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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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den Dolmen zu, ohne sich nach den anderen umzudrehen.
    »Sie zahlt dir doch etwas, ich hab’s gewusst!«, rief Jörna, die wie alle anderen Mühe hatte hinterherzukommen.
    »Was sind das da hinten für seltsame Pilzkreise?«, wunderte sich Ronda. Die Gruppe blieb stehen.
    »Das sind Hexenringe, sie wachsen nur an besonders magischen Orten«, erklärte Nemo.
    Wirklich, rund um den Dolmen wuchsen große, runde Bovisten. Magnolia war sicher, dass die gestern, als sie Leander hierhergelockt hatte, noch nicht da gewesen waren.
    »Runa scheint noch nicht hier zu sein, und das, obwohl Milauro uns aufgehalten hat«, stellte Eugenie fest.
    »Vielleicht ist sie schon drin«, sagte Magnolia und setzte sich wieder in Bewegung.
    »Du meinst, sie steckt in diesem ekligen Grab?« Ronda sah sie ängstlich an.
    »Ich bin ziemlich sicher. Kommt!« Magnolia hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als diesen scheußlichen Satz von sich zu geben, aber sie konnte nichts dagegen tun. Unbeirrt trat sie in den magischen Kreis, und die anderen folgten ihr arglos.
    Kaum hatten alle fünf Schüler den Hexenring betreten, geschah etwas Seltsames. Aus dem Boden schossen weitere Pilze. Die Bovisten ploppten wie riesige weiche Kissen auf und zerplatzten im selben Moment mit einem leisen Puff unter ihren Füßen. Heraus schossen Millionen kleiner, klebriger Sporen, die sich wie Fesseln um ihre Knöchel legten und sie an Ort und Stelle festhielten. Verstört sahen sich die Hexenschüler an. »Was ist das?«, rief Jörna erschrocken.
    »Das klebt wie Trollkacke! Verdammt, ich komme hier nicht weg!« Nemo versuchte vergeblich, seine Füße aus den Fesseln zu lösen. Und auch Ronda und Eugenie konnten sich nicht mehr von der Stelle rühren. Erfolglos versuchten sie wieder und wieder, die klebrigen Fesseln zu zerreißen. Es dauerte eine Weile, bis sie das Unglaubliche begriffen. Und auf einmal sahen alle Magnolia an. Die nickte und hob hilflos die Hände. Spätestens jetzt wurde auch dem Letzten klar, dass sie in die Falle gelockt worden waren und dass Runa nirgendwo auf sie wartete.
    Wie zur Bestätigung kam in diesem Moment Goldemar aus seinem Versteck. Der Gnom legte ihnen wortlos die Handfesseln an, und Magnolia fühlte sich sterbenselend. Frei und teilnahmslos stand sie da und konnte die Blicke, die ihr die anderen zuwarfen, kaum ertragen. Sie war beinah froh, als Meister Schnuck selbst aus dem Dolmen trat und fragte: »Nun, Magnolia. Willst du Goldemar nicht ein wenig helfen?«
    Magnolia schüttelte den Kopf.
    »Dann lässt du mir keine Wahl!« Der beinah vertraute Schmerz fuhr in Magnolias Körper und zwang sie für einen Moment in die Knie. Sie keuchte und biss die Zähne zusammen. Dann stand sie wieder auf und befestigte das Seil, das Meister Schnuck ihr reichte, mit kantigen Bewegungen an den Fesseln ihrer Mitschüler. So entsetzlich die Sache auch war, nun wusste hoffentlich jeder, dass sie ihre Freunde nicht freiwillig verraten hatte.
    Sogar Eugenie sah sie für einen Moment mitleidig an. »Ist es ein Bann?«, fragte sie. Und Magnolia nickte.
    In Jörnas Augen standen Tränen, und Magnolia wusste, dass sie ihr galten. »Verzeihung!«, murmelte sie und sah ihre Freundin bittend an.
    »Verdammter Mist!«, antwortete Jörna.
    Goldemar befreite jeden Einzelnen von den klebrigen Pilzen undstellte sie der Reihe nach auf. Dann ruckte er an dem Seil, das Magnolia eben befestigt hatte, und den Zauberschülern blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Magnolia hatte ebenfalls keine Wahl. Als der Impuls kam, musste sie sich genau wie die anderen in Bewegung setzen.
    »He, wartet auf mich!«
    Magnolia zuckte zusammen. Konrad, schoss es ihr durch den Kopf. Und auch die anderen drehten sich erschrocken zu dem Jungmagier um. Mit erhitztem Gesicht lief er über die Lichtung und schwenkte die Nachricht, die sie für ihn am Eingang zum unterirdischen See zurückgelassen hatten.
    Hau ab!, wollte Magnolia schreien. »Beeil dich!«, waren die Worte, die sie tatsächlich rief. Verzweifelt schlug sie die Hände vor den Mund. Jetzt riefen alle durcheinander. Aber Konrad machte nicht den Eindruck, als hätte er irgendetwas von dem, was sie riefen, verstanden.
    Plötzlich schrie Nemo: »Falewallelewe haulewau alewab!«
    Aus vollem Galopp zog Konrad die Handbremse. Er blieb so abrupt stehen, dass selbst Magnolia überrascht war. Dann drehte er um und rief im Weglaufen: »Ilewich holewolelewe Hilewilfelewe!«
    Ein Gefühl, das Magnolia nie für möglich gehalten

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