Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
Vom Netzwerk:
ein bisschen verpennt«, erklärte sie und lief die Treppe in ihr Zimmer hinauf. »Wie spät ist es denn?«
    »Gleich halb vier. Lass dir ruhig Zeit«, brummte Jörna. Magnolia holte ihren Rucksack und stand im nächsten Moment wieder unten in der Diele. »Worauf wartet ihr?«, fragte sie und verschwand als Erste im Schrank.
    Der Dämon, der noch immer in ihrem Innern nistete, trieb sie voran. So zielstrebig wie selten eilte sie durch den unterirdischen Gang. Sie durchquerte das Zwergendorf, grüßte dabei freundlich jeden Bewohner, der ihren Weg kreuzte, und stand schon wenig später an der steinernen Brücke. Hier holte sie das erste Mal Luft. Jetzt war der Eingang zur unterirdischen Grotte nur noch einen Steinwurf entfernt. Sie drehte sich nach Jörna und Ronda um und bemerkte, dass sie die beiden weit hinter sich gelassen hatte.
    Atemlos kamen sie heran. »Was zahlt dir Runa, dass du plötzlich so scharf auf ihren Unterricht bist?«, schnaufte Jörna.
    Magnolia antwortete nicht, sondern sah ihrer Freundin nur verzweifelt in die Augen.
    »Alles in Ordnung?« Jörnas Stimme klang besorgt. »Du bist ganz blass um die Nase.«
    »Das kommt davon, wenn man es so eilig hat«, piepste Ronda mürrisch. Sie hatte Seitenstiche und war ziemlich außer Atem.
    Magnolia presste die Lippen aufeinander und nickte. Dann bekam sie auch schon den unvermeidlichen Stoß, der sie zwang, sich in Bewegung zu setzen.
    »Ich wette, die anderen sind sowieso schon lange da«, bemerkte Ronda überflüssigerweise, denn die anderen waren immer vor ihnen da.
    Alles in Magnolia sträubte sich, die Stufen zum unterirdischen See hinabzusteigen. Doch das war gar nicht nötig, denn Nemo und Eugenie warteten bereits vor dem Eingang auf sie. Nemo hielt den unseligen Zettel in den Händen und sah ihnen missgelaunt entgegen. »Runa muss dich fest in ihr Herz geschlossen haben!«, stellte er fest, noch bevor Magnolia ihn erreicht hatte. »Streberin!«, sagte Eugenie.
    »Was ist los?«, fragte Jörna und trat an Magnolias Seite.
    »Magnolia ist Runas neuer Hauskobold!«, erklärte Nemo und reichte Jörna den Zettel. Erstaunt las Jörna die Nachricht vor und sah Magnolia fragend an. »Was soll das? Weshalb hast du uns nichts davon erzählt?«
    Magnolia zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Es war ihr peinlich«, warf Ronda ein.
    »Also ehrlich, Magnolia. Manchmal bist du wirklich seltsam.« Jörna sah ihre Freundin streng an.
    »Vielleicht ist ihr der alberne Elf auf das Gehirn geschlagen«, überlegte Nemo.
    »Klappe!«, blaffte Magnolia. »Kommt mit. Ich führe euch zu Runa.« Nicht nur in ihren eigenen Ohren klangen diese Worte fremd.
    »Sie führt uns zu Runa. Ist das nicht edel?«, spottete Nemo.
    »Wir müssen noch auf Konrad warten.« Ronda sah sich suchend nach ihm um.
    »Nein, müssen wir nicht!«, erklärte Magnolia hastig.
    »Dann lassen wir ihm aber wenigstens den Zettel da«, beharrte Ronda und nahm ihn Jörna aus der Hand. Sie steckte ihn auf einen Zweig am Eingang zur Grotte und sprang erschrocken einen Schritt zurück. Milauro trat aus der Dunkelheit des Stollens ans Tageslicht.
    Unheimlich starrte er Magnolia an. »Ich behalte dich im Auge!«, knurrte er. Und sie konnte sich aussuchen, ob das eine Drohung oder ein Versprechen war. Ohne ein Wort riss sie sich von seinem Blick los und lief zielstrebig in den nahen Wald. Die anderen folgten ihr.
    Obwohl Magnolia sich bemühte, zwischen Farnen und Bäumen unterzutauchen, gelang es ihr nicht, Milauro abzuschütteln. Zuerst glaubte sie, einen Hirsch aufgeschreckt zu haben, dann wurde ihr schnell klar, dass Milauro sein Versprechen wahr machte und sie nicht mehr aus den Augen ließ. Meister Schnuck wollte hundertprozentig sichergehen, dass Magnolia ihre Mitschüler zum Dolmen brachte. Was würde passieren, wenn er ihre Spur verlor? Wenn er seinem Meister nicht melden konnte, dass sie im Anmarsch waren? Könnte das die Pläne des Grafen vielleicht stören?
    Magnolia hatte nicht viele Möglichkeiten, sich gegen das Böse zu wehren. Sie wartete, bis die Gruppe zu ihr aufschloss. »Milauro folgt uns«, zischte sie halblaut.
    Nun sahen sich alle nach ihm um. »Nicht so auffällig«, flüsterte Magnolia.
    »Warum, lass ihn uns doch verfolgen. Vielleicht schickt Runa ihn, und er soll   …« Aber Magnolia schüttelte den Kopf. »Ich habe so ein komisches Gefühl. Er verfolgt mich schon seit einigen Tagen.«
    »Dich? Du meinst, er ist hinter dir her?« Nemo sah sie erstaunt an.
    »Sie hat recht«,

Weitere Kostenlose Bücher