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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Tropfen, du weißt, was sonst passiert.«
    »Haltet ihn fest!«, bestimmte Linette.
    »Kommt Mädels, helft uns. Ihr stemmt euch auf seine Beine. Ich packe seine Arme.«
    Magnolia sah Runa besorgt an. »Ist das gefährlich?«
    »Oooch«, sagte Runa und konzentrierte sich ganz darauf, den Kobold festzuhalten.
    In diesem Moment öffnete Linette ein kleines Glasröhrchen aus ihrem Notfalltäschchen. Ein Windstoß fuhr in das Zimmer wie ein Tornado. Alles geriet in Bewegung. Magnolias Haare standen senkrecht in die Luft und ihre Wangen flatterten im Wind, wie bei einem Fallschirmsprung. Jörna erging es keinen Deut besser. Die Mädchen brauchten ihre ganze Kraft, um sich am Bettgestell festzuhalten und gleichzeitig Jeppe auf die Matratze zu drücken. Linette stand da wie ein Seemann im Sturm. Auch an ihr flatterte alles, trotzdem waren ihre Bewegungen ruhig und kontrolliert. Nur so gelang es ihr, mit der einen Hand Jeppe die Zunge aus dem Mund zu ziehen und mit der anderen einen winzigen Tropfen Drudenhauch daraufzuträufeln. Schnell verkorkte sie das Röhrchen wieder und augenblicklich war der Sturm vorbei.
    Der Drudenhauch blähte den Brustkorb des Kobolds auf. Zischend stieß der die Luft wieder aus. Dann hob sich sein Brustkorb ein zweites Mal und Jeppe fing an zu atmen. Erleichtert sahen sich die Hexen an. Einen Wimpernschlag später öffnete der Kobold die Augen und griff sich an den Kopf.
    »Was war mit mir los? In meinem Kopf dreht sich alles, als wäre ich stundenlang Karussell gefahren«, jammerte er.
    »Das wird schon wieder. Bleib einen Moment ruhig sitzen undnimm einen Schluck Wasser, dann geht der Schwindel vorbei.« Linette hielt ihm eine Wasserflasche hin, die sie aus ihrer Tasche genommen hatte.
    Magnolia fiel ein Stein vom Herzen. Nicht dass ihr der Kobold etwas bedeutete, trotzdem atmete sie erleichtert auf.
    Dann sah sie sich im Zimmer um und hörte im selben Moment aufgeregte Stimmen die Treppe heraufkommen.
    Blitzschnell verriegelte Linette die Tür. Keinen Moment zu früh. Denn schon wurde von außen daran gerüttelt.
    »Was war das für ein entsetzlicher Lärm? Ich dachte, das ganze Haus bricht über uns zusammen!« Das war die wütende Stimme von Magnolias Mutter. »Macht die Tür auf! Magnolia …!!! Was ist da los …? Ist den Meißner Figurinen auch nichts passiert?! Magnolia …? Antworte deiner Mutter!! Magnolia … warum sagst du nichts?«
    Magnolia sagte nichts, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Nichts stand mehr an seinem Platz. Ein Erdbeben hätte keine verheerenderen Auswirkungen haben können. Ja, und die Porzellanfiguren, die ihrer Mutter offenbar so wichtig waren, lagen zerbrochen am Boden. Entsetzt sahen sich die Mädchen an.
    Zum Glück behielten Runa und Linette die Nerven. So als würden sie in ihrem Leben nichts anderes tun, als verwüstete Zimmer wieder herzurichten, zückten sie seelenruhig ihre Zauberstäbe. Sie deuteten schweigend auf die zerstörten und umgekippten Gegenstände und schon setzte sich alles, was zerbrochen war, wieder zusammen oder sprang zurück an seinen Platz.
    Magnolia und Jörna ließen ihre Zauberstäbe ebenfalls aus den Ärmeln gleiten. Es konnte wohl nicht schaden, wenn sie die Hexen bei ihrer Arbeit unterstützten. Schließlich war es doch Runa, die sie nach jedem Unterricht zum Üben aufforderte.
    Magnolia deutete mit ihrem Zauberstab auf einen umgekippten Stuhl. »Fu-ah-est«, dachte sie höchst konzentriert. Und tatsächlich fingder Stuhl an zu zucken. »Fu-ah-est«, formten ihre Lippen. Da deutete auch schon Tante Linette auf den Stuhl. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt zum Üben«, entschied sie knapp.
    Die ganze Aktion dauerte nicht länger als ein paar Minuten. Trotzdem wurde von draußen heftig an der Tür gerüttelt. »Darling, hol den Hausmeister, irgendetwas stimmt da nicht!«, verlangte Magnolias Mutter und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür.
    Plötzlich gab die Tür nach. Frau Melbach segelte ins Zimmer und fiel Runa direkt um den Hals. Blitzschnell richtete sie sich wieder auf und sah sich misstrauisch um.
    »Was war hier los?«, fragte sie streng.
    »Los? Was soll los gewesen sein, Charlottchen?«, fragte Tante Linette harmlos zurück.
    »Na dieser unsägliche Lärm, das Poltern?!«
    »Habt ihr es poltern gehört?« Die Hexen schüttelten die Köpfe. »Vielleicht hat Runa ein bisschen zu laut gesungen?«, versuchte Linette eine Erklärung. Aber Charlotte Melbach war dafür wenig empfänglich. Noch immer

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