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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Melitta!«, schimpfte er. »Du musst vor der Hecke warten, bis ich dich durch die Pforte hereinlasse.«
    »So, muss ich das?«, fragte Melitta angriffslustig. »Hast du die Schlange vor dem Tor gesehen?«
    »Jeppe hat vollkommen recht«, mischte sich nun auch Linette ein. »Wenn du willst, dass ich mir deinen Flachs ansehe, musst du dich schon hinten anstellen. Vordrängeln gibt es nicht. Jeppe, bring sie zur Tür und lass den Nächsten zu uns herein.«
    »Finger weg!«, schnauzte die Koboldin. »Ich finde den Ausgang auch allein.«
    Es wurde ein anstrengender Nachmittag. Als Linette um 18 Uhr endlich Schluss machen wollte, musste Magnolia etliche Zwerge und Kobolde nach Hause schicken.
    Erschöpft packte Linette ihre Utensilien zusammen und ging ins Haus. Sie war gerade dabei, sich aus ihrem Turban zu wickeln, als aus dem Schrank in der Diele das verabredete Klopfzeichen ertönte. Drei kurz, zwei lang. Im ersten Moment wollte Linette einfach in der Küche verschwinden, dann besann sie sich eines Besseren und schob den Riegel zur Seite. Nasser Flachs peitschte ihr ins Gesicht.
    »Beim Wassermann, Linette! Du verstehst es, einen warten zu lassen.« Umständlich stieg Runa aus dem Schrank.
    »Nimm das Büschel Gras aus meinem Gesicht!«, brummte Linette. »Du kommst zu spät. Ich habe bereits geschlossen.«
    »Geschlossen? Ahnst du, wie lange ich dort in deinem Schrank zwischen muffigen Mänteln und nassen Stiefeln gehockt habe?«, empörte sich Runa. »Und jetzt willst du mir erzählen, die ganze Warterei war umsonst?« Böse starrte sie Linette an.
    Die seufzte erneut. »Also gut. Weil du es bist. Komm mit raus in den Garten.«
    Magnolia nutzte die Gelegenheit, sich zu verdrücken, und stieg hoch in ihren Turm. Dort stellte sie ihre Kristallkugel auf den Tisch und nahm Kontakt zu Jörna auf. So, wie sie es jeden Abend tat, wenn sie sich tagsüber nicht gesehen hatten. Denn Jörna lebte mit ihrer Mutter in Wurmstadt, ein gutes Stück von Rauschwald entfernt.
    Jetzt füllte rosa Rauch die Kugel aus Bergkristall, und kurz darauf zeigte sich auch schon Jörnas Gesicht.
    »Hi, alles entspannt bei euch?«, fragte Jörna ohne weitere Einleitung.
    »Ich bin fix und fertig!«, jammerte Magnolia. »Du ahnst ja nicht, was heute bei uns los war. Es müssen Tausende gewesen sein, die vor dem Garten angestanden haben, um Tante Linettes Expertise zu ihrem Flachs zu hören.«
    »Wahnsinnsgeschichte, die Sache mit den Spinnerinnen. Ich habe davon gehört«, bestätigte Jörna. »Deine Tante scheint in der Gegend wirklich die Einzige zu sein, die in der Lage ist, Goldflachs von stinknormalem Flachs zu unterscheiden. Ich wollte morgen eigentlich auch mal bei euch vorbeikommen. Bei uns wächst hinter dem Misthaufen so ein verdächtiges Kraut vor sich hin.«
    »Super! Komm einfach durch den Schrank, und vor allem nicht so spät. Vielleicht können wir dann zusammen noch etwas unternehmen. Drei kurz, zwei lang ist das Klopfzeichen. Tante Linette musste denSchrank verriegeln, sonst stünden die Leute vermutlich bei uns im Wohnzimmer. Runa ist übrigens auch gerade da.«
    »Runa? Was will die denn bei euch?« Jörna verzog das Gesicht.
    »Dreimal darfst du raten. Sie kam durch den Schrank und hatte ein paar aufgeweichte Halme dabei.«
    Und genau diese aufgeweichten Halme waren das Problem.
    »Versuche es noch mal!«, forderte Runa Linette auf. Doch Linette legte den Stängel beiseite. »Es hat keinen Sinn!«, sagte sie bestimmt. »Das Salzwasser hat deinen Flachs zerstört. Da kann man nichts machen.«
    »Huuuuuuuuuh!«, heulte Runa wütend auf und fuhr sich mit beiden Händen durch das Gesicht. »Weißt du, wie viele Jahre ich diesen Flachs gehegt und gepflegt habe? Er hat gut zweihundert Sturmfluten heil überstanden. Und ausgerechnet jetzt, wo die drei Spinnerinnen im Anmarsch sind, ist er im Meer ertrunken.« Dramatisch rang Runa die Hände. »Wem ich das zu verdanken habe, ist klar! Sollte Libussa, die alte Sumpfschnepfe noch einmal meinen Weg kreuzen, mache ich Hustensaft aus ihr!« Grimmig stierte die Watthexe Linette an.
    Die nickte. »Ärgerliche Geschichte! Aber sag mal   …« Sie brach ab und suchte nach den passenden Worten.
    »Was ist? Warum sprichst du nicht weiter?«, wollte Runa wissen.
    »Na ja   …« Jetzt war es Linette, die nervös ihre Finger knetete. »Ich möchte dir nicht zu nahetreten. Und wenn du mir sagst, dass es absoluter Quatsch ist, bin ich die Erste, die dir glaubt.«
    »Nun spuck es schon aus! Ist doch

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