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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Kumpane zu sich heran. Die ließen sich nicht lange bitten und rutschten ebenfalls auf die Bank. Dass am anderen Ende sechs Zwerge zu Boden fielen, störte sie nicht im Geringsten.
    Die gute Stimmung war futsch. Unmut machte sich wegen dieser Störenfriede breit. Der Gesang verstummte und an den hinteren Tischen dachte man bereits laut darüber nach, ob man sich so ein Benehmen gefallen lassen müsste.
    Solange noch Speisen auf dem Tisch standen, stopften die Trolle in sich hinein, was ging. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie bemerkten, dass die Stimmung nicht mehr so ausgelassen war wie bei ihrem Eintreten. Sie wurden missmutig.
    »Muuusig!!«, brüllte einer und schlug mit seinen haarigen Pranken auf den Tisch, dass Platten und Teller hochsprangen.
    Der Akkordeonspieler hielt es nun doch für klüger, sich möglichst unauffällig davonzuschleichen. Zu spät. Einer der Trolle packte ihn an seiner Jacke und setzte ihn mit Schwung auf den Tisch. Der Musikant schwitzte Wasser und Blut, denn die Trolle, inzwischen waren es neun, glotzten ihn mit ihren breiten, dummen Gesichtern bösartig an.
    Ängstlich sah sich der Akkordeonspieler nach seinen Freunden um. Die waren zwar aufgesprungen, machten aber keinerlei Anstalten einzugreifen. Unschlüssig tuschelnd standen sie herum.
    »Los du, Muuusig!« Der Troll stieß dem Zwerg seinen Zeigefinger in die Rippen, dass dieser keuchte. Was blieb dem armen Kerl da anderes übrig, als zitternd zu spielen.
    »Aaah, hoohoohoo!!«, johlten die Trolle sowie die Musik begann.
    Konstantin Kerbelkraut kam aus der Küche und erkannte mit einem Blick die Situation.
    »Meine Herren!«, rief er und versuchte seiner Stimme einen autoritären Klang zu geben.
    »Meine Herren, bitte belästigen Sie meine Gäste nicht. Ich bin sonst gezwungen, Sie des Hauses zu verweisen!«
    Die erhoffte Wirkung blieb aus. Die Trolle glotzten sich an und brachen in brüllendes Gelächter aus.
    »Hohoho, Gerbelgraud … bring uns Wein un Bier, aber schnell …!«
    »Warum nehmen wir ihm nich gleich den Schlüüsel zum Weingella ab?«, wollte ein anderer wissen.
    »Jo, wir holen uns selbs Wein und schdäggen Gerbelgraud in ein Fass.«
    »Hoho! Jo, wir machen eine Schnabsbohne aus ihm.« Der Troll, der diesen netten Vorschlag gemacht hatte, zögerte nicht länger. Er klemmte sich den zappelnden Kerbelkraut unter den Arm und stampfte mit ihm in Richtung Tür.
    Mit angehaltenem Atem hatten Magnolia und Una das Geschehen beobachtet. Das Amulett pulsierte warm und rot auf Magnolias Brust. Sie hatte in der Eile des Aufbruchs vergessen, es abzulegen und war nun froh, es bei sich zu haben.
    »Was, wenn der Troll Ernst macht?«, flüsterte Una ängstlich.
    »Wir müssen etwas unternehmen«, erwiderte Magnolia mit kieksender Stimme. »Und zwar jetzt.«
    »Lass ihn los, du stinkendes Warzenschwein!«, waren die unglaublichen Worte, die Magnolia sich gleich darauf rufen hörte.
    Der Troll drehte sich um – alle Trolle drehten sich um. Sie glotzten Magnolia stumpfsinnig an. Dann verzogen sich ihre Münder zu einem höhnischen Grinsen und sie beschlossen, sie nicht weiter zu beachten.
    »Ich habe gesagt, du sollst Herrn Kerbelkraut loslassen!« Magnolia wunderte sich selbst über die Schärfe in ihrer Stimme. Sie war von ihrem Platz aufgestanden und ging drohend auf den Troll zu. Dabei ließ sie ihn nicht aus den Augen.
    Nun blieb der Kerl, der sich Kerbelkraut unter den Arm geklemmt hatte, abermals stehen. Er fing langsam an, sich über diese Störung zu ärgern.
    »Halt die Klappe, Mädchen«, fauchte er, »sons schdägge ich dich dazu.«
    »Gude Idee, zwei Schnabsbohnen.« Sein Kumpel stieß Magnolia grob vor die Brust, dabei kam er mit ihrem Amulett in Berührung und zuckte aufbrüllend zurück. Das Amulett glühte und der Troll hatte sich seine haarige Pranke verbrannt. Der Schmerz machte ihn wild. Wütend packte er Magnolia und zerrte sie hinter sich her. In seinem Zorn bemerkte er nicht einmal Una, die ihn unablässig in die Kniekehle trat. Verzweifelt ließ sie schließlich von dem Troll ab und wandte sich an die untätigen Zwerge.
    »Verdammte Feiglinge!!«, schrie sie. »Steht nicht länger herum, helft ihr!!«
    Da kam endlich Leben in sie. Sie griffen sich Bierkrüge und alles, was sonst in einem Kampf zu gebrauchen war, und stürzten sich auf die verblüfften Trolle.
    Kampfgebrüll und Schmerzensschreie gellten durch den Raum. Hier und dort schlug ein durch die Luft geschleuderter Zwerg mit einem dumpfen Aufprall

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