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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Besitzerin von Magnolia Haven und der ‚Prescott Cotton Company‘.«
    Sowohl Jake als auch Tom rissen überrascht die Augen auf, während Samuel die Lippen zusammenpresste. Tom war der Erste, der sich wieder gefangen hatte, er fing an zu lachen und schüttelte den Kopf.
    »Netter Versuch Schätzchen, aber du brauchst dir keine Mühe zu geben. Ich finde es bewundernswert, wie du dich für meinen Bruder einsetzt, so dürfte es dir ja nicht schwerfallen, mit ihm hier zu verschwinden. Andernfalls werden sich vielleicht bald ein paar Leute mit dem Geburtsdatum eures Sohnes beschäftigen.«
    Angriffslustig reckte Joanna das Kinn nach vorne. »Magnolia Haven gehört mir, und solltest du auf die Idee kommen, deine Drohungen wahr zu machen, werde ich es auf Benjamin überschreiben. Es würde dir nichts nutzen, Jake ins Gefängnis zu bringen, also vergiss es.«
    »Du bluffst«, murmelte Tom, wirkte aber plötzlich verunsichert.
    Joanna nickte Samuel zu. »Vater, würdest du ihm bitte die Papiere zeigen?«
    Schweigend ging Samuel an den Schreibtisch, nahm die notariell beglaubigten Dokumente und den Auszug aus dem Grundbuchregister hervor.
    Mit einer unwirschen Bewegung riss Tom ihm die Blätter aus der Hand und überflog sie. Während er las, wurde sein Gesicht erst blass, dann rot.
    »Du verdammtes Miststück«, fluchte er, »das hast du dir ja fein ausgedacht. Von der Bordellschlampe zur Herrin auf Magnolia Haven, eine steile Karriere, herzlichen Glückwunsch.« Er starrte Jake an, der völlig fassungslos dastand. »Na mein lieber Bruder, glaubst du mir nun, was für ein durchtriebenes Weibsbild sie ist? Oder bist du immer noch der Meinung, dass sie nur deswegen mit dir zusammen ist, weil sie dich liebt?«
    »Okay, das reicht jetzt«, Samuel packte ihn energisch am Arm und schob ihn zur Tür. »Verschwinde, und lass dich hier nicht mehr blicken.«
    »Das wird euch noch leidtun«, tobte Tom, »so schnell lasse ich mich nicht ausbooten. Magnolia Haven gehört mir, und ich werde es auch bekommen, verlasst euch drauf.«
    Die Tür fiel hinter ihnen zu, und nach einem kurzen Moment des Schweigens drehte Jake sich zu Joanna um. Sein Gesicht war weiß, in seinen Augen flackerte eine Mischung aus Ungläubigkeit und Schmerz.
    »Jake, es tut mir leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest«, sagte Joanna bedrückt.
    Sie ging auf ihn zu und wollte ihm die Arme um den Hals legen, doch er schob sie von sich.
    »Wir sollten zu unseren Gästen zurückgehen«, gab er tonlos zurück, »oder möchtest du die Verlobung lieber lösen, nachdem du ja sowieso schon hast, was du wolltest?«

21
    Den restlichen Abend verbrachte Joanna wie in einem Kokon aus Nebel. Mit einem festgefrorenen Lächeln auf dem Gesicht beteiligte sie sich mechanisch an der Konversation, sorgte wie ein Roboter dafür, dass das Essen und die Getränke regelmäßig nachgefüllt wurden, und tanzte ein paar Mal mit ihrem Vater, Brian und Phillip. Immer wieder suchte ihr Blick Jake, der es jedoch tunlichst vermied, in ihre Richtung zu sehen.
    Schließlich hatten sich die letzten Gäste verabschiedet, und wortlos wollte Jake nach oben gehen, da hielt Joanna ihn zurück.
    »Jake, bitte lass uns miteinander reden.«
    »Jetzt nicht mehr«, wehrte Jake ab, »ich bin müde.«
    »Doch jetzt«, beharrte Joanna, und als sie sein ablehnendes Gesicht sah, fügte sie energisch hinzu: »Oder möchtest du, dass wir uns trennen? Damit hätte dein Bruder genau das erreicht, was er wollte.«
    Er hielt kurz inne, seufzte und stieg die paar Stufen wieder hinab.
    »Nein, du hast recht«, murmelte er resigniert. »Das will ich nicht.«
    Sie setzten sich ins Wohnzimmer, und Joanna bat Samuel, der sie alleine lassen wollte, zu bleiben.
    »Wir sollten das zusammen besprechen, es geht uns alle an.«
    »Also gut«, sagte Jake, »Magnolia Haven und die Firma gehören dir. Darf ich wissen, weshalb? Und vor allem hätte ich gerne gewusst, ob du je die Absicht hattest, es mir zu sagen.«
    »Spätestens bei unserer Hochzeit hättest du es erfahren, denn dann hätte ich es auf dich überschreiben lassen. Außerdem hätte ich einen Ehevertrag unterzeichnet, dass ich im Falle einer Scheidung keinerlei Ansprüche darauf erheben werde«, erklärte Joanna, und berichtete ihm, wie es dazu gekommen war. »Es gab keine andere Möglichkeit«, betonte sie, »und wenn ich es dir gleich gesagt hätte, hättest du es sicher abgelehnt.«
    »Das stimmt«, nickte er und verzog das Gesicht. »Naja, in Anbetracht der

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