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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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du dämlicher Kobold?! Waaas?! Bleib gefälligst stehen!« Doch Jeppe war mit einem Satz über die Brombeerhecke verschwunden.
    »Du ätzender kleiner Wicht!«, brüllte Magnolia hinter ihm her. Dann fiel ihr Tante Linettes Schönheitsschläfchen ein und sie ließ sich seufzend auf die Bank neben der Haustür fallen.
    Blöder Kobold, was meinte er mit: ›Dann weißt du es also immer noch nicht?‹ Barg der Schrank vielleicht doch ein Geheimnis?
    Angetan von diesem Gedanken ging Magnolia zurück in die Diele. Auf den ersten Blick machte der Schrank keinen ungewöhnlichen Eindruck. Er sah zwar alt, aber nach nichts Besonderem aus. Ein großer, hellblauer Kasten, auf dessen Türen leuchtende Malereien prangten.
    Die linke Tür zierte eine Dorfidylle aus längst vergangener Zeit. Strohgedeckte Häuser, Blumengärten im Sonnenschein und eine Schar Enten, die vor einer Scheune nach Futter suchte.
    Das Bild auf der rechten Tür dagegen war düster. Dunkle Wolken zogen sich drohend am Himmel zusammen und hüllten eine schwarze mächtige Burg in Nebel. Gebannt starrte Magnolia auf das Bild. Kein Zweifel. Da war sie wieder. Die Burg, die sie von der Quelle aus gesehen hatte. In Nebel gehüllt, schien alles Leben ringsum erstarrt.
    »So ein Quatsch«, murmelte Magnolia und öffnete vorsichtig eine Schranktür. Ups, beinahe wäre ein Reisigbesen herausgefallen. Erwartungsvoll spähte sie hinein, doch außer einem Haufen Mäntel und dem ollen Besen schien er nichts Bemerkenswertes zu enthalten. Enttäuscht wollte sie die Schranktür wieder schließen, da spürte sie einen kalten Luftzug in ihrem Gesicht. »Nanu«, neugierig schob Magnolia die Mäntel beiseite … Im selben Moment durchfuhr sie ein beißender Schmerz. Eine knöcherne Kralle grub sich tief in ihre Schulter und zog sie zurück.
    »Tante Linette!«, keuchte sie.
    »Raus da, du kleine Kröte!«, krächzte Linette und ihre schwarzen Augen funkelten böse.
    »Ent … entschuldige«, stammelte Magnolia, »ich wollte bestimmt nicht rumschnüffeln, es war nur alles so merkwürdig, zuerst kam Serpentina aus dem Schrank und dann Jeppe und der sagte, ich sei dumm und wüsste nicht Bescheid, und da wollte ich …«.
    »Schon gut«, fiel Tante Linette ihr ins Wort und schaute Magnolia plötzlich wieder freundlich an. »Wir wollen dem Apotheker endlich die Salben und Kräuter bringen«, sagte sie, »er wird sicher schon auf uns warten. Sei so gut und hole die beiden Körbe aus der Küche, die ich gepackt habe. Ich kümmere mich inzwischen um die Fahrräder.« Vergessen war der Schrank.
    »Wir fahren auf Rädern nach Rauschwald?«, fragte Magnolia verblüfft.
    »Warum denn nicht? Fahrrad fahren ist gesund und macht Spaß. Ich fahre immer mit dem Rad.«
    »Hast du denn kein Auto?« (Die Frage war eigentlich überflüssig, denn Magnolia hatte noch nie ein Auto in der Nähe des Hauses gesehen.)
    »Nein, habe ich nicht und nun geh!«
    Magnolia lief in die Küche und holte die beiden enorm großen und enorm schweren Körbe. Es war ihr ein Rätsel, wie ihre Tante diese sperrigen Dinger auf dem Rad transportieren wollte.
    Vor dem Haus wartete Tante Linette bereits mit einem nigelnagelneu aussehenden Damenfahrrad in der Auffahrt. Für Magnolia lehnte exakt das gleiche Modell in der Brombeerhecke.
    »Hast du die extra für uns angeschafft?«, fragte Magnolia erstaunt.
    »Unsinn«, erwiderte ihre Tante barsch. »Gib mir die Körbe!«
    Nun beobachtete Magnolia fasziniert, wie ihre Tante versuchte, die Körbe an die Lenkstange zu hängen. Das erste Mal ließ sie das Rad unbekümmert los, um Magnolia die Körbe aus den Händen zu nehmen und schrie überrascht auf, als es scheppernd neben ihr zuBoden fiel. Sie schien tatsächlich zu glauben, es würde von ganz allein auf seinen zwei Rädern stehen bleiben.
    Beim nächsten Mal hielt sie das Rad mit zwei Fingern fest und ging athletisch in den Spagat, um nach einem der Körbe zu angeln. Das Rad bekam Schlagseite und schlug ihr hart in den Nacken, bevor es sie endgültig unter sich begrub.
    Beim dritten Versuch stürzten das Rad und Linette, noch bevor der zweite Korb den Lenker berührte. Tante Linette fluchte undamenhaft.
    Nach jahrelanger Übung sieht das nicht aus, dachte Magnolia.
    Ihre Tante warf ihr einen übellaunigen Blick zu und deutete dann herrisch mit dem spitzen Zeigefinger auf das Rad. Augenblicklich stand es wie einbetoniert da. Es schwankte nicht einmal, als sie die beiden schweren Körbe nacheinander an den Lenker hängte und

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