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Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange

Titel: Maigret - 38 - Maigret und die Bohnenstange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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stopfte dann mit langsamen, sorgfältigen Bewegungen das halbe Dutzend Pfeifen, die vor ihm aufgereiht waren.
    Es kam selten vor, dass jemand in Serres Lage so lange durchhielt, ohne Fragen zu stellen, ohne nervös zu werden, ohne abwechselnd ein Bein über das andere zu schlagen.
    Endlich wurde an die Tür geklopft. Es war der Fotograf, der während des ganzen Tages dabei gewesen war und den Maigret mit einem Sonderauftrag betraut hatte. Er übergab dem Kommissar den noch feuchten Abzug eines Dokuments.
    »Danke, Dambois. Sie bleiben oben. Gehen Sie nicht weg, ohne mir Bescheid zu sagen.«
    Er wartete, bis sich die Tür wieder geschlossen hatte, und zündete sich dann eine der Pfeifen an.
    »Würden Sie mit Ihrem Stuhl näher heranrücken, Monsieur Serre?«
    Sie saßen einander genau gegenüber, getrennt durch den breiten Schreibtisch, über den hinweg Maigret das Dokument reichte, das er in der Hand hielt.
    Er tat das, ohne etwas dabei zu sagen. Der Zahnarzt nahm das Blatt entgegen, holte eine Brille aus der Tasche, las es aufmerksam und legte es auf den Schreibtisch.
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    Die Fotografie zeigte eine Seite aus dem Geschäftsbuch des Eisenwarenhändlers, diejenige, auf welcher der Verkauf der zweiten Fensterscheibe und des zweiten halben Pfundes Kitt eingetragen war.
    »Sie sind sich klar darüber, was das bedeutet?«
    »Muss ich das so verstehen, dass ich unter Anklage gestellt bin?«
    Maigret zögerte.
    »Nein«, entschied er. »Offiziell sind Sie als Zeuge vorgeladen. Wenn Sie es jedoch wünschen, bin ich bereit, Sie unter Anklage zu stellen, genauer gesagt: den Staatsanwalt zu ersuchen, Sie unter Anklage zu stellen, was Ihnen ermöglichen würde, sich von einem Anwalt beraten zu lassen.«
    »Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich keinen Anwalt wünsche.«
    Das war erst das Vorgeplänkel. Zwei Schwergewichtler waren dabei, sich zu beobachten, sich mit Blicken zu messen, einander abzutasten in diesem Büro, das zu einer Art Boxring wurde. Im Inspektorenzimmer, wo Janvier seinen Kollegen gerade über die jüngsten Ereignisse berichtet hatte, war es still geworden.
    »Ich glaube, das wird lange dauern!«, hatte er zu ihnen gesagt. »Der Chef ist wild entschlossen!«
    Sie wussten alle, was das bedeutete, und Janvier war der Erste, der seine Frau anrief, um ihr zu sagen, sie solle sich keine Sorgen machen, wenn er die Nacht über wegbliebe.
    »Sie sind herzkrank, Monsieur Serre?«
    »Ich leide an Herzerweiterung, wie Sie wahrscheinlich auch.«
    »Ihr Vater ist an einer Herzkrankheit gestorben, als Sie siebzehn waren, nicht wahr?«
    »Siebzehneinhalb.«
    »Ihre erste Frau ist infolge einer Herzerkrankung verstorben. Ihre zweite Frau war ebenfalls herzkrank.«
    »Nach den Statistiken erleiden ungefähr dreißig Prozent der Menschen den Tod durch Herzversagen.«
    »Haben Sie eine Lebensversicherung abgeschlossen, Monsieur Serre?«
    »Seit meiner Kindheit.«
    »Ach ja, ich habe die Police vorhin gesehen. Ihre Mutter ist, wenn ich mich recht erinnere, nicht versichert.«
    »Das stimmt.«
    »Ihr Vater war es?«
    »Ich glaube.«
    »Ihre erste Frau auch?«
    »Ich habe Sie die Unterlagen mitnehmen sehen.«
    »Und Ihre zweite Frau?«
    »Das ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Ungewöhnlich ist es doch aber, eine Summe von mehreren Millionen Bargeld und Gold in einem Geldschrank aufzubewahren.«
    »Meinen Sie?«
    »Würden Sie mir sagen, warum Sie dieses Geld bei sich zu Hause behalten, wo es keine Zinsen bringt?«
    »Ich nehme an, dass heutzutage Tausende von Leuten in derselben Lage sind wie ich. Sie vergessen die Währungsgesetze, die mehrfach eine Panik ausgelöst haben, die Sondersteuern und die schleichende Geldentwertung …«
    »Ich verstehe. Sie geben also zu, dass Sie beabsichtigten, diese Gelder zu verstecken und Steuern zu hinterziehen?«
    Serre schwieg.
    »Wusste Ihre Frau – ich spreche von der zweiten, von Maria –, dass dieses Geld in Ihrem Panzerschrank lag?«
    »Sie wusste es.«
    »Hatten Sie es ihr gesagt?«
    »Ihr eigenes Geld befand sich noch vor wenigen Tagen ebenfalls darin.«
    Er nahm sich Zeit, ehe er antwortete; er wog seine Worte ab, betonte jede Silbe und sah dabei den Kommissar ernst an.
    »Ich habe keinen Ehevertrag unter Ihren Papieren gefunden. Muss ich daraus schließen, dass Sie bei der Heirat Gütergemeinschaft vereinbart hatten?«
    »Das ist richtig.«
    »Ist das nicht überraschend angesichts Ihrer beider Alter?«
    »Es geschah aus dem schon

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