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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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habe?«
    Lachend winkte Una ab. »Danke, Brohmer, aber Magnolia wollte dir eigentlich bei der Arbeit zuschauen.«
    »Dann musst du morgen früh wiederkommen«, wandte sich Brohmer direkt an Magnolia, »ich habe jetzt nämlich Feierabend.«
    Neugierig blickte er Magnolia an. »Ich kenne dich nicht«, sagte er, »und ich würde mich sicher an dich erinnern, wenn wir einander vorgestellt worden wären. Es gibt nicht viele Menschenkinder, die der Kuss der Banshee zeichnet.«
    »Oh, ich bin Magnolia Steel, Linettes Großnichte«, erklärte Magnolia schnell, »und ich bin heute zum ersten Mal in … in … wie heißt dieses Dorf doch gleich? Ich fürchte ich habe seinen Namen vergessen.«
    »Unser Dorf heißt Hackpüffel«, antwortete Una an Brohmers Stelle.
    »Dann bist du die Enkelin von Dorette«, stellte Brohmer fest und blies zwei Rauchwölkchen in die Luft. »Sie war eine tapfere Frau.«
    »Ich habe sie leider nicht gekannt«, erwiderte Magnolia.
    »Man sagt, du hättest ihre Kräfte geerbt.« Listig blitzten Brohmers Augen auf. Magnolia fühlte sich unbehaglich. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.
    Sofort kam Una ihr zur Hilfe. »Wir müssen weiter«, erklärte sie,»sonst ist es zu dunkel, um noch etwas vom Dorf zu erkennen. Bis zum nächsten Mal, Brohmer.« Sie hob die Hand.
    »Danke«, sagte Magnolia, als sie wieder auf der Dorfstraße standen.
    »Brohmer ist neugierig wie ein junges Frettchen«, winkte Una ab. »Da drüben wohnt übrigens der Hutmacher.«
    »Meinst du nicht … Mützenmacher?«, lachte Magnolia.
    »Hutmacher«, beharrte Una, »er legt sehr viel Wert darauf, obwohl er tatsächlich meistens damit beschäftigt ist, Zipfelmützen zu nähen.«
    »Hier rechts, das ist unsere Schule. Bin ich froh, sie endlich hinter mich gebracht zu haben, und da oben … Siehst du das merkwürdige Baumhaus?«
    Magnolia legte den Kopf in den Nacken. Tatsächlich, zwischen zwei starken Astgabeln klemmte ein Miniaturschlösschen mit vielen Zwiebeltürmen, das so überhaupt nicht in die Landschaft passte.
    »Darin wohnt eine Koboldfamilie. Sie stammen aus irgendeinem alten Adelsgeschlecht und tragen ihre spitzen Nasen ganz schön hoch.« Una reckte ihre Stupsnase gen Himmel und stolzierte auf und ab.
    PATSCH – um Haaresbreite verfehlte sie ein Eimer Wasser, der vom Balkon des Schlösschens gekippt wurde.
    »Hüte deine Zunge, Una Rosenstolz!«, keifte eine schrille Frauenstimme, »oder ich sorge dafür, dass bei euch ständig die Milch sauer wird.«
    Magnolia konnte hinter der Balkonbrüstung nur einen roten Haarschopf erkennen, auf dem ein grünes Kopftuch wippte.
    »Das wagst du nicht, Halla«, gab Una wenig beeindruckt zurück. Trotzdem gingen sie zügig weiter, denn ein neuer Eimer mit Wasser wurde drohend über den Rand gehoben.
    »Ich würde gern noch das Gasthaus von Hackpüffel sehen«, sagte Magnolia, »ist es sehr weit dorthin?«
    »Ach was«, winkte Una ab. »Hier im Dorf ist nichts sehr weit voneinander entfernt. Es liegt nur ein Stück außerhalb. Übrigens aus gutem Grund, denn dort übernachten manchmal üble Gesellen. Orks und Trolle, denen niemand im Dunkeln begegnen möchte, schon gar nicht, wenn sie betrunken sind.«
    Jacko und Linette führten währenddessen ein sehr ernsthaftes Gespräch. Gleich nachdem Paula die Tür hinter sich geschlossen hatte, rückten sie zusammen.
    »Es ist so weit«, sagte Jacko ohne Umschweife, »der Schlürfer traut sich wieder hinaus. Er schickt bereits seine Späher aus. Letzte Woche hat einer der Dunkelelfen am Bach Schattenkrieger beobachtet. Das wäre ihm fast zum Verhängnis geworden. Sie nahmen sofort seine Verfolgung auf und hetzten ihn durch den Wald. Nur seiner Schnelligkeit hat er es zu verdanken, dass er noch am Leben ist.«
    Linette wiegte bedenklich den Kopf. »Hört es denn niemals auf?«, murmelte sie.
    »Nicht so lange Graf Raptus am Leben ist«, antwortete Jacko und bitter fügte er hinzu: »Wenn man das Leben nennen kann.«
    Sie schwiegen eine Weile. Umständlich blies Jacko das Feuer im Kamin an.
    »Heute habe ich eine weitere beunruhigende Beobachtung gemacht. Den ganzen Tag über gab es auf der Burg ungewöhnliche Aktivitäten. Es war ein ständiges Kommen und Gehen, so als bereiteten sie sich auf etwas vor.«
    »Was könnte das sein?«, fragte Linette beunruhigt.
    »Wenn ich das wüsste.« Jacko kratzte sich den weißen Bart. »Ich will nichts herbeireden, aber gestern Nacht schleppten zwei Norgen einen zusammengerollten Teppich auf

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