Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)
gekommen. Das schienen Mr Hopps und ihre Mutter nun ebenfalls zu bemerken, denn sie drehten sich noch einmal um. »Ach ja, kommt doch bitte alle ins Haus!«, beeilte sich Frau Melbach zu sagen. »Guy, darf ich vorstellen? Das ist Magnolias Freundin … Jörna. Und das …«, sie machte eine kurze Pause, um noch einmal Luft zu holen, »das ist Linette Kater, eine entfernte Verwandte, mit ihrer Freundin, Frau …? Ich habe Ihren Namen vorhin nicht verstanden.«
»Runa Rickmoor«, gab Runa zur Antwort und mit ihren stahlblauen Augen sah sie Charlotte Melbach von oben herab an.
»Schön, dann kommt ins Haus, damit ich euch die Zimmer zeigen kann und ihr euch ein wenig frisch machen könnt.«
»Sehr freundlich von dir, Charlotte. Wir würden uns tatsächlichgerne frisch machen. Die Zimmer werden wir jedoch nicht in Anspruch nehmen. Runa und ich reisen noch heute weiter nach Salem«, antwortete Tante Linette.
»Wie schade, Tante Linny!«, strahlte Magnolias Mutter.
»Wirklich äußerst bedauerlich!«, sagte auch Mr Hopps. »Was führt Sie denn nach Salem, wenn ich mal neugierig sein darf?«
»Wir werden dort am diesjährigen WWC teilnehmen«, erwiderte Linette wahrheitsgemäß. Erschrocken sahen sich Magnolia und Jörna an.
»WWC … verstehe!«, sagte Mr Hopps.
»WWC, nie davon gehört. Was ist das?«, fragte Magnolias Mutter.
»Eine Art Esoterikmesse«, erklärte Mr Hopps. »So etwas wird in letzter Zeit immer beliebter.«
Die vier Hexen betraten das Haus und standen gleich in einem luxuriösen Wohnzimmer. Auf dem Boden lagen Orientteppiche in leuchtenden Farben und auf zierlichen Tischen standen Vasen aus chinesischem Porzellan. Die ganze Einrichtung wirkte teuer und gediegen. Man brauchte kein Fachmann zu sein, um zu sehen, dass Mr Hopps Geld hatte. Viel Geld.
»Euer Zimmer befindet sich im ersten Stock«, erklärte Magnolias Mutter, während sie die Treppe hinaufstieg. »Es verfügt über einen extra Ankleideraum und ein eigenes Badezimmer.« Sie stieß die Tür auf.
»Wow!«, entfuhr es Jörna. Dieses Zimmer stand dem Wohnzimmer in nichts nach. Es war ebenfalls mit kleinen Tischen und dicken Teppichen ausgestattet und beherbergte sogar einen eigenen Kamin. Auf dessen marmornem Sims standen anmutige Figuren aus Meißner-Porzellan, die ziemlich teuer aussahen. Das Allerbeste war jedoch das breite Messingbett, das sich Magnolia und Jörna während der nächsten Tage teilen sollten. Probehalber setzte sich Magnolia darauf. »Hier kann man es zur Not ein paar Tage aushalten«, strahlte sie.
»Das will ich doch hoffen!«, erwiderte ihre Mutter. »Ich lasse euch jetzt allein. Wenn ihr ausgepackt und euch frisch gemacht habt, erwarte ich euch zum Essen im Diningroom.«
Kaum hatte sie den Raum verlassen, warf sich Jörna auf das Bett. »Wie cool ist das denn!?«
»Ihr solltet euch wirklich überlegen, ob ihr nicht doch ein paar Tage hierbleiben wollt«, sagte Magnolia an ihre Tante gewandt.
Die schüttelte den Kopf. »Wir müssen weiter nach Salem.«
»Richtig, wir werden uns nur kurz die Nasen pudern. Dann geht es wieder los. Die Besen dürften schon ganz ungeduldig sein«, pflichtete ihr Runa bei.
»Wie recht du hast, meine Liebe! Ich habe schon befürchtet, Charlotte würde einen Blick in unsere Yogataschen werfen«, kicherte Linette und stellte ihre schwere Reisetasche auf das Bett. Umständlich öffnete sie zuerst die Schnallen und dann den Reißverschluss.
Es passierte so schnell, dass niemand wirklich sah was geschah. Wie der Korken aus einer Sektflasche schoss etwas kleines Rundes aus der Tasche, überschlug sich zweimal in der Luft und fiel dann, klatsch, zu Boden.
»Jeppe!!!!«, riefen die Hexen wie aus einem Mund. »Du nichtsnutziger Kobold!«, polterte Linette und griff nach ihrem Zauberstab. Dann wurde sie still. Jeppe lag reglos auf dem Teppich.
»Was ist mit ihm?«, fragte Jörna.
»Ich wette, er markiert nur«, sagte Magnolia, aber ihre Stimme klang nicht besonders überzeugend.
»Er ist ganz blau«, stellte Runa fest.
»Atmet er noch?«, fragte Linette.
Runa schüttelte den Kopf. Jörna schlug sich die Hand vor den Mund und Magnolia bekam einen gehörigen Schreck.
»Über den Wolken wird die Luft halt dünn«, murmelte Runa.
Linette schüttelte den Kopf. »Er war ja im Frachtraum. Ich schätze,der Sauerstoff in der Tasche hat nicht gereicht, sie schließt recht gut. Leg ihn auf das Bett. Jetzt hilft nur noch der Drudenhauch.«
Runa sah sie besorgt an. »Aber nur einen winzigen
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