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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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seine Muskeln und seine warme Haut unter ihren Fingern anfühlten.
    »Seit ein paar Tagen. Vermutlich kommt das von der Feldarbeit, das dauernde Runterbeugen ist ziemlich anstrengend.«
    Sie schluckte. »Vielleicht liegt es ja auch an der Couch, sie sieht nicht sonderlich bequem aus. Wenn du möchtest, kannst du wieder im Bett schlafen«, bot sie ihm zaghaft an.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, murmelte er mit dem Gesicht in einem der Sofakissen.
    »Warum nicht?«
    »Darüber möchte ich im Moment nicht reden.«
    Spontan kam ihr der Lippenstift an seinem Hemdkragen in den Sinn, und sie konnte sich nicht zurückhalten.
    »Ist es wegen einer anderen Frau?«, platzte sie heraus.
    Er hob den Kopf, drehte ihn um und schaute sie verblüfft an. »Wie kommst du denn auf so etwas?«
    »Du warst in letzter Zeit oft weg«, erklärte sie, während sie sich darauf konzentrierte, seine Schulterblätter zu massieren. »Außerdem habe ich Lippenstift an einem deiner Hemden gefunden.«
    »Und du denkst, ich hätte mich mit einer Frau amüsiert?«
    Sie knetete an seiner Wirbelsäule entlang. »Naja, du bist allein, du hast deine Bedürfnisse, es wäre also völlig normal, wenn du dich irgendwo abreagieren würdest«, betonte sie, ohne ihn dabei anzusehen.
    Er vergrub sein Gesicht wieder im Kissen. »Jo«, sagte er rau, »wenn ich mich jetzt umdrehen würde, könntest du sehen, dass ich mich nirgends abreagiert habe.«

15
    Jakes Stimme und seine Worte jagten einen heißen Schauer über Joannas Rücken. Gleichzeitig verspürte sie ein wildes Glücksgefühl darüber, dass er sie bei ihrem Kosenamen genannt hatte, und ihre Hände fingen an zu zittern.
    »Ich … ich glaube, das ist gut jetzt«, murmelte sie unsicher und erhob sich.
    Jake sagte nichts mehr, machte auch keine Anstalten, aufzustehen, also verstaute sie die Creme im Schrank und ging zur Schlafzimmertür.
    »Ich lege mich hin«, erklärte sie leise.
    Sie überlegte einen Moment, dann entschied sie sich, die Tür offen zu lassen, um ihm zu signalisieren, dass ihr Angebot, bei ihr zu schlafen, immer noch galt. Rasch zog sie sich aus, schlüpfte in ein Nachthemd und legte sich ins Bett.
    Draußen rührte sich nichts mehr, und nachdem eine geraume Weile vergangen war, war sie davon überzeugt, dass Jake eingeschlafen war. Enttäuscht rollte sie sich zusammen, und als sie gerade dabei war, einzunicken, hörte sie leise Schritte und spürte, wie die Decke vorsichtig angehoben wurde. Sekunden später lag Jake neben ihr, und obwohl er ganz auf seiner Seite lag, fühlte sie die Wärme, die von ihm ausging.
    Mit angehaltenem Atem blieb sie bewegungslos liegen, wünschte sich sehnlichst, er würde sie in seine Arme nehmen.
    »Es gibt keine andere Frau«, sagte er plötzlich. »Ich war im Saloon, weil ich es hier nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe es nicht länger ertragen, in deiner Nähe zu sein, ohne dir nah kommen zu dürfen. Das mit dem Lippenstift muss beim Tanzen passiert sein, aber ich habe nur ein paar Mal getanzt, sonst ist da nichts gewesen. Ich begehre dich und ich habe nie mit dem Gedanken gespielt, mich nach etwas anderem umzusehen. – Das war es doch, was du hören wolltest, oder? Bist du nun zufrieden?«
    Völlig verblüfft von diesem unerwarteten Geständnis drehte sie sich zu ihm um und versuchte, sein Gesicht in der Dunkelheit zu erkennen.
    »Jo«, fuhr er mit belegter Stimme fort, »mit dir hatte ich das Beste, was ich mir je hätte wünschen können, und ich sehne mich danach zurück. Aber das, was passiert ist, steht zwischen uns, und ich weiß nicht, ob ich dir je wieder vertrauen kann.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen. »Jake, wenn du mich doch nur erklären lassen würdest …«
    »Nicht jetzt«, unterbrach er sie. »Ich bin noch nicht so weit, ich brauche ein bisschen Zeit.«
    Mühsam schluckte sie den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter. »Du bekommst alle Zeit der Welt«, flüsterte sie mit brüchiger Stimme.
    »Gut.« Sie konnte hören, wie er lächelte. »Wir machen es wie mit dem Tanzen – ganz langsam, Schritt für Schritt.«
    Seit dem nächtlichen Gespräch waren etwa zwei Wochen vergangen, und die Stimmung zwischen Jake und Joanna hatte sich grundlegend geändert. Waren sie davor höflich und zurückhaltend miteinander umgegangen, so wurde ihr Verhalten nun mit jedem Tag ein bisschen inniger und vertrauter. Manchmal war es eine zaghafte Berührung, manchmal ein kleines Lächeln oder ein liebevoller Blick, ganz so wie am Anfang,

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