sich sein Verlangen sofort aufs Neue bemerkbar.
»Na toll«, seufzte er, »wie soll ich das in Zukunft bloß aushalten? Ich werde sie ständig sehen und wissen, wie wundervoll sie ist, und ich darf sie weder küssen noch berühren.«
Ihm wurde bewusst, dass es jetzt noch schwerer werden würde als zuvor, und er betete inständig, dass sie das hinbekommen würden, ohne dass jemand Verdacht schöpfte.
Als Joanna aus dem Bad kam, war er fast wieder eingeschlafen.
Mit einem liebevollen Lächeln betrachtete sie seinen muskulösen Rücken, der mit seiner Sonnenbräune einen reizvollen Kontrast zu dem strahlenden Weiß der Seidenlaken bildete. Sie sah die leicht rötlichen Striemen, die ihre Fingernägel hinterlassen hatten, beugte sich über ihn, und strich mit ihren Lippen sanft darüber.
»Ich gehe jetzt, Liebling«, flüsterte sie zärtlich.
Er sog scharf die Luft ein. »Dann geh schnell, bevor ich dich nicht mehr weglasse.«
Sie lachte und ging zur Tür. »Bis später – wie lange bleibst du eigentlich?«
Er hob den Kopf und blinzelte sie müde an. »Bis morgen. Danach fliege ich nach Atlanta und bleibe dort bis zum Freitag, es würde zu sehr auffallen, wenn wir beide gleichzeitig zurückkämen. Ich lasse mich von Tom am Flughafen abholen, so wird niemand misstrauisch werden.«
»Gut«, lächelte sie zufrieden, »dann überleg dir schon mal die Lektion für meine Mittagspause.«
Er nahm ein Kissen und warf es in ihre Richtung. »Wenn du nicht sofort gehst, werde ich dir gleich eine Lektion geben, du hungriges Weib.«
Mit einem glücklichen Lachen hauchte sie ihm einen Kuss zu und verschwand.
Joanna konnte es kaum abwarten, bis es endlich Mittag war. Die Zeit schien quälend langsam dahinzukriechen, und ihr war nur allzu bewusst, dass jede Minute, die sie mit Jake verbringen konnte, kostbar war.
Als der Kursleiter um zwölf Uhr schließlich die Mittagspause ankündigte, schoss sie wie von der Tarantel gestochen von ihrem Stuhl hoch.
»Ich esse heute nicht zu Mittag, ich lege mich ein bisschen hin, ich habe Kopfschmerzen«, erklärte sie der jungen Frau, die neben ihr saß, und verschwand, ohne eine Antwort abzuwarten.
Eilig steuerte sie auf den Fahrstuhl zu, drückte ein paar Mal ungeduldig auf den Rufknopf, und als sie endlich auf ihrer Etage war, hastete sie mit fliegenden Schritten über den Gang.
Mit zitternden Fingern zog sie die Codekarte durchs Schloss und befürchtete plötzlich, dass Jake weg sein könnte. Doch als sie ins Zimmer kam, saß er gemütlich auf dem Bett, der Fernseher lief und er hatte eine aufgeschlagene Zeitung auf dem Schoß.
»Du bist ja ganz außer Atem«, lächelte er, als er sie sah.
»Wir haben eine Stunde«, erklärte sie und krabbelte neben ihn.
»So langsam bekomme ich Angst«, schmunzelte er, während er die Zeitschrift beiseitelegte und anfing, ihre Bluse aufzuknöpfen. »Ich weiß nicht, ob ich diesen Stress auf Dauer aushalten kann.«
Als sein Blick auf ihren dunkelroten Spitzen-BH fiel, der mehr enthüllte als verbarg, schnappte er nach Luft.
»Meine süße Jo«, murmelte er erregt und küsste ihre Brüste durch den hauchdünnen Stoff hindurch, »offenbar weißt du, wie du mich zum Durchhalten bringst.«
Kurz darauf fielen sie hungrig übereinander her, und als Jake ihr eine knappe Stunde später beim Anziehen zuschaute, betete er stumm, dass die Wände dick genug waren, um zu verhindern, dass die benachbarten Gäste die Polizei anrufen würden.
Als Joanna am Abend ins Zimmer kam, saß Jake angezogen auf der Couch und schien bereits auf sie zu warten. Wie üblich trug er eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd, seine Haare waren noch feucht vom Duschen, und bei seinem Anblick schmolz sie förmlich dahin.
»Ich dachte mir, wir gehen aus«, erklärte er auf ihren fragenden Blick hin. »Wir können irgendwo etwas essen, und einen Bummel über den Broadway
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