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Magnus Jonson 01 - Fluch

Titel: Magnus Jonson 01 - Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht. Ich habe keine Vorstellung, wie lange das sein wird.«
    »Meine Schwester hat ein freies Zimmer in ihrer Wohnung. Ist ein nettes Haus, sehr zentral gelegen, in Þingholt. Das Zimmer könntest du mieten. Sie würde dir nicht viel berechnen.«
    Magnus hatte noch gar keine Gedanken auf Geld, Unterkunft, Kleidung, Lebenshaltungskosten verschwendet; er war einfach nurfroh, am Leben zu sein. Aber im Hotel aus dem Koffer zu leben würde schnell lästig werden, und Árnis Schwester könnte die schnelle, einfache Lösung des Problems sein. Und es war billig. Das könnte wichtig werden. »Klar, ich schau mir’s mal an.«
    »Super. Ich kann dich heute Abend vorstellen, wenn du Lust hast.«
    Der Kaffee war nicht schlecht. Isländer tranken viele Tassen täglich – die ganze Gesellschaft lief auf Koffein. Vielleicht war das einer der Gründe, warum Isländer niemals lange stillsaßen.
    »Ich bin mir sicher, dass ich den Namen Isildur schon mal irgend wo gehört habe«, sagte Magnus. »Vielleicht ein Mitschüler von damals. Aber das hätte Vigdís bei ihrer Suche ja herausbekommen müssen.«
    »Wahrscheinlich aus dem Film«, sagte Árni und trank wieder einen Schluck Kaffee.
    »Film? Was für ein Film?«
    » Die Gefährten . Hast du den nicht gesehen? Der erste Teil aus der Trilogie Der Herr der Ringe .«
    »Nein, den Film habe ich nicht gesehen, aber ich kenne das Buch. Isildur kommt also darin vor, ja? Was ist er denn, einer von den Elben?«
    »Nein, er ist ein Mensch«, erwiderte Árni. »Am Anfang des Films gelangt er in den Besitz des Rings, verliert ihn dann aber in einem Fluss. Gollum findet ihn später wieder.«
    »Árni! Warum hast du das nicht bei der Besprechung gesagt?«
    »Ich wollte erst, aber dann dachte ich, die anderen würden mich auslachen. Das machen sie nämlich manchmal ganz gern. Außerdem hat es ja wohl nichts mit dem Fall zu tun.«
    »Aber sicher hat es das!« Magnus konnte sich gerade noch zu sammenreißen, Árni nicht als Idiot zu beschimpfen. »Kennst du die Völsunga-Saga?«
    »Aus der Schule, glaub ich«, sagte Árni. »Die handelt von Sigurd, Brynhild und Gunnar, nicht? Vom Drachen und vom Schatz.« »Und vom Ring. Darin kommt ein verzauberter Ring vor. Es istdie isländische Version des Nibelungenlieds, auf dem der Ring -Zyklus von Wagner basiert. Ich wette, Tolkien kannte die Saga auch. Und Steve Jubb hat gesagt, es wäre seine Lieblingssaga – wahrscheinlich die einzige, die er wirklich gelesen hat. Er ist Herr der Ringe -Fan und hat einen Freund mit demselben Fimmel, der den Spitznamen Isildur trägt.«
    »Also ist Isildur gar kein Isländer?«
    Magnus schüttelte den Kopf. »Nein, wahrscheinlich ist er ebenfalls Trucker aus Yorkshire. Wir müssen mit Baldur sprechen.«
    Panik huschte über Árnis Gesicht. »Meinst du wirklich, das ist wichtig?«
    »Allerdings«, sagte Magnus. »Das ist ein Anhaltspunkt. In einer Mordermittlung untersucht man jeden möglichen Anhaltspunkt.« »Hm ... vielleicht gehst du besser allein zu Baldur.«
    »Ach, bitte, Árni! Ich werde ihm schon nicht verraten, dass du die ganze Zeit wusstest, wer Isildur ist. Los, komm!«

    Sie mussten eine Stunde warten, ehe Baldur vom Gerichtsgebäude auf der Lækjargata zurückkam, aber er wirkte erfreut. »Wir können Steve Jubb drei Wochen lang festhalten«, sagte er, als er Magnus erblickte. »Und ich habe einen Durchsuchungsbeschluss für sein Hotelzimmer.«
    »Das heißt, er kommt nicht auf Kaution raus?«, fragte Magnus.
    »In Island gibt es keine Kaution für Mordverdächtige. Wir haben normalerweise drei Wochen Zeit für die Ermittlungen, dann müssen wir der Verteidigung die Beweismittel übergeben. Wenn wir hier mit Jubb fertig sind, wird man ihn ins Gefängnis nach Litla Hraun bringen. Das wird ihm zu denken geben.«
    »Gefällt mir«, sagte Magnus.
    »Komisch ist: Er hat einen neuen Anwalt. Wir haben ihm einen jungen Kerl besorgt, der seit zwei Jahren mit dem Studium fertig ist, aber er hat ihn sofort gefeuert und stattdessen Kristján Gylfason engagiert, so ungefähr den erfahrensten Strafverteidiger in Island.
    Irgendjemand unterstützt ihn; derjenige hat den Anwalt besorgt und bezahlt ihn auch. Kristján ist nicht gerade billig. Das Hótel Borg übrigens auch nicht.«
    »Isildur?«, fragte Magnus.
    Baldur zuckte mit den Achseln. »Kann sein. Wer auch immer das ist.«
    »Wir haben vielleicht eine Idee.«
    Baldur hörte sich Magnus’ Theorie an und legte

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