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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hierzubleiben. Wir quälen uns alle beide, und die Situation wird von Tag zu Tag unerträglicher. Anfangs habe ich gehofft, es gibt sich irgendwann ein wenig. Aber das tut es nicht, und ich halte das nicht mehr aus, es tut mir zu weh.«
    »Hast du mich mal gefragt, wie weh mir das Ganze tut? Denkst du, mir macht es Spaß, dich jeden Tag zu sehen und zu wissen, was du mir angetan hast?«, fragte er bitter.
    »Ich habe dir nichts angetan, zumindest nie in böser Absicht«, sagte sie leise. »Alles was ich getan habe, ist passiert, weil ich dich schützen wollte, doch das glaubst du mir natürlich nicht und du gibst mir auch keine Chance, dir etwas zu erklären.«
    »Wieso sollte ich? Du hast mich belogen und hintergangen, hätte es da noch einen Sinn, dir zuzuhören? Ich würde mich bei jedem Wort fragen, ob es dieses Mal die Wahrheit ist oder wieder nur eine Lüge.«
    »Es ist zwecklos«, sagte sie resigniert. »Ich werde gehen, und versuchen, dich zu vergessen, das ist besser für uns beide und für unser Kind ebenfalls.«
    »Und wo willst du hin? Zurück in dein Bordell?«, stieß er so heftig hervor, dass sie zusammenzuckte.
    »Es gibt soziale Einrichtungen für ledige Mütter, ich werde irgendwo etwas finden. Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde nicht zulassen, dass unser Kind so aufwächst, wie ich aufgewachsen bin, dafür liebe ich es jetzt schon viel zu sehr.«
    Fassungslos starrte er sie an. »Du willst also eher mit dem Kind in eine ungewisse Zukunft gehen, als hier bei mir zu bleiben?«
    »Du wolltest mich nach der Entbindung wegschicken, hast du das vergessen?«, erinnerte sie ihn ruhig.
    »Du weißt genau, dass ich das nicht getan hätte«, knurrte er. »Ich habe das gesagt, weil ich verletzt und wütend war. Ich würde niemals wollen, dass mein Kind ohne Mutter aufwächst.«
    Sie dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann den Kopf. »Trotzdem Jake, es funktioniert so nicht. Ich liebe dich, aber ich halte deine Kälte und deine Ablehnung nicht mehr aus.«
    Entschlossen schob sie ihn an die Seite und nahm einen Stapel T-Shirts aus der Kommode. Er blieb einen Moment regungslos stehen, dann riss er ihr die Shirts aus der Hand, warf sie wieder in die Schublade, knallte sie zu, und baute sich erneut davor auf.
    »Okay, was genau willst du?«
    »Meinst du das ernst?«
    »Himmel, habe ich eine andere Wahl?«, fuhr er sie an. »Soll ich dich mit meinem Kind einfach verschwinden lassen? Also – nenn mir deine Bedingungen.«
    »Jake …«
    »Ich höre.« Mit verschränkten Armen stand er vor ihr und schaute sie abwartend an.
    Sie sah ihm in die Augen, bemerkte einen Anflug von Unsicherheit und Angst in seinem Blick.
    »Na gut«, seufzte sie. »Ich möchte, dass du in einem anderen Ton mit mir sprichst, und nicht mehr so abweisend und kalt bist.«
    »In Ordnung.«
    »Wir gehen ab und zu zusammen aus, und du wirst mir keine Szene mehr machen, wenn ich mit jemandem tanze oder mich unterhalte. So etwas wie nach dem Abend im Saloon wird nie wieder vorkommen.«
    »Ich … das was da passiert ist … es tut mir sehr leid. Ich wollte dir nicht weh tun, das war nicht meine Absicht.«
    »Schon gut«, sagte sie leise. »Lass uns das vergessen, okay?«
    »Okay.«
    »Gut, weiter. – Du gibst mir irgendwann die Gelegenheit, dir alles zu erklären, spätestens, wenn unser Baby da ist.«
    Er zögerte, nickte dann. »Einverstanden.«
    »Du gehst mit mir wieder zur Geburtsvorbereitung.«
    »Ja.«
    »Du wirst mich bei der Entbindung keine Sekunde allein lassen und auch nicht in Ohnmacht fallen.«
    Ein kleines Lächeln zog über sein Gesicht. »Versprochen.«
    »Gut, mehr möchte ich nicht.«
    »Sicher?«, fragte er, und seine Stimme klang plötzlich seltsam belegt.
    »Ich glaube, das reicht fürs Erste«, sagte sie leise.
    »In Ordnung.« Er ging zur Tür, war schon fast draußen, drehte sich dann noch einmal um. »Ich bin sehr froh, dass du hierbleibst.«
    Obwohl Joanna anfänglich Bedenken hatte, und sich nicht sicher war, ob Jake sein Verhalten wirklich ändern würde, schien er es ernst zu meinen und hielt sich an ihre Vereinbarungen. Er verhielt sich zurückhaltend, aber höflich, hatte seinen schroffen Ton abgelegt und war ein wenig umgänglicher. Wie versprochen begleitete er sie zur Geburtsvorbereitung, gab sich dort alle Mühe, seine Sache gut zu machen. Ab und zu trafen sie sich mit Taylor und Carol oder gingen Samstagsabends in den Saloon. Zu diesen Gelegenheiten war er fast immer gut gelaunt, scherzte mit

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