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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Anzahl an guten Verstecken. Dabei war Jörna entschieden im Vorteil. Zum einen kannte sie sich im Haus bestens aus, zum anderen konnte sie die Kamine als Verbindungstür zu den anderen Zimmern nutzen. Selbst wenn in ihnen das Feuer lichterloh brannte.
    Magnolia hegte den finsteren Verdacht, dass Jörna die Verstecke wechselte, während sie auf der Suche nach ihr über die Treppen hastete.
    Der Nachmittag verging wie im Flug und bald wurde es Zeit für den Heimweg. Kein besonders verlockender Gedanke, denn zu allem Überfluss hatte es auch noch angefangen zu schneien.
    Tief gebeugt saßen Magnolia und Linette auf ihren Besen. Die dicken Flocken flitzten ihnen wie Geschosse entgegen und Magnolia kam es vor, als seien sie in einen Asteroidenschauer geraten. Schließlich waren beide heilfroh, zu Hause anzukommen.
    Am nächsten Morgen war die Welt vor Magnolias Fenster in Watte gepackt. Der Schnee lag wie Zuckerguss auf Zaunpfählen und Wegen.
    Linette wickelte ihrer Nichte einen dicken grauen Wollschal um den Kopf. Noch nicht einmal bei diesem Wetter ließ sie sich dazu überreden, dass Magnolia für den Schulweg den Besen benutzen durfte.
    »Es ist einfach unmöglich, heute Morgen mit dem Rad zu fahren«, maulte Magnolia.
    »Da hast du vollkommen recht und deshalb werden wir auch zu Fuß gehen.«
    Auf halber Strecke musste selbst Tante Linette zugeben, dass es spaßigere Dinge gab, als durch kniehohen Schnee zu stapfen. Alle Augenblicke fuhr ein Schneepflug vorbei und begrub sie unter einer weißen Fontäne. Sie brauchten eine geschlagene Stunde bis nach Rauschwald. Doch diesmal war Magnolia nicht die Einzige, die zu spät kam.
    »Die Mümmel ist auch eben erst gekommen«, tröstete Birte sie. »Ich glaube, niemand, der außerhalb der Stadtmauern wohnt, hat es heute Morgen rechtzeitig geschafft.«
    »Sind wir wenigstens noch vollzählig?«, fragte Niklas. »Oder hat der unheimliche Meuchler wieder zugeschlagen? He, das sollte ein Witz sein«, brummte er, als niemand darüber lachte.
    Zum Schulschluss strahlte die Sonne und Magnolia stöhnte insgeheim, als sie ihre Tante vor dem Schultor erblickte. Seit Tante Linette sie regelmäßig von der Schule abholte, hatte niemand mehr Lust, mit Magnolia zu gehen. Selbst Birte begleitete lieber Merle. »Weil man sich in Gegenwart eines Erwachsenen nicht über die wirklich wichtigen Dinge unterhalten kann.« Das fand Magnolia ja auch, aber was sollte sie machen? Tante Linette ließ sich einfach nicht abschütteln.
    Am Abend setzten erneut heftige Schneefälle ein und von nun anschneite es Tag und Nacht. An den Straßen türmte sich der beiseite geräumte Schnee, und als dann auch noch ein scharfer Ostwind aufkam, gab der Räumdienst seine Arbeit auf. Die Fahrzeuge kamen einfach nicht mehr gegen die Schneemassen an.
    Herrn Gregorio blieb nichts anderes übrig, als die Schule zu schließen, da es für die Schüler der umliegenden Dörfer unmöglich war, zum Unterricht zu erscheinen.
    Eingeschneit und abgeschnitten von der Außenwelt. Irgendwie abenteuerlich fand Magnolia. Wie gut, dass Tante Linettes Speisekammer gut gefüllt war, so konnten sie locker die nächsten vierzehn Tage überstehen.
    Es waren ruhige Tage. Einmal kam ein Brief von Magnolias Mutter. (Linette war auf ihrem Besen heimlich zur Post geflogen.) Sie schrieb darin, wie gut es ihr in Amerika gefiel und wie sehr ihre Arbeit sie in Anspruch nehme. Trotzdem spiele sie mit dem Gedanken, zu Weihnachten die Strapazen eines Atlantikflugs auf sich zu nehmen, um ihr schmerzlich vermisstes Kind am Heiligen Abend in die Arme zu schließen. Versprechen könne sie allerdings nichts.
    Magnolia lachte trocken auf. Schmerzlich vermisstes Kind! Ihre Mutter hatte ein Faible für Theatralik, dies war erst der zweite Brief, den sie ihr geschrieben hatte. Soll sie doch bleiben, wo der Pfeffer wächst, dachte sie wütend.
    Um Runa nicht vorzugreifen, hatte Linette den nachmittäglichen Unterricht eingestellt. Stattdessen brachte sie Magnolia das Stricken bei.
    »Ein Handwerk, das man nicht früh genug erlernen kann. Eine Schande, dass du es nicht schon längst beherrschst.«
    »Das ist ein Oma-Sport«, schimpfte Magnolia und hielt die Stricknadeln wie Spieße.
    »Halte die Nadeln nicht so aggressiv, es sieht aus, als wolltest du mich damit erstechen«, tadelte Tante Linette und zeigte Magnolia geduldig, wie man es richtig macht. Magnolia gab es zwar nicht zu,aber schon bald fand sie Gefallen an diesem Oma-Sport. Es war so herrlich

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