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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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wie in einem dicken Federbett und schwebte sanft zu Boden.
    »Wenn du nur dein dämliches Gesicht sehen könntest!«, rief Jörna ihm zu. »Hast du allen Ernstes geglaubt, sie lassen uns hier munter unsere ersten Flugversuche unternehmen, ohne für unsere Sicherheit zu sorgen?«
    Magnolia versuchte so auszusehen, als hätte sie so etwas Dummes nie geglaubt. Aber wenn die Sache so stand, konnte man selber ja auch ein paar gewagtere Manöver ausprobieren. Sie drückte Huckebein in den Sturzflug und fing ihn erst kurz über dem Boden wieder ab. Es war unbeschreiblich, dieses Kribbeln im ganzen Körper. Wahnsinn.
    »Was hältst du von einem Wettflug?«, rief sie Jörna übermütig zu und stieg blitzschnell auf.
    »Bin dabei«, sagte Jörna. »Auf die Plätze fertig los!« Und als hätten sie nur darauf gewartet, zu zeigen, was in ihnen steckt, schossen die beiden Besen pfeilschnell hinüber zum dunklen Wald.
    Magnolia rauschten die Ohren, sie klammerte sich an ihrem Besenstiel fest und schloss einfach die Augen. Dann hatte Huckebein Baldur um zwei Besenlängen geschlagen. Jubelnd sah sie sich nach Jörna um.
    »Reines Glück«, schnaufte die und versuchte eine Spirale zu fliegen. Unglücklicherweise verlor sie dabei ihren Hut und so blieb den beiden nichts anderes übrig, als eine geschlagene Stunde danach zu suchen, bevor sie ihn auf einer Tannenspitze entdeckten.
    Erschöpft kehrten sie auf den Festplatz zurück. Magnolia machte sich im Tiefflug auf die Suche nach ihrer Tante. Wo steckte sie bloß? Es war in diesem Gewühl wahrhaftig nicht einfach, sie zu finden. Manche Hexen reisten bereits ab. Andere tobten noch ausgelassen um das Hexenfeuer oder genossen die Reste des Spießbratens. Magnolia knurrte der Magen.
    Endlich entdeckte sie ihre Tante zwischen den Pogo tanzenden Hexen auf der Tanzfläche. Sie landete neben Jörna, die ebenfalls warten musste, weil ihre Mutter auch nicht genug von dieser Keilerei kriegen konnte.
    »Wenn sie sich nur amüsieren, sterbe ich gern den Hungertod«, sagte Magnolia trocken.
    »Da hinten verkaufen sie Spießbraten zum halben Preis.«
    »Ich weiß, leider hat meine Rabentante mich völlig mittellos zurückgelassen. Ich habe keinen Cent in der Tasche.«
    »Dann lade ich dich ein«, lachte Jörna. »Ich kann doch nicht zusehen, wie meine neue Freundin elendig verhungert.«
    Fünf Minuten später saßen sie vor dem besten Spießbraten, den Magnolia je gegessen hatte.
    »Was machst du bis zum Unterricht im Januar?«, fragte sie mit vollem Mund.
    Jörna zuckte die Schultern und pulte sich ein paar Fleischfasern aus den Zähnen. »Keine Ahnung. Wir sind erst vor zwei Wochen nach Wurmstadt gezogen und gerade dabei, uns einzurichten. Wir wohnen übrigens in einem alten Gutshof mit fünfzehn Kaminen. Wenn du magst, kannst du mich dort besuchen. Wurmstadt ist gar nicht weit von Rauschwald entfernt.«
    »Eine fabelhafte Idee«, sagte da eine tiefe Stimme direkt hinter ihnen. »Ich bestehe allerdings darauf, dass du deine Tante mitbringst.«
    »Darf ich vorstellen? Meine Mutter. Mama, das ist Magnolia.«
    Linette und Miranda hatten sich endlich von der Tanzerei verabschiedet und setzten sich zu den Mädchen.
    Magnolia mochte Jörnas Mutter vom ersten Augenblick. Sie war eine lustige Hexe und kannte mindestens fünfzig haarsträubende Geschichten aus ihrer eigenen Junghexen-Zeit. Gerade erzählte sie, wie sie in einer lauen Sommernacht über den Prater geflogen und dabei den Gondeln des Riesenrads zu nahe gekommen war.
    »Ihr könnt euch die Gesichter vorstellen, die Gondel war voll besetzt.« Miranda lachte. »Am nächsten Tag stand in der Zeitung …«
    Magnolia wurde schläfrig. Sie war satt und zufrieden, die Glut des heruntergebrannten Hexenfeuers wärmte ihr anheimelnd den Rücken. Von ihr aus konnte es hier ewig so weitergehen.
    Linette bedachte ihre Nichte mit einem liebevollen Blick.
    »Wir werden uns jetzt auf den Heimweg machen, bevor Magnolia einschläft und ich sie auf ihrem Besen festbinden muss. Es war nett, dich und deine Tochter kennenzulernen, Miranda.«
    »Meinetwegen müssen wir nicht aufbrechen.« Magnolia unterdrückte ein Gähnen.
    »Bist du sicher?« Tante Linette rief ihren Besen. Er hieß übrigens Hugin, der Gedanke.
    »Und wie heißt dein Zauberstab?«, wollte Magnolia wissen. Typisch, dass ihre Tante so etwas Wichtiges nie erzählt hatte.
    »Er heißt Munin, die Erinnerung. Sie haben berühmte Namensvettern.«
    »Götter, Riesen, Zwerge?«, fragte Magnolia schief

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