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Maigret und das Verbrechen in Holland

Maigret und das Verbrechen in Holland

Titel: Maigret und das Verbrechen in Holland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Any und Barens. Weiter hinten hörte man Gerä u sche: Oosting, der sich, überwacht vom Inspektor, in Bewegung setzte.
    Jetzt gingen sie nicht mehr durch erleuchtete Straßen. Hinter dem Hafen kam man an der verlassenen Schleuse vorbei, die das Meer vom Kanal trennte. Dann kam der Treidelweg mit Bäumen zur Rechten und einen halben Kilometer weiter das Haus der Popingas.
    Beetje stotterte:
    »Ich verstehe nicht …«
    »Pst! Die Nacht ist ruhig. Man kann uns hören, und wir hören die Stimmen von denen, die vor und hinter uns laufen … Also hat Popinga laut mit Ihnen von a l lem möglichen gesprochen, auch von dem Vortrag.«
    »Ja.«
    »Und Sie haben ihm leise Vorwürfe gemacht.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Unwichtig … Warten Sie! Beim Vortrag saßen Sie neben ihm! Sie haben versucht, seine Hand zu fassen. Hat er sie nicht zurückgestoßen?«
    »Doch!« stammelte sie beeindruckt und schaute ihn mit großen Augen an.
    »Und Sie haben es wieder versucht.«
    »Ja. Bisher war er nie so vorsichtig gewesen. Er küßte mich sogar zu Hause, hinter der Tür. Einmal sogar im E ß zimmer, als Madame Popinga im Wohnzimmer stand und mit uns redete. Erst in letzter Zeit war er so ängs t lich.«
    »Also, Sie haben ihm Vorwürfe gemacht. Sie haben ihm noch einmal gesagt, daß Sie mit ihm fortgehen wol l ten, und unterhielten sich dann wieder laut mit ihm.«
    Und vorn und hinten hörte man Schritte, Stimme n gemurmel und Duclos, der sagte:
    »… versichere Ihnen, daß dies keiner polizeilichen Untersuchungsmethode entspricht.«
    Und hinter ihnen schimpfte Madame Wienands mit ihrem Kind.
    Im Dunkeln konnte man das Haus erkennen. Es bran n te kein Licht. Madame Popinga blieb auf der Schwelle stehen.
    »Sie sind neulich auch so stehengeblieben, nicht wahr? Weil Ihr Mann den Schlüssel hatte?«
    »Ja.«
    Die Gruppen waren vor dem Haus angekommen.
    »Schließen Sie auf!« sagte Maigret. »Schlief das Mä d chen schon?«
    »Ja, wie heute.«
    Sie machte die Tür auf und knipste das Licht an. Der Flur und die Garderobe aus Bambus zur Linken wurden erhellt.
    »War Popinga von diesem Augenblick an sehr frö h lich?«
    »Ja! Aber unnatürlich … Er redete zu laut.«
    Man legte die Mäntel und die Hüte ab.
    »Verzeihung! Haben alle hier abgelegt?«
    »Nur Any und ich nicht!« sagte Madame Popinga. »Wir sind ins Zimmer hinaufgegangen, um uns ein bi ß chen zurechtzumachen.«
    »Ohne dabei vorher in ein anderes Zimmer zu gehen? Wer hat im Wohnzimmer Licht angemacht?«
    »Conrad.«
    »Gehen Sie bitte hinauf.«
    Und er ging mit.
    »Hat sich Any nicht in Ihrem Zimmer aufgehalten, durch das sie gehen mußte, wenn sie in ihres wollte?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Ich bitte Sie, benehmen Sie sich genauso wie an dem Abend. Mademoiselle Any, legen Sie in Ihrem Zimmer bitte Mütze, Mantel und Ihren Hut ab. Was haben Sie beide gemacht?«
    Madame Popingas Unterlippe schob sich vor.
    »Etwas Puder aufgelegt«, sagte sie mit kindlicher Stimme. »Kurz gekämmt … Aber ich kann nicht … Es ist schrecklich. Ich meine … Unten hörte ich Conrads Stimme … Er redete vom Radio, wollte Radio Paris ei n stellen.«
    Madame Popinga warf ihren Mantel aufs Bett. Sie weinte tränenlos, vor Erschöpfung. Any wartete, kerze n gerade aufgerichtet, im Arbeitszimmer, das ihr als Schlafzimmer diente.
    »Sind Sie zusammen hinuntergegangen?«
    »Ja … Nein! … Ich weiß nicht mehr … Ich glaube, Any kam kurz nach mir herunter … Ich wollte Tee m a chen.«
    »Würden Sie in diesem Fall bitte hinuntergehen?«
    Er blieb allein mit Any, redete kein Wort, nahm ihr die Mütze aus der Hand, schaute sich um und versteckte sie auf dem Sofa.
    »Kommen Sie.«
    »Glauben Sie …«
    »Nein! Kommen Sie. Sie haben sich nicht gepudert.«
    »Nie!«
    Sie hatte Ringe unter den Augen. Maigret ließ sie vorg e hen. Die Treppenstufen knarrten. Unten herrschte völliges Schweigen, so daß die Szene im Wohnzimmer ganz u n wirklich anmutete. Es war wie in einem Wachsfigurenkab i nett. Niemand hatte gewagt, sich zu setzen. Madame Wi e nands strich ihrem Ältesten die unorden t lichen Haare glatt.
    »Setzen Sie sich, wie an jenem Abend. Wo ist das R a dio?«
    Er sah es selber, drehte an den Knöpfen, Pfeifen und Stimmengewirr war zu hören, dann Musikfetzen; schlie ß lich stellte er einen Sender ein, auf dem zwei Komiker e i nen Sketch auf französisch spielten:
     
    Der Oberst sagte zum Hauptmann …
     
    Die Stimme wurde lauter, als er den Sender scharf ei n stellte. Es pfiff

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