Magnolia Haven 03 - Abendrot
gekommen.
Wohn- und Esszimmer waren festlich dekoriert, ein appetitliches Buffet war angerichtet, und je weiter es auf den Abend zuging, desto nervöser wurde Joanna.
Sie trug das grüne Abendkleid, welches sie damals angehabt hatte, als sie zu der Feier bei den Forsythes eingeladen waren. Martha hatte ihr geholfen, die Haare hochzustecken, und jetzt stand sie in Jakes Schlafzimmer vor dem Spiegel und zupfte zum wiederholten Male an ihrem Abendkleid herum.
Als Jake aus dem Bad kam, stieß er einen leisen, bewundernden Laut aus und trat hinter sie.
»Du siehst wundervoll aus, Liebling«, sagte er leise und küsste sie zärtlich auf den Nacken. Ihre Blicke begegneten sich im Spiegel, und er lächelte. »Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie du in diesem Kleid die Treppe heruntergekommen bist. Mir hat es fast den Atem genommen, und ich glaube, das war der Moment, in dem es endgültig um mich geschehen war.«
Joanna lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust und schaute ihn über die Schulter hinweg direkt an.
»Weißt du noch, unsere Tanzstunden in der Bibliothek? Und wie aufgeregt ich an dem Abend der Party war? Und wie du den ersten Tanz mit mir getanzt hast?«
»Ja«, nickte er, »wie könnte ich das je vergessen? So viel ist passiert seitdem, aber trotzdem kommt es mir vor, als sei es erst gestern gewesen.« Er drehte sie zu sich um und drückte sie an sich. »Jo«, flüsterte er rau, »ich liebe dich, und ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen, das verspreche ich dir. Die schlimmen Zeiten sind vorbei und ab jetzt werden wir nur noch schöne Tage haben.«
20
Ein wenig nervös stand Joanna neben Jake im Wohnzimmer und begrüßte zusammen mit ihm die ersten Gäste. Doch Jake hatte seinen Arm fest um ihre Taille gelegt, und so entspannte sie sich nach einer Weile. Alle waren freundlich zu ihr, sodass sich das Gefühl, nicht hierher zu gehören, allmählich legte.
Als ihr Vater hereinkam, lief sie ihm erfreut entgegen und umarmte ihn. »Es ist schön, dass du gekommen bist«, lächelte sie, und warf einen fragenden Blick auf die blonde Frau an seiner Seite.
»Das ist Charlotte, meine Frau«, stellte er vor, »Charlotte, darf ich dich mit meiner Tochter Joanna bekanntmachen?«
Etwas unsicher reichte Joanna ihr die Hand, doch Charlotte zog sie in ihre Arme und drückte sie herzlich an sich. »Richard hat mir alles erzählt, und wie du siehst, habe ich ihm verziehen«, erklärte sie mit einem kleinen Augenzwinkern, »Ich freue mich, dich kennenzulernen.«
»Ich mich auch«, nickte Joanna erleichtert. »Ich möchte euch gerne meinen künftigen Mann vorstellen.« Dann senkte sie ein wenig die Stimme und fügte hinzu: »Aber bitte kein Wort wegen des Geldes.«
»Natürlich nicht«, versprach Richard.
Sie führte Richard und Charlotte zu Jake und stellte sie vor, und verblüfft schaute Jake sie an.
»Dein Vater? Ich dachte …«
»Das ist eine lange Geschichte«, unterbrach Joanna ihn, »Wenn du dich anständig benimmst, erzähle ich sie dir vielleicht irgendwann.«
Er seufzte. »Da haben wir‘s, wir nicht mal verheiratet und schon erpresst sie mich.«
Nachdem sie einen Moment herumgealbert hatten, machte Joanna die beiden noch mit Samuel bekannt, und an seinem Blick erkannte sie, dass er nun ahnte, woher sie die 2,5 Millionen Dollar für den Vergleich bekommen hatte. Er sagte jedoch nichts, unterhielt sich angeregt mit Richard und nach einer Weile wollte dieser schließlich sein Enkelkind sehen.
Joanna begleitete ihn und Charlotte nach oben, und die beiden waren entzückt von Benjamin, der in seinem Kinderbettchen lag und selig schlummerte.
Als sie wieder nach unten kamen, hatte sich der Raum inzwischen gefüllt, und Joanna entdeckte Brian, der ein wenig schüchtern abseits stand. Sie eilte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals.
»Brian, es ist so schön, dass du da bist«, begrüßte sie ihn überschwänglich.
Er hob sie hoch, wirbelte mit ihr ein paar Mal um die eigene Achse, hielt sie dann ein Stück von sich weg und grinste.
»Coco, du bist ja wirklich zu einer feinen Lady geworden.«
»Ach Unsinn, ich bin noch genau die Joanna, die ich immer war.«
Ein leises Räuspern erklang hinter ihnen, und als sie sich umdrehte, sah sie Jake da stehen, dessen Miene nicht gerade Begeisterung ausdrückte.
»Jake«, sie hakte sich bei ihm unter, »darf ich dir Brian vorstellen? – Brian, mein künftiger Mann Jake.«
Die beiden gaben sich höflich die Hand, und Joanna knuffte Jake
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