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Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Titel: Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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vier Uhr fünfundzwanzig, als das Verhör begann. Aber der feierliche Augenblick, der fast dramatisch zu nennen war, war der, in dem der Entschluss gefasst wurde.
    Maigrets Handlungsweise überraschte alle, die mit ihm in dem Haus in der Rue de la Ferme an die Arbeit gegangen waren. Seit dem Morgen schon lag etwas Ungewöhnliches in der Art, wie der Kommissar die Operation leitete. Es war nicht die erste Hausdurchsuchung dieses Umfangs, an der sie teilnahmen, aber diese nahm, je weiter man damit vorankam, einen Charakter an, der sie von den anderen unterschied. Es war schwierig, es in Worte zu fassen. Janvier merkte es als Erster, weil er den Chef am besten kannte. Als er ihnen die Arbeit zuwies, hatte Maigret ein kleines, fröhliches, fast wildes Funkeln in den Augen gehabt; er hatte sie im Haus ein wenig so losgelassen, als hetze er eine Meute auf eine frische Spur und stachle sie nicht mit Worten an, sondern mit seinem ganzen Verhalten.
    War es eine persönliche Angelegenheit zwischen ihm und Guillaume Serre geworden? Genauer: Hätten sich die Ereignisse auf die gleiche Weise abgespielt, hätte Maigret die gleiche Entscheidung im gleichen Moment getroffen, wenn der Mann aus der Rue de la Ferme ihm nicht körperlich und psychisch überlegen gewesen wäre?
    Er schien von Anfang an darauf gebrannt zu haben, sich mit ihm zu messen.
    Bei anderen Gelegenheiten hätte man ihm alle möglichen Beweggründe unterstellen und sich fragen können, ob er nicht ein mehr oder minder perverses Vergnügen daran fand, im Haus das Unterste zuoberst zu kehren.
    Sie hatten selten Gelegenheit, in einem Heim wie diesem zu arbeiten, wo alles friedlich und harmonisch, von einer dumpfen Harmonie in Moll war, wo der älteste Krimskrams nicht lächerlich anmutete und wo man nach stundenlangem hartnäckigen Suchen nicht eine einzige verdächtige Kleinigkeit aufgespürt hatte.
    Als um drei Uhr vierzig seine Worte gefallen waren, war noch immer nichts gefunden worden. Eine gewisse Verlegenheit herrschte bei den an der Durchsuchung Beteiligten, die schon damit rechneten, dass sich der Chef mit einer Entschuldigung zurückziehen würde.
    Was hatte für Maigret den Ausschlag gegeben? Wusste er es selbst? Janvier ging sogar so weit, ihn zu verdächtigen, zu viele Aperitifs getrunken zu haben, als Maigret gegen ein Uhr auf der Terrasse des Bistros gegenüber einen Bissen essen ging. Als er wiederkam, hatte er tatsächlich eine Pernodfahne.
    Eugénie hatte nicht für ihre Herrschaft gedeckt. Mehrmals war sie gekommen und hatte bald der alten Madame Serre, bald dem Zahnarzt etwas ins Ohr geflüstert. Zu einer bestimmten Zeit hatte man die Mutter im Stehen in der Küche essen sehen, wie in einem Haus, in dem man beim Umzug ist, und kurz darauf hatte die Putzfrau Guillaume, der sich weigerte hinunterzugehen, ein belegtes Brot und eine Tasse Kaffee heraufgebracht.
    Man nahm sich dann den Dachboden vor. Das war der intimste Teil des Hauses, intimer als die Schlafzimmer und die Wäscheschränke.
    Er war geräumig und erhielt sein Licht durch Dachluken, die zwei große leuchtende Rechtecke auf den grau wirkenden Fußboden warfen. Janvier hatte zwei lederne Gewehrfutterale geöffnet, und einer der Männer vom Erkennungsdienst hatte die Waffen untersucht.
    »Gehören die Ihnen?«
    »Sie gehörten meinem Schwiegervater. Ich bin nie auf die Jagd gegangen.«
    Eine Stunde zuvor war in Guillaumes Zimmer ein Revolver gefunden und untersucht worden. Maigret hatte ihn zu dem Stapel von Gegenständen gelegt, die zur weiteren Überprüfung mitgenommen werden sollten.
    Dieser Stapel enthielt alles Mögliche, einschließlich der Kartei des Zahnarztes und der in einem Vertiko im Schlafzimmer der alten Dame entdeckten Sterbeurkunden ihres Mannes und ihrer ersten Schwiegertochter.
    Man sah auch einen Anzug dabei, an dessen Rockärmel Janvier einen kleinen Riss bemerkt hatte und von dem Guillaume Serre behauptete, er habe ihn seit ungefähr zehn Tagen nicht mehr getragen.
    Man irrte zwischen den alten Koffern, den Kisten, den wackligen Möbeln herum, die auf den Speicher geschafft worden waren, weil sie nicht mehr benutzt wurden. In einer Ecke fand sich ein altmodisches Kinderstühlchen mit bunten Kugeln beidseits der Tischplatte und auch ein Schaukelpferd ohne Schwanz und Mähne.
    Man hatte keine reguläre Mittagspause gemacht. Die Männer waren der Reihe nach etwas essen gegangen, und Moers hatte sich mit einem belegten Brot begnügt, das der Fotograf ihm mitgebracht

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