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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Und dem Gesichtsausdruck der Watthexe nach zu urteilen, konnte die sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen.
    Magnolia und Leander sahen zu, dass sie wegkamen. Seite an Seite schlenderten sie über den Festplatz und entfernten sich unauffällig immer weiter von all dem Trubel.
    Leander schilderte ihr das Wiedersehen mit seiner Familie, fragte sie nach ihrer Arbeit bei Meister Schnuck und erzählte ihr von seinen Plänen, nach der Schule einer Umweltorganisation beizutreten, um sich aktiv am Schutz der Wale zu beteiligen.
    »Ein Elf auf dem Meer?«, fragte Magnolia spöttisch. Dann wurde sie ernst. Wie gern wäre sie auf seinen leichten Ton eingegangen, aber da waren immer noch diese blöden Zweifel, und es gab nur eine Möglichkeit, sie aus dem Weg zu räumen. Man musste darüber sprechen. Magnolia seufzte und setzte sich schweigend auf einen Stapel Holz am Rande des Waldes. Verstohlen musterte sie Leanders hübsches Gesicht.
    Er sieht aus wie der Herbst in Person, schoss es Magnolia unsinnigerweise durch den Kopf. Goldtöne in allen Schattierungen waren seine Farben, dazu moosgrüne Augen. Sie kannte niemanden, der so perfekt war.
    »Wusstest du, dass Feen auf Mondstrahlen tanzen?«, fragte Leander da ganz unvermittelt.
    Magnolia lächelte. Na, wenn das nicht romantisch war. Doch sie verbot sich, darauf einzugehen.
    »Dein Hexenmantel steht dir unheimlich gut«, versuchte es Leander weiter.
    Magnolia seufzte und zupfte nervös an ihrem Ärmel. »Danke«, sagte sie schließlich.
    Besorgt sah Leander sie an. »Irgendwas mache ich verkehrt, stimmt’s?«
    Magnolia schüttelte den Kopf und holte tief Luft. Dann sah sie ihm fest in die Augen. Und schon wieder verließ sie der Mut. »War es schön in Neuseeland?«, fragte sie schlapp und ärgerte sich sofort über ihre Feigheit.
    Leander hatte sie trotzdem verstanden. Forschend blickte er ihr in die Augen, und Magnolia spürte, dass er anfing, ihre Gedanken zu lesen. Sofort blockierte sie diesen Versuch.
    »Sorry, ich wollte deine Gedanken nicht   …« Der Elf lächelte schief. »Es tut mir leid, dass ich mich nicht öfter gemeldet habe«, sagte er dann. Erstaunt sah Magnolia ihn an.
    »Ich habe oft an dich gedacht. Sehr oft«, fuhr er fort.
    »Okay, aber Telepathie funktioniert nun mal nicht rund um den Globus«, murmelte Magnolia. Sie fühlte die Kränkung wie einen Schmerz. »Weißt du, wie oft ich umsonst zum Briefkasten gelaufen bin? Ich habe auf meinem Handy geschlafen, obwohl es im Regenfass keinen Empfang hat. Ich   …«
    Leander sah Magnolia an und griff nach ihrer Hand. Schnell zog sie sie weg.
    »Ich habe versucht, dich anzurufen, ehrlich. Und ich habe versucht zu schreiben«, sagte er. »Aber   … Es ging nicht. Du weißt nicht, was da drüben los war.«
    »Und das hast du nicht früher gemerkt? Du hättest schließlich jederzeit zurückkommen können«, erwiderte Magnolia zickig.
    Leander ging nicht darauf ein. »Die Elfen waren fantastisch, aber die Stimmung auf dem Vulkan war von Anfang an gespannt. Alle warenirgendwie nervös, allerdings konnte niemand ahnen, in welche Richtung sich die Sache entwickeln würde. Es kam zu den ersten kleinen Scharmützeln mit Schwarzalben, dann musste das Dorf rund um die Uhr bewacht werden.« Er senkte den Kopf. »Genützt hat es letztlich nichts. Wir wurden überfallen. Hier können nur noch die Alten davon erzählen, wie es ist   …«
    Magnolia bekam ein schlechtes Gewissen. »Klingt nach keiner entspannten Zeit«, sagte sie hilflos.
    Leander sah sie an. »Nein, das war es wirklich nicht.« In seinen Augen blitzte es auf. »Natürlich gab es dort auch schöne Dinge!«
    Magnolia war dankbar für den Versuch, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. »Erzähl!«, sagte sie gespannt.
    »Die Landschaft zum Beispiel. Sie war einfach unvergleichlich   … Und Melusil erst   …« Leander zwinkerte ihr zu. »Du hättest sie sehen sollen   … Ihr Name bedeutet die Feuergeborene. Sie ist ein bisschen älter als du und ein Stückchen größer und hat   … Aua!«
    Magnolia boxte ihn unsanft auf den Arm. »Hör sofort auf!«, rief sie lachend und gab ihm noch einen extra Knuff in die Seite. Strafe musste sein.
    »Au!«, Leander zuckte schmerzhaft zusammen und hielt sich den Bauch. Für einen Moment glaubte Magnolia, es sei Spaß, doch dann wurde sein Gesicht so blass, dass sie fürchtete, er würde jeden Moment umkippen.
    »Was ist? Hab ich dich verletzt?«, fragte sie besorgt.
    Leander presste die Lippen zusammen und

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