Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
stemmt. Sein Mund an ihrem Hals, seine Finger, die ihren Rock hoch und ihren Slip zur Seite schieben. Die in sie eindringen. Ich höre Kim aufstöhnen und sehe den schmerzverzerrten Ausdruck in ihrem Gesicht. Versinke im Muskelspiel unter Dillens warmer Haut und der Anspannung in seinem Blick. Das Raunen, das seine Lippen verlässt, jagt mir die Gänsehaut über den Körper und legt sich wie eine Faust um mein Herz.
Ich öffne die Augen und versuche mich zu orientieren. Die Sterne flirren und tanzen über den Himmel. Ich setze mich schwerfällig auf und greife nach der Flasche. Ich will nichts mehr spüren. Gar nichts. Keine Erregung, keinen Schmerz. Keine Trauer. Nichts . Ich will nur sinnlos existieren. Eine kleine Pause von meinem Leben.
Ich schenke den restlichen Wodka in meinen Becher. Er ist so voll, dass immer wieder etwas über den Rand läuft. Ich nippe vorsichtig. Einen Schluck nach dem anderen. Erste kleine, dann größere. Als der Becher leer ist, krampft sich mein Magen zusammen. Der Schmerz ist wieder da, nur ist es dieses Mal ein anderer. Mir ist dieser hier lieber.
Ich lege mich wieder auf den Rücken und drehe mich mit dem Steg. Wie ein Kind auf dem Rummelplatz. Das Karussell wird immer schneller, steigt immer höher, aber ich kann nicht aussteigen. Ich bin das Karussell. Meine Hände klammern sich an den warmen Steg und die Spucke sammelt sich verräterisch in meinem Mund. Sie macht sich bereit für das, was bald kommen wird. Bei der Vorstellung daran, an meiner eigenen Kotze zu ersticken, wälze ich mich auf die Seite und beobachte die Wellen. Lieber sie als diesen Kuss. Aber allein der Gedanke reicht, um mich in meine Fantasie zurück zu katapultieren. Zurück zu Dillens Lippen, die an Kims saugen, seiner Zunge, die mit ihrer spielt, den Händen, die sich in ihrem Haar vergraben. Zu seinem schweren Atmen und ihrem Seufzen. Der nackten Haut und dem Stöhnen.
„Katie? Bist du das?“
Die Übelkeit schwelt in meinem Magen. Ich schmecke die Säure. Das Karussell hat plötzlich angehalten. Ich öffne die Augen. Sie brennen. Sogar das Blinzeln ist anstrengend. Alles liegt langsam und verschwommen da. Die Wellen, der Strand.
„Katie?“
Ich will mich aufsetzen, aber meine Muskeln weigern sich. „ Geh weg! “, spucke ich ihm entgegen.
„Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass das dein Steg ist...“
Ich kann nicht antworten. Meine Zunge ist zu schwer. Sie fühlt sich seltsam pelzig an und liegt träge und unbrauchbar in meinem Mund.
„Katie?“
Meine Augen versuchen scharf zu stellen. Ich will die Hand nach ihm ausstrecken. Vielleicht um ihn zu schubsen. Oder zu mir zu ziehen. Aber mein Arm reagiert nicht. Die Säure klettert weiter und weiter. Ich spüre seine Hand auf meiner Stirn.
„Mein Gott, Katie... Katie, hörst du mich?“ Er versucht mich hochzuziehen. „Katie?“
Ich höre das Klirren einer Flasche neben mir.
„ Hast du die ganze Flasche getrunken? “ Er schüttelt mich. „Hast du das ALLES getrunken?“
„Dillen...“, lalle ich wie in Trance. „Dillen...“
„Ja, Katie, ich bin’s... alles wird gut.“
Dillen legt den Arm um mich und zerrt mich in eine sitzende Position. Er streicht mir die Haare aus dem Gesicht und nimmt sie zusammen.
„Gleich wird es dir besser gehen, Katie, okay? Aber zuerst...“
Er drückt meinen Oberkörper nach vorne.
„... muss das alles raus.“
Mit diesem Satz spüre ich seinen Finger tief in meinem Mund und würge alles hoch.
18. Kapitel
In meinem Schädel pocht ein dumpfer Schmerz. Wie ein zweiter Herzschlag. Ein Klopfen an der Tür dringt in mein Hirn. Erst ist es weit entfernt, doch dann wird es langsam lauter. Ich versuche die Augen zu öffnen, mich zu bewegen. Aber mein Körper gehorcht mir nicht. Ich liege reglos da. Mit Messern im Kopf.
Neben mir raschelt etwas und die Matratze bewegt sich. Ich will aufwachen, aber etwas in mir wehrt sich dagegen. Ich versuche mich an gestern Abend zu erinnern. Egal an was. Denk nach, Kate. Los. Wo warst du? Das Bild von diesem Kuss boxt mich in den Bauch. Ich sehe mich, wie ich nach der Flasche greife. Der Steg . Ich habe getrunken. Viel zu viel getrunken. Allein beim Gedanken an den Wodka zieht sich mein Magen beleidigt zusammen. Aber wie bin ich hierher gekommen?
„Katie? Bist du da?“
Mein Mund ist trocken. Kein Tropfen Spucke. Durst. Unbändiger Durst. Dieser Gedanke lässt mich letztlich die Augen öffnen. Der Raum ist nicht hell, und doch sticht das
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