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Magnus Jonson 01 - Fluch

Titel: Magnus Jonson 01 - Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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Antwort.
    Außerdem hatte er Spuren eines Isildur gefunden. Eine Person mit diesem Nickname versuchte, einen Online-Übersetzungsdienst für die Sprache Quenya aufzubauen, eine von Tolkiens komplizierterenelbischen Sprachen. Ob es derselbe Isildur war oder ein anderer Herr der Ringe -Fanatiker gleichen Namens, konnten sie nicht sagen.
    Magnus ging zu seinem Computer zurück. Er hatte Glück: Eine kurze E-Mail von Isildur war eingegangen.

    Hi, Matt,
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    Isildur

    Magnus tippte auf einige Tasten, es erschien eine lange Kette von Zeichen und Ziffern: der E-Mail-Header.
    Volltreff er.
    »Árni, gibt es bei euch jemanden in der Computertechnik, der einen E-Mail-Header für mich checken könnte?«
    Árni machte ein zweifelndes Gesicht. »Heute ist Samstag. Die werden alle zu Hause sein. Ich könnte versuchen, jemanden zu erreichen, aber das wird eine Weile dauern. Vielleicht müssen wir bis Montag warten.«
    Montag war nicht gut. Magnus schaute auf die Uhr. In Boston war es jetzt ungefähr Mittag. Johnny Yeoh war ein Angestellter, kein Polizeibeamter, aber er war einer dieser Freaks, die alles stehen und liegen ließen, wenn sie bei einer interessanten Sache helfen konnten. Magnus hatte einen guten Draht zu Johnny gehabt, besonders nachdem er dafür gesorgt hatte, dass der Computerspezialist ein großes Lob für seine Mithilfe bei der Ergreifung des Mörders von Brookline bekam. Dies wäre genau die Art von Aufgabe, bei der Johnny das Wasser im Mund zusammenlief.
    Magnus tippte schnell eine Nachricht und kopierte den Header von Isildurs E-Mail hinein. Er vergewisserte sich, dass der Text keinen Hinweis enthielt, der darauf schließen ließ, dass er sich gerade nicht in irgendeiner Stadt mitten in Amerika befand. Kurzüberlegte Magnus, ob er Johnnys Adresse bei der Bostoner Polizei über Agent Hendricks benutzen sollte. Nur würde er die Antwort dann nicht vor Montag erhalten. Er brauchte sie schneller.
    Magnus hatte noch Johnnys private E-Mail-Adresse im Kopf – im vergangenen Jahr hatte er sie oft genug benutzt. Er wog die Risiken gegeneinander ab. Es konnte nicht sein, dass Johnny Yeoh überwacht wurde, weil er möglicherweise irgendwann von Magnus kontaktiert würde. Und auch wenn Lenahan eine Menge Kumpel bei der Polizei hatte, war es höchst unwahrscheinlich, dass Johnny einer von ihnen war.
    Magnus tippte Johnnys Adresse ein und drückte auf »Senden«. Mit ein bisschen Glück würde er am nächsten Morgen wissen, wer Isildur war.

Þingholt lag im zentralen Postbezirk 101 von Reykjavík, eine Ansammlung von kleinen bunten Häusern, die sich unter der imposanten Kirche an den Hang klammerten. Hier wohnten die Künstler, die Designer, Schriftsteller, Dichter und Schauspieler, kurz: die Coolen und Angesagten.
    Es war nicht gerade die klassische Gegend für einen Polizisten, aber gerade deswegen gefiel sie Magnus.
    Direkt hinter der Galerie, der Magnus am Nachmittag einen Besuch abgestattet hatte, bog Árni in eine ruhige Straße ein und hielt vor einem kleinen Haus, offensichtlich dem winzigsten in der ganzen Straße. Die Betonmauern waren cremefarben gestrichen, das Dach war aus grasgrünem Wellblech und besaß nur ein einziges Fenster. Die Farbe von Mauerwerk und Dach blätterte ab, und das Gras im kleinen Garten an der Seite wucherte unkontrolliert. Dennoch erinnerte es Magnus an das Haus, in dem er aufgewachsen war.
    Árni drückte auf die Klingel. Er wartete. Klingelte erneut. »Wahrscheinlich schläft sie.«
    Magnus sah auf die Uhr. Es war erst sieben Uhr. »Dann ist sie aber früh im Bett.«
    »Nein, sie ist noch gar nicht aufgestanden!«
    In dem Augenblick ging die Tür auf, und vor ihnen stand ein sehr großes, schwarzhaariges Mädchen mit blassem Gesicht in einem knappen T-Shirt und kurzer Hose. »Árni!«, sagte sie. »Wieso weckst du mich um diese Uhrzeit?«
    »Was stimmt denn nicht mit der Uhrzeit?«, entgegnete Árni. »Können wir reinkommen?«
    Die junge Frau nickte, senkte langsam den Kopf und trat zurück, um die beiden einzulassen. Sie gingen durch den Flur in ein kleines Wohnzimmer, auf dessen glänzendem Holzboden ein langes blaues Sofa, ein großer Fernseher und zwei Sitzsäcke standen. Ein Regal ächzte unter der Last seiner Bücher. Die Wände waren holzvertäfelt; die längste Wand war in einem Muster aus blauen, grünen und gelben Kreisen gestrichen, das an eine

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