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Maigret und der gelbe Hund

Maigret und der gelbe Hund

Titel: Maigret und der gelbe Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Beinen sein.
    Gehen wir zum zweiten Verbrechen über. Am Samstag sitze ich mit Inspektor Leroy im Café. Wir wollten gerade mit den Herren Michoux, Le Pommeret und Jean Servières den Aperitif trinken, als der Doktor beim Betrachten seines Glases einen Verdacht schöpft. Die Analyse beweist, daß die Flasche Pernod vergiftet ist.
    Als Schuldige kommen in Frage: die Herren Michoux, Le Pommeret, Servières, das Serviermädchen Emma, der Vagabund – der im Laufe des Tages das Café unbemerkt hätte betreten können – und zu guter Letzt unser Unbekannter, den wir X genannt haben.
    Weiter. Am Sonntag morgen ist Jean Servières verschwunden. Sein Wagen wird wiedergefunden, blutbefleckt, unweit von seinem Zuhause. Noch vor dieser Entdeckung ist dem Phare de Brest eine Zusammenfassung der Ereignisse zugegangen, die wie geschaffen dazu war, Panik in Concarneau zu verbreiten.
    Nun, Servières wird zuerst in Brest gesehen, dann in Paris, wo er sich anscheinend versteckt und wo er sich offensichtlich aus freiem Willen befindet.
    Ein einziger kommt als Schuldiger in Frage: Servières selbst.
    Am selben Sonntag sitzt Monsieur Le Pommeret zusammen mit dem Doktor beim Aperitif geht nach Hause, ißt dort zu Abend und stirbt an den Folgen einer Strychninvergiftung.
    Als Schuldige kommen in Frage, falls er im Café vergiftet worden ist: der Doktor, Emma und schließlich unser nie fehlender X.
    Hier muß nämlich der Vagabund ausgeklammert werden, denn der Raum war keinen einzigen Augenblick leer gewesen, und es wurde nicht die Flasche vergiftet, sondern nur ein einziges Glas.
    Falls das Verbrechen im Hause von Le Pommeret verübt worden ist, kommen als Schuldige in Frage: seine Wirtin, der Vagabund und wieder unser Monsieur X.
    Nicht ungeduldig werden. Wir kommen zum Ende.
    Heute abend erhält ein Zöllner eine Kugel ins Bein, wie er auf einer menschenleeren Straße nach Hause geht. Der Doktor hat das Gefängnis nicht verlassen, in dem er scharf bewacht wird. Le Pommeret ist tot. Servières ist in Paris in Händen der Sûreté Générale. Zur selben Zeit sind Emma und der Vagabund vor meinen Augen damit beschäftigt, sich zu umarmen und danach ein Hähnchen zu verzehren.
    Also kommt nur ein einziger Schuldiger in Frage: X …
    Das heißt, ein Jemand, dem wir bisher im Verlauf der Ereignisse noch nicht begegnet sind. Ein Jemand, der alle oder auch bloß dieses letzte Verbrechen verübt haben kann.
    Wir kennen ihn nicht. Wir haben keine Personenbeschreibung von ihm, nur einen einzigen Hinweis: Es lag ihm etwas daran, heute nacht einen Zwischenfall zu verursachen. Es lag ihm sehr viel daran … Denn dieser Schuß ist nicht von einem Landstreicher abgefeuert worden.
    Jetzt verlangen Sie nicht von mir, ihn zu verhaften. Denn Sie werden zugeben, Herr Bürgermeister, daß jeder in der Stadt, daß vor allem all jene, die mit den in diese Angelegenheit verwickelten Personen bekannt sind und insbesondere mit denjenigen, die im Café des Hôtel de l’Amiral verkehren, dieser X sein könnten …
    Auch Sie selber …«
    Diese letzten Worte wurden leicht dahingesagt, wobei sich Maigret in seinem Sessel zurücklehnte und die Füße zu den Holzscheiten hinstreckte.
    Der Bürgermeister war bloß kurz zusammengezuckt.
    »Ich hoffe, daß dies nicht mehr als eine kleine Rache ist …«
    Da erhob sich Maigret plötzlich, schüttelte seine Pfeife in den Kamin aus, und in der Bibliothek auf und nieder gehend sagte er:
    »Nicht einmal! Wollen Sie Folgerungen? Nun denn … Mir war nur daran gelegen, Ihnen zu zeigen, daß ein Fall wie dieser nicht eine einfache Polizeiaktion ist, die man von seinem Sessel aus durch Telefonanrufe leitet. Und bei allem Respekt, den ich Ihnen entgegenbringe, möchte ich hinzufügen, Herr Bürgermeister, daß, wenn ich die Verantwortung für eine Ermittlung übernommen habe, mir vor allem viel daran liegt, daß man seine Nase nicht ständig reinsteckt!«
    Es war ihm unwillkürlich herausgerutscht. Schon seit Tagen gärte es in ihm. Vielleicht um sich zu beruhigen, trank Maigret einen Schluck Whisky, schaute zur Tür wie ein Mann, der gesagt hat, was er zu sagen hatte, und der nur noch auf die Erlaubnis wartet, gehen zu dürfen.
    Sein Gesprächspartner verharrte geraume Zeit in Schweigen und betrachtete dabei die weiße Asche seiner Zigarre. Schließlich ließ er sie in eine Schale aus blauem Porzellan fallen und erhob sich dann gemächlich, wobei seine Augen den Blick Maigrets suchten.
    »Hören Sie, Kommissar …«
    Er mochte

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