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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Price
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mit meinem Queue vor die Brust und bringe endlich wieder Abstand zwischen uns.
    „Dann zeig mal, was du kannst!“
    Leider scheint unser kleines Match mehr Zuschauer anzulocken, als mir lieb ist. Jared schnappt sich einen Queue von der Wand und lässt sich genüsslich viel Zeit mit dem Einkreiden der Stoßspitze. Einige Frauen scheinen alleine bei diesem Anblick aufgeben zu wollen. Claire lehnt sich zu mir rüber.
    „Zeig ihm, wie es geht, Lynn!“
    Schön zu wissen, dass zumindest sie auf meiner Seite ist. Denn sobald Sarah und ihre Anhänger den Tisch erreichen, ist schnell klar, auf welcher Seite sie stehen. Sie wirft mir einen abschätzigen Blick zu und lächelt Jared dann verführerisch an.
    „Schick die Kleine nach Hause, Jared.“
    Sie wirft ihm eine Kusshand zu, die er allerdings nicht mal bemerkt, weil er bereits seine Position am Ende des Pooltisches einnimmt.
    „Oder willst du anstoßen?“
    Ich zucke die Schultern und lehne mich möglichst entspannt an die Wand. Jared habe ich nur selten bis gar nicht spielen sehen. Die meisten Spieler hier kenne ich in- und auswendig. Es ist eine Leichtigkeit für mich, ihre Schwächen auszunutzen. Aber Jared ist mehr oder weniger ein unbeschriebenes Blatt für mich. Zumindest wenn es um das Billardspielen geht. Jetzt beobachte ich ihn, wie alle anderen auch. Jared schiebt das Plastikdreieck voller Kugeln in die Mitte des Tisches, entfernt es dann, lehnt sich mit dem Queue in der Hand auf den Tisch und konzentriert sich auf den ersten Stoß. Sofort wandern die Blicke der anderen Mädchen über seinen Rücken, bis zu seinem Hintern, der kurz auch meine Aufmerksamkeit erregen will. Nein! Nicht jetzt! Es geht um viel mehr, als nur um eine Runde Billard. Es geht nicht nur um meinen Ruf, auch die Dollarscheine, die auf dem Rand des Tisches liegen, sind verdammt wichtig.
    „Nach dir, Parker.“
    Wie gut Jared ist, wird mir langsam bewusst, als er den Blick nicht von mir nimmt, während er gezielt den ersten Stoß vollführt und dabei die erste halbe Kugel einlocht. Somit bleiben die vollen Kugeln mir überlassen. So weit, so gut. Schnell locht Jared zwei weitere Kugeln ein, bevor die nächste knapp vorbeischrammt und ich am Zug bin. Meine Kugeln liegen nicht schlecht, es könnte eine entspannte Partie werden – wäre nicht Jared mein Gegner. Ich muss an ihm vorbei, um den nächsten Stoß zu platzieren. Dabei streifen sich unsere Körper, und ich hasse es, dass mein Körper so schnell und so heftig auf ihn reagiert. Dazu sein Lächeln, das erschreckend ehrlich ist. Fast so, als wolle er mir sagen, dass alles gut ist, und wenn nicht, dann würde er sich darum kümmern, es zu ändern. Diese Geborgenheit, nach der ich mich sehne und die er ausstrahlt, die mich nervös und verwundbar macht. Um nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren, drehe ich mich schnell weg und konzentriere mich auf die nächste Kugel, die ich souverän versenke.
    „Oh, wow! Lynn kann mit Kugeln spielen!“
    Trevors Stimme erreicht mich und sorgt für Gelächter bei den anderen Zuschauern. Vor allem bei Sarah, die noch immer denkt, Jared würde nur für sie spielen.
    „Schnauze, Trevor!“
    Bevor ich etwas sagen kann, lässt Jareds Stimme das Lachen um uns herum verstummen. Dabei bin ich groß genug, um mich selbst zu wehren. Wütend sehe ich zu Jared, der meinen Blick allerdings nicht wahrnimmt. Er starrt nur zu Trevor, der wiederum Jared nur ein breites Grinsen zeigt.
    „Du hättest es wohl gerne, wenn sie mit deinen Kugeln spielt, was Jared?“
    Erneut ertönt Gelächter. Billige Sprüche, die eigentlich nur noch bei Teenagern für Erheiterung sorgen sollten. Das sagt alles über Trevors geistiges Niveau. Für mich spielt es keine Rolle, immerhin kenne ich das: solche Sprüche über Frauen und Billard. Oder eben über mich. Meistens reicht ein gemeiner Blick und die Jungs verstummen. Einen Bodyguard brauche ich nicht. Auch wenn Jared sich offenbar dazu berufen fühlt, mich hier vor allen anderen zu verteidigen. Er tritt um den Tisch herum und bleibt bedrohlich nahe vor Trevor stehen.
    „Hast du noch was zu sagen?“
    „Oh entschuldige, Jared. Habe ich deine kleine Freundin beleidigt?“
    Trevor ist bekannt für betrunkene Sprüche, die oft unter die Gürtellinie zielen und nur diejenigen treffen, die ihm Aufmerksamkeit schenken. Deswegen prallen sie an mir oft ab. Jared hingegen scheint so seine Probleme mit ihm zu haben. Nur so kann ich mir seine Reaktion auf Trevors Sprüche erklären. Sonst

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