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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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jung!«, rief die Oberhexe ihnen nach.
    Magnolia hörte nicht mehr hin. Glücklicherweise hatten sie Elon und Jörna entdeckt. Und das war das Einzige, was diesen Abend noch rettete. Jetzt waren sie zu viert, was vielleicht nicht besonders romantisch, dafür aber ungeheuer lustig war.
    Jörnas gute Laune steckte an, und Magnolia ertappte sich dabei, wie sie sogar Spaß an den altmodischen Kreistänzen der Zwerge und Kobolde fand. Sie tanzte so ausgelassen und vergnügt, bis sie ihre Füße nicht mehr spürte. Was kein Wunder war, denn am Himmel verblassten bereits die Sterne, und die Walpurgisnacht glitt langsam in eine graue Morgendämmerung hinüber. Nach und nach hatte sich der Festplatz geleert, und auch die drei Spinnerinnen zogen sich in ihre Wohnwagen zurück. In ein paar Stunden wollten sie schließlich wieder unterwegs sein. Das Ziel ihrer Reise blieb ihr Geheimnis. Aber sie baten Linette, sie bis ans Meer zu begleiten.

Neunzehntes Kapitel
Ungebetener Besuch

    Magnolia erwachte vom Rauschen des Regens vor ihrem Fenster. Es war ein wunderbares, behagliches Geräusch. Vor allem, wenn man wusste, dass heute ein Feiertag war und man im Bett bleiben konnte, solange man wollte. Verschlafen griff sie nach ihrem Wecker, der neben ihr auf dem Nachttisch stand.
    Ups, es war weit nach Mittag. Magnolia ließ sich zurück in ihr Kissen fallen und starrte an die Decke. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an den vergangenen Abend dachte. Sie fing gerade an, ihre Gefühle zu sortieren, als es an die Zimmertür klopfte und Tante Linette hereinschaute.
    »Na, endlich ausgeschlafen?«, fragte sie brummig.
    »Beinah«, sagte Magnolia. »Ich wollte gerade aufstehen.«
    »Tu das nicht. Es lohnt kaum noch!«
    Die junge Hexe verdrehte die Augen. »Ich habe keine Ahnung, weshalb du keinen Schlaf brauchst. Hängt vermutlich mit dem Alter zusammen.«
    »Alter? Pah, von mir kann sich so mancher Grünschnabel noch eine Scheibe abschneiden«, grunzte ihre Tante. »Ich wollte dir auch bloß mitteilen, dass ich für ein paar Tage unterwegs sein werde.«
    Nun war Magnolia hellwach. »Du fährst weg?« Ihre Tante nickte. »Wohin?«
    »Ans Meer. Die Spinnerinnen rüsten sich für die Weiterreise und haben mich gebeten, sie bis dorthin zu begleiten.«
    »Finden sie den Weg denn nicht allein?«
    Linette schüttelte den Kopf. »Sie müssen hoch bis nach Dänemark und rüber nach Schottland.«
    »Dann bist du heute Nacht nicht da?«
    Ihre Tante nickte. »Ich weiß nicht, wie lange wir unterwegs sein werden. Es hängt davon ab, wie schnell die Ponys sind und welche Pfade wir benutzen. Ein, zwei Tage wird es sicher dauern. Aber mach dir keine Sorgen. Ich melde mich zwischendurch bei dir und bitte Jeppe, ein Auge auf dich zu haben.«
    »Ach, nö. Das muss nun wirklich nicht sein. Ich kann gut auf mich alleine aufpassen!«
    »Schnickschnack! Sicher ist sicher.« Tante Linette zwinkerte ihr kurz zu und war in der nächsten Sekunde ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer verschwunden.
    Einen Moment starrte Magnolia wie paralysiert an die Zimmerdecke. Dann kam Leben in sie. Sturmfrei, schoss es ihr durch den Kopf. Sie sprang aus dem Bett, zog sich an und saß zwei Minuten später vor ihrer Kristallkugel.
    Der pinkfarbene Rauch verzog sich, und Jörna blickte ihr strahlend entgegen. »Na, auch schon wach?«
    »Fast«, sagte Magnolia. »Tante Linette hat mich geweckt.«
    »Gut. Ich habe nämlich schon viermal bei dir angerufen.«
    »Ist etwas passiert?«, wunderte sich Magnolia.
    »Nö«, sagte Jörna. »Es gibt nichts Besonderes. Ich wollte mit dir nur über gestern Abend sprechen. Aber jetzt ist es dafür zu spät. Elon holt mich in fünf Minuten ab. Wir wollen im Kino irgendeinen Vampirfilm gucken.«
    »Ach so.« Magnolia klang enttäuscht.
    Gleich wurde Jörna hellhörig. »Ist bei dir etwas passiert?«
    »Nein, nichts. Tante Linette ist nur heute Abend nicht da, und da hätten wir es uns gemütlich machen können.«
    »Wirklich schade«, sagte Jörna. »Warum passiert bloß immer alles auf einmal?«
    »Halb so schlimm«, beruhigte Magnolia sie.
    »Frag doch Leander, der leistet dir bestimmt gerne Gesellschaft«, flüsterte Jörna.
    Magnolia lachte. »Schon möglich. Also, viel Spaß im Kino. Vielleicht sehen wir uns morgen.«
    Die Kugel füllte sich mit Rauch, und die Verbindung war unterbrochen. Schade. Magnolia hätte zu gerne mit Jörna über alles gesprochen. Sie überlegte gerade, ob sie Leander einladen sollte, da bekam sie eine SMS

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