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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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bestätigte Jörna. »Irgendetwas stimmt mit dem Unterirdischen nicht.«
    »Dann sollten wir ihn in einen hundertjährigen Schlaf schicken«, lächelte Eugenie leise.
    »Leider ist er gegen deinen Blick immun, Bääänschie«, blaffte Jörna sie an.
    »Zusammen werden wir locker mit ihm fertig«, sagte Nemo. »Wir erreichen gleich den Kreuzweg, der verstärkt unsere magischen Kräfte.«
    Ronda war noch nicht überzeugt. »Welche magischen Kräfte? Wollt ihr ihn telepathisch zu Tode quatschen? Oder soll Nemo wieder ein paar goldene Sternchen auf ihn herabrieseln lassen? Viel mehr haben wir schließlich noch nicht gelernt.«
    »Oh Mann, Ronda! Warum bist du bloß so ein Schisser?«, blaffte Nemo sie an. »Erinnerst du dich vielleicht noch an den Hexenschuss, den uns Runa letztes Mal beigebracht hat?«
    »Der muss dann aber auch auf Anhieb klappen«, gab Ronda schnippisch zurück. »Und Jörna darf nicht gleich wegen einer schmerzenden Fingerkuppe heulen.«
    »Wie bitte?« Jörna holte empört Luft und sah Ronda an wie ein besonders ekliges Insekt.
    »Hört auf zu streiten!«, befahl Magnolia. »Nemo hat recht. Der Kreuzweg ist die Gelegenheit, seht ihr den Holzstapel dahinten?« Die anderen nickten.
    »Bei drei laufen wir los und verschwinden dahinter. Milauro wird glauben, dass es dort einen geheimen Gang oder ein Portal gibt. Wenn er nachsehen kommt, legen wir ihn mit dem Hexenschuss flach.«
    Die anderen nickten. Unauffällig hielten sie sich nah beieinander. Magnolia zählte leise vor sich hin. »Los«, flüsterte sie schließlich, und die Zauberschüler sprinteten zu dem Holzstapel und ließen sich dahinter flach auf den Boden fallen.
    Es dauerte nicht lange, da knackste es im Unterholz, und Milauro stand auf dem Kreuzweg. Unschlüssig musterte er den Stapel Holz, hinter dem die fünf Zauberschüler auf der Lauer lagen. Unterirdische waren selten bei Tag unterwegs, und die Helligkeit machte Milauro eindeutig zu schaffen. Immer wieder wischte er sich über die Augen.
    »Alles hört auf mein Kommando!« Das war natürlich Nemo. Sein Befehl nervte, aber niemand hatte Lust zu streiten. »Eins   …«, setzte er an.
    »Wie hieß das Wort noch mal?«, fragte Eugenie plötzlich.
    Magnolia stöhnte. »Tonebat«, flüsterte sie.
    Nemo fing erneut an zu zählen. »Eins!« Sie deuteten mit ihren Fingern auf Milauro. »Zwei!« Sie konzentrierten sich auf ihr Ziel. »Drei!« Alle zusammen riefen lauthals »Tonebat!« und feuerten den Schuss ab. Vier von ihnen trafen, nur Eugenie setzte stattdessen den Holzstapel, hinter dem sie versteckt lagen, in Brand.
    »Arrgh!«, schrie Milauro und brach auf der Stelle zusammen.
    »Ist er tot?«, fragte Ronda besorgt. Die fünf sahen sich an. »Das wollen wir doch nicht hoffen«, keuchte Jörna ängstlich. Und Eugenie lächelte leise.
    Magnolia war als Erste bei dem Unterirdischen und fiel neben ihm auf die Knie. Sein Brustkorb hob und senkte sich. Erleichtert winkte sie die anderen heran. »Alles in Ordnung! Er ist nur ohnmächtig. Wir haben ihn aus den Socken gehauen.«
    Nemo hob den Daumen. »Fasst mit an! Wir ziehen ihn hinter den Holzstapel. Es macht keinen guten Eindruck, wenn die Unterirdischen wie gefällte Bäume auf dem Weg herumliegen.« Sie zerrten Milauro hinter den Stapel, und Nemo löschte das kleine Feuer, das Eugenie entfacht hatte, mit seinem Mantel. Dann setzten sie eilig ihren Weg fort.
    Einen Moment vergaß Magnolia, was gleich geschehen würde, und freute sich mit den anderen darüber, wie wunderbar der Hexenschuss funktioniert hatte. Sie atmete tief durch. Vielleicht hatten sie die Weichen dadurch neu gestellt. Ein höhnisches Lachen dröhnte wie ein chinesischer Gong in ihrem Innern und ließ ihr Herz zittern. Der Stoß, der gleich darauf folgte, war so heftig, dass sie ins Taumeln geriet. Zielstrebig führte sie ihre Mitschüler zu der Lichtung, auf der der Dolmen stand.
    »Na endlich, dahinten ist der alte Steinhaufen. Ich hätte in diesen Schuhen keine Minute weiterlaufen können«, maulte Eugenie.
    »Weshalb trägst du auch immer so seltsame Kleidung? Du siehstaus wie ein Grufti«, brummte Jörna und warf einen Blick auf Eugenies modische schwarze Schnürstiefel.
    »Die Kleidung ist Ausdruck der Seele«, antwortete die Banshee und sah herablassend auf Jörnas alte Jeans.
    »Als ob du eine Seele hättest«, knurrte Jörna.
    Magnolia fühlte den Drang, sich vorwärts zu bewegen, so stark, als würde sie von einem Rudel Wölfe gehetzt. Sie lief über die Wiese auf

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